Bundeskanzler Scholz
"Deutschland wird Zentrum der Chipproduktion in Europa"

Bundeskanzler Scholz hat die Pläne des taiwanischen Chipherstellers TSMC für eine Halbleiter-Fabrik in Dresden begrüßt. Die Entscheidung sei ein Beleg dafür, dass Deutschland trotz schlechter Konjunkturdaten Investoren anziehe, sagte der SPD-Politiker auf seiner Wahlkreis-Sommerreise im brandenburgischen Wildau.

09.08.2023
    Der SPD-Politiker und Bundeskanzler Olaf spricht bei einer Pressekonferenz und lächelt.
    Bundeskanzler Scholz begrüßt den Bau einer neuen Halbleiterfabrik in Dresden. (Michael Kappeler / dpa / Michael Kappeler)
    Deutschland entwickele sich wahrscheinlich zu dem großen Standort für die Halbleiterproduktion in Europa. Die Investition von TSMC reihe sich ein in eine Kette ähnlicher Investitionen anderer Konzerne. Deutschland sei ein guter Wirtschaftsstandort, erklärte Scholz.
    Ähnlich äußerte sich Bundeswirtschaftsminister Habeck. Der geplante Bau der Halbleiterfabrik des taiwanischen Konzerns TSMC trage substanziell zur Versorgung Deutschlands und Europas mit Halbleiterchips bei. Nach Einschätzung des Grünen-Politikers zeigt die Investitionsentscheidung, dass Deutschland ein attraktiver und wettbewerbsfähiger Standort sei, gerade auch bei Schlüsseltechnologien wie der Mikroelektronik. Das Bundeswirtschaftsministerium ermöglichte bereits mit einer Ausnahmegenehmigung, dass mit den Baumaßnahmen schnell begonnen werden kann. Die Bundesregierung unterstützt die Ansiedlung laut Medienberichten mit fünf Milliarden Euro, genehmigt werden muss die Beihilfe noch durch die EU-Kommission.
    TSMC wird die Fabrik zusammen mit Bosch, Infenion und NXP, einem niederländischen Halbleiterhersteller, bauen. Der Konzern wird 70 Prozent am geplanten Joint Venture halten. Gemeinsam sollen mehr als zehn Milliarden Euro in die Dresdner Halbleiter-Fabrik investiert werden, wie sie in einer gemeinsamen Presseerklärung bekanntgaben. "Ziel ist es, eine moderne 300-Millimeter-Fabrik zur Halbleiterfertigung aufzubauen, um den zukünftigen Kapazitätsbedarf der schnell wachsenden Automobil- und Industriesektoren decken zu können." Das Joint Venture mit dem Namen ESMC werde am Ende etwa 2.000 Arbeitskräfte haben. ESMC wolle in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 mit dem Bau der Fabrik beginnen und die Fertigung Ende 2027 aufnehmen.
    Diese Nachricht wurde am 08.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.