Give me the Henny, you can give me the Cris,
You can pass me the Remi, but the pass the Courvoisier,
Give me some money, you can give me some cars.
It’s Partytime: Die Rapper Busta Rhymes , Pharell und P.Diddy in einer Luxus-Bar, umgeben von schönen Frauen und riesigen Champagner-, nein: Cognac-Flaschen. "Pass me the Courvoisier" ist der Song zum Video. Dazu wird der gleichnamige Edelbrand getrunken: En masse.
Brennende Mülltonnen waren gestern. Der Rapper von heute zeigt sich als neureicher Genussmensch. Meine Traumvilla, meine Luxusautos, meine Pelze und Diamanten. Und: mein Lieblingscognac.
Die Nachfrage nach Cognac erklärt sich auch aus dem Differenzierungswunsch eines schwarzen von einem weißen Amerika. Wenn die Weißen Whisky trinken, dann trinken die Schwarzen eben Cognac. Und die großen Cognac Labels haben das für sich genutzt. Und damit hat sich der Cognac erholt.
Fast die Hälfte des weltweiten Cognac-Exports geht heute in die USA: Tendenz steigend. Nicolas Jadot von der Cognac-Interprofession hat diese Entwicklung begleitet. Für die Organisation, die die Zusammenarbeit zwischen Winzern und Cognac-Vertreibern koordiniert, war die plötzliche Nachfrage aus Amerika ein Rettungsanker.
Der wichtige, asiatische Markt ist nach dem Börsenkrach Anfang der 90er zusammengebrochen. Das war ökonomisch eine sehr schwierige Situation für uns. Jetzt hat die USA die Fackel übernommen. Seit 5 Jahren lässt sich auf diesem Markt pro Jahr 15 bis 20 Prozent Wachstum verzeichnen.
Cognac wird ausschließlich in der Region von Charentes angebaut. Von hier kommen alle bekannten Edelmarken: Martell, Hennessy, Remy Martin. Sie verdanken ihr nobles Image einer Entdeckung aus dem 17. Jahrhundert. Um den Wein leichter und haltbarer nach Nordeuropa zu verschiffen, kam man darauf, ihn zu destillieren und ihn hinterher mit Wasser wieder zurückzuverwandeln. Doch bald bemerkte man, dass das Weinkonzentrat ebenfalls schmeckte – der Cognac war geboren. Und mit ihm eine agrarische Monokultur, die dem Besucher in Charentes sofort in die Nase steigt – als alles durchdringender Geruch.
Am Anfang wenn er gerade destilliert ist, ist der Geruch ganz schön scharf. Da sind die Aromen noch nicht definiert. Ein paar Jahre später findet man schon die Vanille und das Holz der Fässer. Und wenn man dann noch ein bisschen wartet findet man Violett und Lakritz. Die Aromen werden sanfter, der Cognac verliert das Feuer des Heizkessels. Wenn man dann bei 32 Jahren anfängt, ist das viel wärmer. Düfte wie Schokolade oder Zimt, die sich mit dem ersten Aroma der Vanille vermählen.
Gefragt sind momentan junge, scharfe Cognac Sorten. Auf den ganz alten Reserven bleibt Winzer Didier Breau zur Zeit sitzen:
Eine komplizierte Umstellung, weil die Rotation in den Lagern jetzt eine ganz andere ist. Die Preise sind kaputt gegangen und wir haben die gesamte Produktion eingeschränkt. Aber wir sind natürlich überglücklich, dass die schwarzen Amerikaner den Cognac entdeckt haben und ihn auf ihre Art konsumieren. Jetzt nimmt auch der Verkauf wieder zu.
Auf dem Familien-Anwesen der Breaus sind die Abläufe seit fünf Generationen gleich: Wenn die Weinlese zu Ende geht, vergären die säuerlichen Traubensorten "Ugni Blanc", "Colombard" und "Folle Blanche" in ein paar Tagen zu Wein. Dann beginnt die Phase der Destillation. Aus ungenießbarem Wein wird Cognac.
Ich lebe seit meinen ersten Lebensminuten im Ambiente des Cognacs. Seit ich 10 bin kann ich das mit der Destillerie: Das ist eine ganze Chemie, man geht von einem Wein aus, man konzentriert ihn, multipliziert dadurch die Aromen. Wir sind näher an den Parfümeuren. Wenn man in unseren Lagern die Tür aufmacht, dann gibt es all diese Düfte. Das ist schon fantastisch.
Der typische Geruch der Eaux-de-Vie: In den Hallen und Kellern entströmt der so genannte "Anteil der Engel" – die drei Prozent Verdunstung pro Jahr, die durch das Eichenholz der Fässer dringen. Bevor der Weinbrand darin abgefüllt wird, muss die ursprünglich kristallklare Flüssigkeit zweimal gebrannt werden. So erhält sie ihre aromatische Intensität und die charakterliche Karamellfärbung. Um auf die obligatorischen "40 Prozent Alkohol" im Cognac zu kommen werden jüngere, stärkere mit älteren, schwächeren Sorten verschnitten. Mit schwankenden Ernten hat man in diesem Geschäft nicht zu kämpfen: Das Mischverfahren sorgt für stabile Qualität. Die vorgeschriebene Herstellungsweise und der Produktionsstandort um das Städtchen Cognac schützen den Namen. So trägt "Cognac" wie der "Bordeaux" die kontrollierte Herkunftsbezeichnung Appelation d’Origine Controlée, kurz AOC.
Das Produkt könnte ohne AOC überall produziert werden, wie zum Beispiel der Whisky. Der lebt von seinen Marken und wird überall hergestellt. Könnte man mit dem Cognac natürlich auch machen, aber dann könnte diese Gegend nicht überleben.
Doch darum braucht man sich wohl keine Sorgen zu machen. Mit dem Siegeszug des HipHop verdreifachte sich der Cognac-Umsatz allein in den USA: von 1,3 Millionen Kisten 1993 auf 3,7 Millionen im Jahr 2002. Nur in Deutschland hat sich bisher am Image des "Großvatertrosts", für den die Asbach-Uralt-Werbung steht, wenig geändert. Die neuen Trinksitten der Musikstars haben sich hierzulande noch nicht herum gesprochen.
Cognac mit Ginger Ale, Mineralwasser, Cola oder Schweppes. Dann gibt es ausgefallene Cocktails zum Beispiel auf Zitronensaftbasis mit Cognac Champagner und Himbeercrème. Das schmeckt exzellent.
Anything ain’t right than the brother’s gotta flip or skinnydip, after a sip of Cognac rap.
"A sip of Cognac Rap" das ist: Cognac on the rocks. Das muss das alte Europa erst einmal verkraften, galt hier doch bisher die Devise: geschwenkt und bei Zimmertemperatur.
You can pass me the Remi, but the pass the Courvoisier,
Give me some money, you can give me some cars.
It’s Partytime: Die Rapper Busta Rhymes , Pharell und P.Diddy in einer Luxus-Bar, umgeben von schönen Frauen und riesigen Champagner-, nein: Cognac-Flaschen. "Pass me the Courvoisier" ist der Song zum Video. Dazu wird der gleichnamige Edelbrand getrunken: En masse.
Brennende Mülltonnen waren gestern. Der Rapper von heute zeigt sich als neureicher Genussmensch. Meine Traumvilla, meine Luxusautos, meine Pelze und Diamanten. Und: mein Lieblingscognac.
Die Nachfrage nach Cognac erklärt sich auch aus dem Differenzierungswunsch eines schwarzen von einem weißen Amerika. Wenn die Weißen Whisky trinken, dann trinken die Schwarzen eben Cognac. Und die großen Cognac Labels haben das für sich genutzt. Und damit hat sich der Cognac erholt.
Fast die Hälfte des weltweiten Cognac-Exports geht heute in die USA: Tendenz steigend. Nicolas Jadot von der Cognac-Interprofession hat diese Entwicklung begleitet. Für die Organisation, die die Zusammenarbeit zwischen Winzern und Cognac-Vertreibern koordiniert, war die plötzliche Nachfrage aus Amerika ein Rettungsanker.
Der wichtige, asiatische Markt ist nach dem Börsenkrach Anfang der 90er zusammengebrochen. Das war ökonomisch eine sehr schwierige Situation für uns. Jetzt hat die USA die Fackel übernommen. Seit 5 Jahren lässt sich auf diesem Markt pro Jahr 15 bis 20 Prozent Wachstum verzeichnen.
Cognac wird ausschließlich in der Region von Charentes angebaut. Von hier kommen alle bekannten Edelmarken: Martell, Hennessy, Remy Martin. Sie verdanken ihr nobles Image einer Entdeckung aus dem 17. Jahrhundert. Um den Wein leichter und haltbarer nach Nordeuropa zu verschiffen, kam man darauf, ihn zu destillieren und ihn hinterher mit Wasser wieder zurückzuverwandeln. Doch bald bemerkte man, dass das Weinkonzentrat ebenfalls schmeckte – der Cognac war geboren. Und mit ihm eine agrarische Monokultur, die dem Besucher in Charentes sofort in die Nase steigt – als alles durchdringender Geruch.
Am Anfang wenn er gerade destilliert ist, ist der Geruch ganz schön scharf. Da sind die Aromen noch nicht definiert. Ein paar Jahre später findet man schon die Vanille und das Holz der Fässer. Und wenn man dann noch ein bisschen wartet findet man Violett und Lakritz. Die Aromen werden sanfter, der Cognac verliert das Feuer des Heizkessels. Wenn man dann bei 32 Jahren anfängt, ist das viel wärmer. Düfte wie Schokolade oder Zimt, die sich mit dem ersten Aroma der Vanille vermählen.
Gefragt sind momentan junge, scharfe Cognac Sorten. Auf den ganz alten Reserven bleibt Winzer Didier Breau zur Zeit sitzen:
Eine komplizierte Umstellung, weil die Rotation in den Lagern jetzt eine ganz andere ist. Die Preise sind kaputt gegangen und wir haben die gesamte Produktion eingeschränkt. Aber wir sind natürlich überglücklich, dass die schwarzen Amerikaner den Cognac entdeckt haben und ihn auf ihre Art konsumieren. Jetzt nimmt auch der Verkauf wieder zu.
Auf dem Familien-Anwesen der Breaus sind die Abläufe seit fünf Generationen gleich: Wenn die Weinlese zu Ende geht, vergären die säuerlichen Traubensorten "Ugni Blanc", "Colombard" und "Folle Blanche" in ein paar Tagen zu Wein. Dann beginnt die Phase der Destillation. Aus ungenießbarem Wein wird Cognac.
Ich lebe seit meinen ersten Lebensminuten im Ambiente des Cognacs. Seit ich 10 bin kann ich das mit der Destillerie: Das ist eine ganze Chemie, man geht von einem Wein aus, man konzentriert ihn, multipliziert dadurch die Aromen. Wir sind näher an den Parfümeuren. Wenn man in unseren Lagern die Tür aufmacht, dann gibt es all diese Düfte. Das ist schon fantastisch.
Der typische Geruch der Eaux-de-Vie: In den Hallen und Kellern entströmt der so genannte "Anteil der Engel" – die drei Prozent Verdunstung pro Jahr, die durch das Eichenholz der Fässer dringen. Bevor der Weinbrand darin abgefüllt wird, muss die ursprünglich kristallklare Flüssigkeit zweimal gebrannt werden. So erhält sie ihre aromatische Intensität und die charakterliche Karamellfärbung. Um auf die obligatorischen "40 Prozent Alkohol" im Cognac zu kommen werden jüngere, stärkere mit älteren, schwächeren Sorten verschnitten. Mit schwankenden Ernten hat man in diesem Geschäft nicht zu kämpfen: Das Mischverfahren sorgt für stabile Qualität. Die vorgeschriebene Herstellungsweise und der Produktionsstandort um das Städtchen Cognac schützen den Namen. So trägt "Cognac" wie der "Bordeaux" die kontrollierte Herkunftsbezeichnung Appelation d’Origine Controlée, kurz AOC.
Das Produkt könnte ohne AOC überall produziert werden, wie zum Beispiel der Whisky. Der lebt von seinen Marken und wird überall hergestellt. Könnte man mit dem Cognac natürlich auch machen, aber dann könnte diese Gegend nicht überleben.
Doch darum braucht man sich wohl keine Sorgen zu machen. Mit dem Siegeszug des HipHop verdreifachte sich der Cognac-Umsatz allein in den USA: von 1,3 Millionen Kisten 1993 auf 3,7 Millionen im Jahr 2002. Nur in Deutschland hat sich bisher am Image des "Großvatertrosts", für den die Asbach-Uralt-Werbung steht, wenig geändert. Die neuen Trinksitten der Musikstars haben sich hierzulande noch nicht herum gesprochen.
Cognac mit Ginger Ale, Mineralwasser, Cola oder Schweppes. Dann gibt es ausgefallene Cocktails zum Beispiel auf Zitronensaftbasis mit Cognac Champagner und Himbeercrème. Das schmeckt exzellent.
Anything ain’t right than the brother’s gotta flip or skinnydip, after a sip of Cognac rap.
"A sip of Cognac Rap" das ist: Cognac on the rocks. Das muss das alte Europa erst einmal verkraften, galt hier doch bisher die Devise: geschwenkt und bei Zimmertemperatur.