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Gut gedacht - schlecht gemacht?

Es hat einen langen Weg hinter sich: über drei Legislaturperioden, zwei unterschiedliche Regierungszusammensetzungen und drei gescheiterte Gesetzentwürfe zog es sich hin, bis das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, früher Antidiskriminierungsgesetz, am 18. August 2006 in Kraft trat. Das Gesetz soll Intoleranz gegenüber Minderheiten und ihre Diskriminierung in der Arbeitswelt bekämpfen.

Moderation: Andrea Lueg |
    Es setzt vier europäische Richtlinien in deutsches Recht um. Befürworter wie Migranten- und Behindertenorganisationen und Frauenverbände sehen darin einen großen Fortschritt. Die Kritiker, vor allem aus der Wirtschaft sprechen dagegen von einem bürokratischen Monstrum, das vor allem als Lizenz zum Geld drucken für Anwälte und Berater funktioniere.

    Befürworter wie Gegner sprechen von einem zu schwammig formulierten Gesetzeswerk. Erst die Rechtsprechung der kommenden Jahre wird ihm eine schärfere Kontur geben.

    Wo liegen die Chancen, wo die Fallstricke des neuen Gesetzes? Wie können sich Unternehmen und Mitarbeiter darauf einstellen? Und wo muss das Gesetz noch verbessert werden?

    Interviews
    Heide Pfarr, Direktorin des wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung

    Roland Wolf, Leiter der Abteilung Arbeitsrecht, Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände

    Timon Grau, Rechtsanwaltskanzlei Freshfields, Bruckhaus, Deringer
    Banu Bambal, Kölner Anti-Diskriminierungsbüro

    Beiträge
    Thomas Keßler
    Umfrage: Was wissen Sie über das neue Gleichbehandlungsgesetz?

    "Das Problem ist: wie gehe ich mit dem Gesetz um?"
    Susanne Wollenweber berät kleine und mittlere Unternehmen bei der Industrie- und Handelskammer

    "Über 100 Nationen, Behinderte, Ältere, Jüngere..."
    Der Kölner Flughafen ist als vielfältiger Arbeitgeber geübt und beschäftigt sich seit Monaten mit der Umsetzung des AGG