Sonntag, 05. Mai 2024

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Gute Nachbarn, schlechte Nachbarn

Von der TU Chemnitz gemeinsam mit der Westböhmischen Universität Pilsen organisiert trafen sich am Wochenende zum fünften Mal Studenten, Praktiker und Politiker aus der Grenzregion von Deutschland und Tschechien. Das erklärte Ziel der Konferenz ist es, die nachbarschaftlichen Beziehungen zu verbessern.

08.04.2002
    Begegnungen zwischen Studenten und konkrete Projekte für die Region - dafür engagiert sich die Literatur-Professorin Elke Mehnert von der TU Chemnitz. Sie beschreibt die Inhalte des deutsch-tschechischen Seminars in Markersbach so: "Wir tauschen Erfahrungen aus bis hin zu konkreten Hilfen. Außerdem haben wir Lehrer hier von Schulen, die fakultativ Teschich-Unterricht anbieten. Darauf bin ich stolz, dieses Projekt ist durch unser Seminar initiiert worden." Ein weiteres Ergebnis der Treffen ist die Zusammenarbeit von Juristen auf beiden Seiten der Grenze.

    Die deutsch-tschechischen Kontakte zwischen den Studenten aus der Region könnten noch besser sein, meint Lenka Vomackova. Die Germanistikstudentin aus Tschechien nimmt schon zum vierten Mal an dem Seminar teil: "Ich war immer sehr beeindruckt, dass die Leute miteinander reden wollen und können. Ziemlich oft kommen die Tschechen nach Chemnitz, umgekehrt funktioniert das nicht so gut." Das hat auch der Chemnitzer Student Arnod Mirko so erlebt. Er war als erster deutscher Student an der Westböhmischen Universität in Pilsen. Die Chemnitzer Studenten sind nach seiner Meinung nicht flexibel genug. Auch mit den Bedingungen in Pilsen war er nicht ganz zufrieden: "Es wäre sinnvoll, dass die Sprachangebote an den Unis erweitert werden. Dann vielleicht, dass die Studenten einen studentischen Betreuer zur Seite gestellt bekommen. Ich war dort mehr oder weniger auf mich gestellt."

    Die TU Chemnitz geht jetzt einen neuen Weg. Sie hat seit dem vergangenen Wintersemester drei Europastudiengänge mit Schwerpunkt Tschechien eingerichtet. 90 Studierende aus beiden Ländern sind bereits eingeschrieben.