Fünf lange Tage, verteilt auf fast ein halbes Jahr, hat der Runde Tisch zum Pumpspeicherwerk Atdorf gedauert und Moderatorin Michaele Hustedt ist am Ende der Meinung:
"Wir haben auch ein Stückchen Demokratiegeschichte geschrieben."
Zwei riesige Speicherbecken, die jeweils neun Millionen Kubikmeter Wasser fassen, wollen die Schluchseewerke bei Atdorf bauen, dazu Kavernen, Stollen und Betriebsgebäude. Das alles im landschaftlich einmaligen Hotzenwald - ein gewaltiger Eingriff in die Natur. Die Frage, die von Beginn an über dem Projekt stand, ist, ob das Ziel des Klimaschutzes und der Energiewende einen solchen Eingriff in die Natur und die Interessen der Anwohner rechtfertigt.
Diese zentrale Frage ist auch nach dem Runden Tisch nicht gelöst, aber, so der Grüne Landtagsabgeordnete Alexander Schoch, der an dem Runden Tisch teilgenommen hat:
"Dieser Runde Tisch hat auf jeden Fall eines geschafft. Er hat mehr Transparenz in die Diskussion um ein Großprojekt gebracht, das hier entstehen soll und natürlich die Menschen bewegt und auch verunsichert."
Transparenz ist in der Tat das Stichwort. Gegner und Befürworter konnten ihre Argumente auf den Tisch legen und sie mit Gutachten untermauern. Es ging in den Sitzungen um die Energiewende, um seltene Moosarten, um die Fragen, woher der Strom kommt, in Atdorf gespeichert werden soll? Was das Kraftwerk für die Wirtschaft in der Region bedeutet, für den Kurort Bad Säckingen, für die nahegelegene Rehabilitationsklinik.
Stefan Vogt, Vorstand der Schluchseewerke, die den Runden Tisch finanziert haben
"Aus unserer Sicht war der Verlauf und ist die Bilanz positiv. Unsere Erwartung an den Runden Tisch war, dass sich alle Beteiligten auf Augenhöhe treffen, um unterschiedliche Argumente anzuhören und das auf Expertenebene abzuprüfen. Genau das fand statt."
Was aber nichts daran geändert hat, dass sich die Positionen zum Pumpspeicherkraftwerk im Laufe des Prozesses nicht oder nur unwesentlich verändert haben. Die Anwohnergemeinden, die örtliche CDU oder die Unternehmer pro Atdorf etwa sind nach wie vor dafür. Wolfgang Schäuble von den Unternehmern:
"Für die Unternehmer pro Atdorf ist mit dem Ende des Runden Tisches das Werben für Atdorf mit den drei Baufeldern nicht beendet."
Die Grünen vor Ort, der BUND, die Bürgerinitiative gegen das Pumpspeicherkraftwerk sind nach wie vor dagegen:
"Wir sehen mit Bedauern, dass die Schuchseewerk AG konsequent bei ihrem Vorhaben bleibt und nicht davon abgehalten werden konnte erhebliche Gefahrenpotenziale zu schaffen, zum Beispiel durch den Bau von Staumauern auf geologischen Störzonen oder durch die Freisetzung von Arsen."
So Jürgen Pritzel von der Bürgerinitiative. Aber dennoch sind in den vergangenen sechs Monaten Ideen aufgetaucht, die vor dem Runden Tisch keiner hatte, und die zweifellos zu einer besseren Akzeptanz beitragen können: Etwa es soll ein Fond aufgelegt werden, mit dem ein Konzept zur Neuaufstellung der Region mit Pumpspeicher erarbeitet werden soll. Das könnte zum Beispiel heißen, dass die Tourismusverbände die Speicherseen nicht als Schandfleck verschweigen, sondern als Attraktion vermarkten. Oder die Anwohner wollen sich organisieren, um Probleme während der Bauphase auf kurzem Weg mit den Schluchseewerken zu besprechen.
Es sei bereits ein Erfolg, dass alle Teilnehmer bis am Ende dabeigeblieben seien, meint Moderatorin Hustedt abschließend , und zumindest sei der Wissensstand der Region zum Thema seit Beginn eindeutig gestiegen.
"Ich glaube schon, dass die Region nach diesem Prozess besser auf gestellt, für das was jetzt kommt, als vorher - was auch immer jetzt kommt."
Was zunächst kommt, ist das Planfeststellungsverfahren, die Schluchseewerke wollen das größte deutsche Pumpspeicherwerk noch immer 2019 fertig stellen.
"Wir haben auch ein Stückchen Demokratiegeschichte geschrieben."
Zwei riesige Speicherbecken, die jeweils neun Millionen Kubikmeter Wasser fassen, wollen die Schluchseewerke bei Atdorf bauen, dazu Kavernen, Stollen und Betriebsgebäude. Das alles im landschaftlich einmaligen Hotzenwald - ein gewaltiger Eingriff in die Natur. Die Frage, die von Beginn an über dem Projekt stand, ist, ob das Ziel des Klimaschutzes und der Energiewende einen solchen Eingriff in die Natur und die Interessen der Anwohner rechtfertigt.
Diese zentrale Frage ist auch nach dem Runden Tisch nicht gelöst, aber, so der Grüne Landtagsabgeordnete Alexander Schoch, der an dem Runden Tisch teilgenommen hat:
"Dieser Runde Tisch hat auf jeden Fall eines geschafft. Er hat mehr Transparenz in die Diskussion um ein Großprojekt gebracht, das hier entstehen soll und natürlich die Menschen bewegt und auch verunsichert."
Transparenz ist in der Tat das Stichwort. Gegner und Befürworter konnten ihre Argumente auf den Tisch legen und sie mit Gutachten untermauern. Es ging in den Sitzungen um die Energiewende, um seltene Moosarten, um die Fragen, woher der Strom kommt, in Atdorf gespeichert werden soll? Was das Kraftwerk für die Wirtschaft in der Region bedeutet, für den Kurort Bad Säckingen, für die nahegelegene Rehabilitationsklinik.
Stefan Vogt, Vorstand der Schluchseewerke, die den Runden Tisch finanziert haben
"Aus unserer Sicht war der Verlauf und ist die Bilanz positiv. Unsere Erwartung an den Runden Tisch war, dass sich alle Beteiligten auf Augenhöhe treffen, um unterschiedliche Argumente anzuhören und das auf Expertenebene abzuprüfen. Genau das fand statt."
Was aber nichts daran geändert hat, dass sich die Positionen zum Pumpspeicherkraftwerk im Laufe des Prozesses nicht oder nur unwesentlich verändert haben. Die Anwohnergemeinden, die örtliche CDU oder die Unternehmer pro Atdorf etwa sind nach wie vor dafür. Wolfgang Schäuble von den Unternehmern:
"Für die Unternehmer pro Atdorf ist mit dem Ende des Runden Tisches das Werben für Atdorf mit den drei Baufeldern nicht beendet."
Die Grünen vor Ort, der BUND, die Bürgerinitiative gegen das Pumpspeicherkraftwerk sind nach wie vor dagegen:
"Wir sehen mit Bedauern, dass die Schuchseewerk AG konsequent bei ihrem Vorhaben bleibt und nicht davon abgehalten werden konnte erhebliche Gefahrenpotenziale zu schaffen, zum Beispiel durch den Bau von Staumauern auf geologischen Störzonen oder durch die Freisetzung von Arsen."
So Jürgen Pritzel von der Bürgerinitiative. Aber dennoch sind in den vergangenen sechs Monaten Ideen aufgetaucht, die vor dem Runden Tisch keiner hatte, und die zweifellos zu einer besseren Akzeptanz beitragen können: Etwa es soll ein Fond aufgelegt werden, mit dem ein Konzept zur Neuaufstellung der Region mit Pumpspeicher erarbeitet werden soll. Das könnte zum Beispiel heißen, dass die Tourismusverbände die Speicherseen nicht als Schandfleck verschweigen, sondern als Attraktion vermarkten. Oder die Anwohner wollen sich organisieren, um Probleme während der Bauphase auf kurzem Weg mit den Schluchseewerken zu besprechen.
Es sei bereits ein Erfolg, dass alle Teilnehmer bis am Ende dabeigeblieben seien, meint Moderatorin Hustedt abschließend , und zumindest sei der Wissensstand der Region zum Thema seit Beginn eindeutig gestiegen.
"Ich glaube schon, dass die Region nach diesem Prozess besser auf gestellt, für das was jetzt kommt, als vorher - was auch immer jetzt kommt."
Was zunächst kommt, ist das Planfeststellungsverfahren, die Schluchseewerke wollen das größte deutsche Pumpspeicherwerk noch immer 2019 fertig stellen.