Alle Jahre wieder wird gekehrt im deutschen Fernsehen. Wer's nicht mehr bringt, fliegt. Oder geht freiwillig. Oder spielt beleidigt, gönnt sich eine "kreative Pause" und der Republik damit ein neues geflügeltes Wort.
Ich mache eine kreative Pause. Dazu später mehr. Danke, gute Nacht!
Harald Schmidt vor fast genau einem Jahr. Nach einer Kabarett-Tour durch die Republik ist Deutschlands Late-Night-König nun wieder zu sehen, heimgekehrt in den Schoß der ARD, die ihn einst gebar. Auch wenn andere ihm in diesem Jahr zeitweise den Thron streitig machen wollten.
Rudi Carrell:
Harald Schmidt ist ein sehr intellektueller Mann, der erstmal morgens alle Zeitungen liest und Videotext und so: Was kann ich heute Abend machen?' Und Anke Engelke sitzt morgens beim Friseur und liest "Das Goldene Blatt".
Schon dieser Gag des Fernsehpensionärs Carrell war besser als so mancher im Stand-up-Teil von Anke Late Night - von wenigen Ausnahmen abgesehen.
Nach fünf Monaten Kreativität nun eine immerwährende Pause für Ankes Late Night. Rudi Carrell - immerhin - ist freiwillig gegangen. Was ihn aber nicht daran hindert, weiterhin Kommentare zu seinen sieben und den sonstigen Köpfen der Medienwelt zu geben.
Auch die Wirkung des Blonden Giftes hat zweitausend-vier nachgelassen. Der Westdeutsche Rundfunk sagte ‚gute Nacht, Barbara', da im WDR Fernsehen nicht die richtige Zielgruppe erreicht wurde.
"Blondes Gift" ist eigentlich schon seit drei Jahren meine Sendung, ist jetzt bei ProSieben, denn es heißt ja immer, die Quote muss zweistellig sein - wie ich das erreiche, ist mir inzwischen egal.
Doch eines eint Barbara Schöneberger mit dem von ihr erwähnten und verehrten "netten, älteren Mann" Rudi Carrell: der Hang zum selbsternannten Fernseh-Kritiker. Von welchem Format ist wohl hier die Rede?
Das finde ich nicht nur total scheiße sondern auch noch unkreativ.
Die Rede ist von einer Sendung, in der Daniel Küblböck, Dolly Buster, Costa Cordalis und Harry Wijnvoord ihre mediale Auferstehung auf dem Bildschirm feiern durften. Im einem Satz:
Lisa Fitz:
Leute, die die beste Zeit hinter sich haben, die auf einem absteigenden Ast sind, die spielen da mit.
Dachte sich wohl auch der Saarländische Rundfunk, der entsetzt war, dass die bislang in seinen öffentlich-rechtlichen Diensten stehende "Königin des Dschungels" ungekrönt blieb und raus gewählt wurde. Also wählte flugs auch der SR in Saarbrücken Lisa Fitz ´raus aus seinem Programm, was der aber wenig ausmachte.
Lisa Fitz:
Es war unterm Strich sehr gut, und der SR war fünf Zehntel meiner Tätigkeit, also nur das Sahnehäubchen.
Hätte jemand der bayrischen Dschungel-Königin erklärt, dass fünf Zehntel ein Halb ist und sie damit zur Hälfte arbeitslos geworden wäre, hätte sie sich vielleicht gewundert.
Nach zehn Jahren das Aus für den Talk auf ProSieben mit Arabella Kiesbauer, die noch aus der Pionierzeit der Nachmittagstalkshows stammt und mit Hans Meiser und Ilona Christen angefangen hatte zu reden. Die Themen der Talkshows werden nun vor Gericht fortgeführt beziehungsweise nachgestellt. Trash bleibt es dennoch.
Arabella Kiesbauer:
Es geht mir mittlerweile auch auf die Nerven, dass immer auf diesem Wort Trash herumgeritten wird, denn über allem haben wir auch eine gute, niveauvolle Sendung gemacht.
Für den Sonntagvormittag hat sich der Südwestrundfunk ebenfalls im neunten Jahr etwas Neues einfallen lassen.
Max Schautzer:
Eine dreiviertel Stunde später rief dann der Unterhaltungschef an und sagte: Ja, es gibt "Immer wieder sonntags", zehn Mal, aber ohne Sie - Sie sind dafür zu alt; wir wollen die Sendung verjüngen.
Es war kein Handlungsbedarf. Die Sendung hatte nach wie vor Erfolg, hatte gute Quoten. Mich hat halt gestört dieser Zynismus nach 39 Jahren bei der ARD.
Und so heißt es also seit Juni diesen Jahres für Max Schautzer: Immer wieder sonntags.
Und noch einer machte seinem Leben im Ersten ein Ende. Der Chefsprecher der Tagesschau, Jo Brauner, geht nach drei Jahrzehnten bei ARD aktuell in den Ruhestand, nachdem er mit seinen 66 Jahren schon über die Pensionsgrenze hinaus länger auf dem Schirm war.
In diesem Jahr schloss das ZDF seine Praxis mangels Patienten in Form von Zuschauern.
Anke Engelke:
Man soll ja aufhören, wenn's am schönsten ist.
Ich mache eine kreative Pause. Dazu später mehr. Danke, gute Nacht!
Harald Schmidt vor fast genau einem Jahr. Nach einer Kabarett-Tour durch die Republik ist Deutschlands Late-Night-König nun wieder zu sehen, heimgekehrt in den Schoß der ARD, die ihn einst gebar. Auch wenn andere ihm in diesem Jahr zeitweise den Thron streitig machen wollten.
Rudi Carrell:
Harald Schmidt ist ein sehr intellektueller Mann, der erstmal morgens alle Zeitungen liest und Videotext und so: Was kann ich heute Abend machen?' Und Anke Engelke sitzt morgens beim Friseur und liest "Das Goldene Blatt".
Schon dieser Gag des Fernsehpensionärs Carrell war besser als so mancher im Stand-up-Teil von Anke Late Night - von wenigen Ausnahmen abgesehen.
Nach fünf Monaten Kreativität nun eine immerwährende Pause für Ankes Late Night. Rudi Carrell - immerhin - ist freiwillig gegangen. Was ihn aber nicht daran hindert, weiterhin Kommentare zu seinen sieben und den sonstigen Köpfen der Medienwelt zu geben.
Auch die Wirkung des Blonden Giftes hat zweitausend-vier nachgelassen. Der Westdeutsche Rundfunk sagte ‚gute Nacht, Barbara', da im WDR Fernsehen nicht die richtige Zielgruppe erreicht wurde.
"Blondes Gift" ist eigentlich schon seit drei Jahren meine Sendung, ist jetzt bei ProSieben, denn es heißt ja immer, die Quote muss zweistellig sein - wie ich das erreiche, ist mir inzwischen egal.
Doch eines eint Barbara Schöneberger mit dem von ihr erwähnten und verehrten "netten, älteren Mann" Rudi Carrell: der Hang zum selbsternannten Fernseh-Kritiker. Von welchem Format ist wohl hier die Rede?
Das finde ich nicht nur total scheiße sondern auch noch unkreativ.
Die Rede ist von einer Sendung, in der Daniel Küblböck, Dolly Buster, Costa Cordalis und Harry Wijnvoord ihre mediale Auferstehung auf dem Bildschirm feiern durften. Im einem Satz:
Lisa Fitz:
Leute, die die beste Zeit hinter sich haben, die auf einem absteigenden Ast sind, die spielen da mit.
Dachte sich wohl auch der Saarländische Rundfunk, der entsetzt war, dass die bislang in seinen öffentlich-rechtlichen Diensten stehende "Königin des Dschungels" ungekrönt blieb und raus gewählt wurde. Also wählte flugs auch der SR in Saarbrücken Lisa Fitz ´raus aus seinem Programm, was der aber wenig ausmachte.
Lisa Fitz:
Es war unterm Strich sehr gut, und der SR war fünf Zehntel meiner Tätigkeit, also nur das Sahnehäubchen.
Hätte jemand der bayrischen Dschungel-Königin erklärt, dass fünf Zehntel ein Halb ist und sie damit zur Hälfte arbeitslos geworden wäre, hätte sie sich vielleicht gewundert.
Nach zehn Jahren das Aus für den Talk auf ProSieben mit Arabella Kiesbauer, die noch aus der Pionierzeit der Nachmittagstalkshows stammt und mit Hans Meiser und Ilona Christen angefangen hatte zu reden. Die Themen der Talkshows werden nun vor Gericht fortgeführt beziehungsweise nachgestellt. Trash bleibt es dennoch.
Arabella Kiesbauer:
Es geht mir mittlerweile auch auf die Nerven, dass immer auf diesem Wort Trash herumgeritten wird, denn über allem haben wir auch eine gute, niveauvolle Sendung gemacht.
Für den Sonntagvormittag hat sich der Südwestrundfunk ebenfalls im neunten Jahr etwas Neues einfallen lassen.
Max Schautzer:
Eine dreiviertel Stunde später rief dann der Unterhaltungschef an und sagte: Ja, es gibt "Immer wieder sonntags", zehn Mal, aber ohne Sie - Sie sind dafür zu alt; wir wollen die Sendung verjüngen.
Es war kein Handlungsbedarf. Die Sendung hatte nach wie vor Erfolg, hatte gute Quoten. Mich hat halt gestört dieser Zynismus nach 39 Jahren bei der ARD.
Und so heißt es also seit Juni diesen Jahres für Max Schautzer: Immer wieder sonntags.
Und noch einer machte seinem Leben im Ersten ein Ende. Der Chefsprecher der Tagesschau, Jo Brauner, geht nach drei Jahrzehnten bei ARD aktuell in den Ruhestand, nachdem er mit seinen 66 Jahren schon über die Pensionsgrenze hinaus länger auf dem Schirm war.
In diesem Jahr schloss das ZDF seine Praxis mangels Patienten in Form von Zuschauern.
Anke Engelke:
Man soll ja aufhören, wenn's am schönsten ist.