Annabella Fick und Christine Käthler, Studentinnen der Würzburger Julius-Maximilians-Universität, sitzen vor dem Computer und klicken sich durch die Internet-Präsentation ihrer Uni - über Jahre hinweg ein virtueller Irrgarten.
"Ich würde sagen, wir gucken mal nach dem Mensaplan. Da würde ich jetzt unter 'Studierende' gehen. Also, man sieht hier verschiedene Bereiche, die man anklicken kann: Veranstaltungskalender, dann Mineralogisches Museum, aber die Mensa fehlt, eine zentrale Sache. Jeden Tag muss man da drauf und gucken. Das sollte spätestens nach dem zweiten Klick da sein."
Nach fünf, sechs Klicks durch diverse Untermenus ist der Mensaplan dann aufgespürt. Das Urteil fällt vernichtend aus.
"Erstmal sind die Farben fürchterlich: dieses Gelb mit Weiß, da sticht überhaupt nix ins Auge."
"Es ist halt schwer, von der Anfangsseite irgendwo geplant hinzukommen, also irre schwer."
"Wenn ich zum Prüfungsamt gehen möchte, dann steht da zuerst "Studien- und Prüfungsinformation" und nicht direkt "Prüfungsamt", was ja nun ein zentraler Button ist, den man ständig braucht. Sehr unbefriedigend."
Schlechte Noten gab dem Würzburger Internetauftritt auch die Mainzer Psychologiestudentin Ulrike Duma. Für ihre jüngste Semesterarbeit hat die 26-Jährige die Benutzerfreundlichkeit von 21 deutschen Hochschulpräsentationen untersucht.
"Was ist der erste Eindruck, den man hat, wenn draufguckt. Einen Tag später habe ich mich dann mit der Menuführung auseinandergesetzt: Wie ist die angeordnet und machen die Menuführungen in sich Sinn? Findet man unter den Punkten, wo man es erwartet auch die Informationen, die man sucht?"
Ergebnis: Nur acht der untersuchten Hochschulauftritte sind gut bis sehr gut. Der Rest krankt an Inhalten und besonders an der Präsentation: Informationen tauchen dort auf, wo sie niemand vermuten würde.
"Da gab es zum Beispiel eine Verlinkung von 'Wir über uns' zu 'Veröffentlichungen' und von da 'Vorlesungsverzeichnis', also etwas, das überhaupt nicht begreiflich ist. Bei der Uni Jena und auch bei der Uni Dresden ist die Übersichtlichkeit da, reichhaltig, aber nicht Reiz überflutend. Und was natürlich ganz toll ist, auf jeder Seite findet man einen Ansprechpartner, denn das ist ja eigentlich das größte Problem: Dann rufen sie gerne mal in der Zentrale an und lassen sich immer weiter durchstellen, was wiederum dazu führt, dass die Verwaltung total überlastet wird."
Ganz zu schweigen von dem Effekt, den eine schlechte Homepage auf potentielle Bewerber hat. Die Uni Würzburg immerhin hat gehandelt: Ein halbes Jahr arbeiteten Informatiker und Psychologen wie Dr. Armin Stock am neuen Auftritt. Seit vier Tagen ist er endlich online - mit Bilderstrecken und neuer Farbgebung:
"Wir haben hier eine blaue Farbe gewählt, die Seriosität ausstrahlt, denn es ist ja nicht nur so, dass wir Studenten oder Gymnasiasten bedienen wollen mit dieser Homepage, sondern eben auch Wissenschaftler. Auf der anderen Seite können wir aber über die Bilder, die wir auf dieser Homepage zeigen, Campusleben zeigen, wir können Menschen zeigen, wie sie miteinander umgehen. Viele der Studierenden kommen ja jetzt mit 18 Jahren demnächst mit dem neuen Abitur zu uns und da muss eine Universität auch ein bisschen familiär sein können und das haben wir ja auch in Würzburg."
Aber Farbe und Bilder nützen wenig, wenn die Inhalte nicht gefunden werden. Neu ist deshalb eine Leiste für den Schnellzugriff - gleich auf der Startseite und flexibel einsetzbar:
"Wir können analysieren, welche Begriffe wie oft aufgerufen werden und diese Begriffe erscheinen dann ganz oben auf der Homepage. Das heißt, wenn jetzt die Abiturienten ihr Abitur gemacht haben, dann fangen die an, auf den Seiten zu recherchieren: Welche Studienfächer gibt es? Wie bewerbe ich mich? Dann ist die Nachfrage nach solchen Begriffen hoch und wir können diese Informationen auf die Oberfläche geben, ganz automatisch."
Der neue Auftritt wurde übrigens im Vorfeld von Studierenden getestet und bewertet. Denn die Nutzer wissen schließlich am besten, was sie von einer Universitätshomepage erwarten:
""Ja, dass es auf jeden Fall übersichtlich ist und auch in verschiedenen Sprachen zu finden. Es gibt so viele Partneruniversitäten und wenn es selbst für deutsche so schwierig ist, die Informationen zu finden, die man sucht, dann ist es für Ausländer noch schwieriger."
"Dass man die Standorte gleich sieht, Raumpläne, dass man weiß: Wo ist was?"
"Was mir sehr gefallen hat an der Homepage wo ich in England studiert habe, ist so ein ästhetisches Auftreten und sehr wenige Sachen auf der Seite."
"Es kommt immer drauf an, wie man sich präsentieren will. Wenn es ausschaut wie ein Pharmakonzern oder irgend so was, das geht halt nicht.""
"Ich würde sagen, wir gucken mal nach dem Mensaplan. Da würde ich jetzt unter 'Studierende' gehen. Also, man sieht hier verschiedene Bereiche, die man anklicken kann: Veranstaltungskalender, dann Mineralogisches Museum, aber die Mensa fehlt, eine zentrale Sache. Jeden Tag muss man da drauf und gucken. Das sollte spätestens nach dem zweiten Klick da sein."
Nach fünf, sechs Klicks durch diverse Untermenus ist der Mensaplan dann aufgespürt. Das Urteil fällt vernichtend aus.
"Erstmal sind die Farben fürchterlich: dieses Gelb mit Weiß, da sticht überhaupt nix ins Auge."
"Es ist halt schwer, von der Anfangsseite irgendwo geplant hinzukommen, also irre schwer."
"Wenn ich zum Prüfungsamt gehen möchte, dann steht da zuerst "Studien- und Prüfungsinformation" und nicht direkt "Prüfungsamt", was ja nun ein zentraler Button ist, den man ständig braucht. Sehr unbefriedigend."
Schlechte Noten gab dem Würzburger Internetauftritt auch die Mainzer Psychologiestudentin Ulrike Duma. Für ihre jüngste Semesterarbeit hat die 26-Jährige die Benutzerfreundlichkeit von 21 deutschen Hochschulpräsentationen untersucht.
"Was ist der erste Eindruck, den man hat, wenn draufguckt. Einen Tag später habe ich mich dann mit der Menuführung auseinandergesetzt: Wie ist die angeordnet und machen die Menuführungen in sich Sinn? Findet man unter den Punkten, wo man es erwartet auch die Informationen, die man sucht?"
Ergebnis: Nur acht der untersuchten Hochschulauftritte sind gut bis sehr gut. Der Rest krankt an Inhalten und besonders an der Präsentation: Informationen tauchen dort auf, wo sie niemand vermuten würde.
"Da gab es zum Beispiel eine Verlinkung von 'Wir über uns' zu 'Veröffentlichungen' und von da 'Vorlesungsverzeichnis', also etwas, das überhaupt nicht begreiflich ist. Bei der Uni Jena und auch bei der Uni Dresden ist die Übersichtlichkeit da, reichhaltig, aber nicht Reiz überflutend. Und was natürlich ganz toll ist, auf jeder Seite findet man einen Ansprechpartner, denn das ist ja eigentlich das größte Problem: Dann rufen sie gerne mal in der Zentrale an und lassen sich immer weiter durchstellen, was wiederum dazu führt, dass die Verwaltung total überlastet wird."
Ganz zu schweigen von dem Effekt, den eine schlechte Homepage auf potentielle Bewerber hat. Die Uni Würzburg immerhin hat gehandelt: Ein halbes Jahr arbeiteten Informatiker und Psychologen wie Dr. Armin Stock am neuen Auftritt. Seit vier Tagen ist er endlich online - mit Bilderstrecken und neuer Farbgebung:
"Wir haben hier eine blaue Farbe gewählt, die Seriosität ausstrahlt, denn es ist ja nicht nur so, dass wir Studenten oder Gymnasiasten bedienen wollen mit dieser Homepage, sondern eben auch Wissenschaftler. Auf der anderen Seite können wir aber über die Bilder, die wir auf dieser Homepage zeigen, Campusleben zeigen, wir können Menschen zeigen, wie sie miteinander umgehen. Viele der Studierenden kommen ja jetzt mit 18 Jahren demnächst mit dem neuen Abitur zu uns und da muss eine Universität auch ein bisschen familiär sein können und das haben wir ja auch in Würzburg."
Aber Farbe und Bilder nützen wenig, wenn die Inhalte nicht gefunden werden. Neu ist deshalb eine Leiste für den Schnellzugriff - gleich auf der Startseite und flexibel einsetzbar:
"Wir können analysieren, welche Begriffe wie oft aufgerufen werden und diese Begriffe erscheinen dann ganz oben auf der Homepage. Das heißt, wenn jetzt die Abiturienten ihr Abitur gemacht haben, dann fangen die an, auf den Seiten zu recherchieren: Welche Studienfächer gibt es? Wie bewerbe ich mich? Dann ist die Nachfrage nach solchen Begriffen hoch und wir können diese Informationen auf die Oberfläche geben, ganz automatisch."
Der neue Auftritt wurde übrigens im Vorfeld von Studierenden getestet und bewertet. Denn die Nutzer wissen schließlich am besten, was sie von einer Universitätshomepage erwarten:
""Ja, dass es auf jeden Fall übersichtlich ist und auch in verschiedenen Sprachen zu finden. Es gibt so viele Partneruniversitäten und wenn es selbst für deutsche so schwierig ist, die Informationen zu finden, die man sucht, dann ist es für Ausländer noch schwieriger."
"Dass man die Standorte gleich sieht, Raumpläne, dass man weiß: Wo ist was?"
"Was mir sehr gefallen hat an der Homepage wo ich in England studiert habe, ist so ein ästhetisches Auftreten und sehr wenige Sachen auf der Seite."
"Es kommt immer drauf an, wie man sich präsentieren will. Wenn es ausschaut wie ein Pharmakonzern oder irgend so was, das geht halt nicht.""