Dienstag, 30. April 2024

Letzter DDR-Bildungsminister
Hans Joachim Meyer im Alter von 87 Jahren gestorben

Hans Joachim Meyer, letzter Bildungsminister der DDR und langjähriger Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), ist gestorben. Meyer starb am Karfreitag, wie seine Familie heute mitteilte.

31.03.2024
    Meyer steht vor einer Kathedrale in einem blauen Mantel und blickt in die Kamera.
    Hans Joachim Meyer, Aufnahme aus dem Jahr 2020. (picture alliance / dpa / Jörg Carstensen)
    Der gebürtige Rostocker war von April bis Oktober 1990 letzter Minister für Bildung und Wissenschaft der einzigen frei gewählten Regierung der DDR unter Lothar de Maizière (CDU) und nach der deutschen Wiedervereinigung von 1990 bis 2002 sächsischer Minister für Wissenschaft und Kunst. Meyer war CDU-Mitglied.
    Schon früh engagierte sich Meyer zu DDR-Zeiten in der katholischen Kirche. In den 1970er Jahren gehörte der Professor für Sprachwissenschaft der Dresdner Pastoralsynode an. Nach der Wende wurde er Vorsitzender des "Gemeinsamen Aktionsausschusses katholischer Christen in der DDR" und ins ZdK berufen. Das ZdK führte Meyer von 1997 bis 2009. Er war der erste Ostdeutsche in dieser Position.

    Würdigungen aus Kirche und Politik

    ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp würdigte Meyer als Glücksfall für die Kirche in Deutschland. Mit seiner ostdeutschen Biografie habe er maßgeblichen Einfluss auf das Zusammenwachsen der Katholiken in Ost und West gehabt.
    Der sächsische Ministerpräsident Kretschmer (CDU) nannte Meyer eine herausragende Persönlichkeit. Er habe "mit einer beeindruckenden moralischen Geradlinigkeit" die Wiedervereinigung gestaltet.
    Diese Nachricht wurde am 31.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.