
Die Rückgabe ist Teil des von US-Präsident Trump vorangetriebenen Waffenruhe-Abkommens. Von insgesamt 28 verbliebenen Leichen wurden bislang 13 übergeben. Laut dem Waffenruhe-Abkommen hätte die Hamas aber neben den 20 von ihr in der vergangenen Woche übergebenen überlebenden Geiseln längst auch alle toten Geiseln an Israel überstellen müssen. Begründet wird die Verzögerung damit, dass wegen der Zerstörungen im Gazastreifen schweres Gerät erforderlich sei, um weitere Leichen bergen zu können.
Israel öffnet einen Grenzübergang wieder für Hilfslieferungen
Israel lässt nach einem Aussetzen der Hilfslieferungen wieder humanitäre Güter in den Gazastreifen. Ein Militärsprecher sagte, der Grenzübergang Kerem Schalom werde dafür geöffnet. Jener in Rafah bleibe dagegen bis auf Weiteres geschlossen.
Israel hatte gestern mehrere Übergänge gesperrt und dies mit einer Verletzung der Waffenruhe-Vereinbarungen durch die militant-islamistische Hamas begründet. Zuvor waren der israelischen Armee zufolge Soldaten im Süden des Gazastreifens angegriffen worden; zwei wurden demnach getötet. Israel flog daraufhin die schwersten Luftangriffe seit Beginn der Waffenruhe; es gab 44 Todesopfer. Beide Seiten erklärten später, sich weiter an die Waffenruhe-Vereinbarung zu halten.
Dennoch kam es im Gazastreifen zu einem weiteren Zwischenfall: Nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa wurden bei israelischem Beschuss im Osten von Gaza-Stadt vier Menschen getötet. Die israelische Armee teilte mit, Palästinenser hätten ein vom Militär kontrolliertes Gebiet betreten und sich dort Soldaten genähert. Diese hätten daraufhin das Feuer eröffnet.
Verhandlungen in Ägypten
In Ägypten sollte gestern über die nächsten Schritte der Waffenruhe verhandelt werden. Streitpunkte sind unter anderem die Entwaffnung der Hamas, der komplette Abzug der israelischen Armee aus Gaza und die Zukunft des großflächig zerstörten Küstengebiets.
Der SPD-Außenpolitiker Ahmetovic mahnte die Umsetzung der zweiten Phase des Gaza-Abkommens an. Die Konfliktparteien müssten sich an die Vereinbarungen halten, sagte Ahmetovic im Deutschlandfunk. Es gebe eine Chance auf einen dauerhaften Frieden im Gazastreifen, wenn ein politischer Wille da sei.
Diese Nachricht wurde am 21.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.