Fokale Dystonie - die Krankheit ist bei Berufsmusikern gefürchtet. Hände verkrampfen, Finger spreizen sich ab. Das Ende der Karriere. Als Dr. Hans-Chris¬tian Jabusch vom Institut für Musikermedizin der Musikhochschule Hannover einen Betroffenen erstmals mit einem Cannabis-Prä¬pa¬rat behandelte, beobachtete er einen phänomenalen Erfolg.
"Bereits 30 Minuten nach Einnahme fand eine deutliche Verbesserung seiner feinmotorische Kontrolle statt. Das heißt, bei ihm, es war ein Pianist, fand dieses vorher gesehene Einrollen des in diesem Fall vierten und fünften Fingers in diesem Maße nicht mehr statt. Wir konnten da objektiv sehen, wie deutlich, richtig drastisch die Verbesserung war, die dann über ungefähr zwei Stunden anhielt, und nach drei Stunden war wieder alles so wie vorher. "
Der Hanf-Extrakt wirkte aber nur in diesem einen Fall. Bei zwei weiteren Musikern schlug das Präparat nicht an. Ähnlich ist das Bild auch bei Multipler Sklerose - MS. Eine aktuelle britische Studie mit mehr als 600 Patienten konnte zeigen, dass Cannabis viele Patienten zwar mobiler machte, indem die Spastik abnahm, doch nicht alle Patienten profitierten. Mediziner wie Dr. Matthias Karst von der Medizinischen Hochschule Hannover befürworten aufgrund der Datenlage gleichwohl eine zusätzliche Therapie mit Cannabis-Wirk¬stoffen wie Tetrahy¬dro¬cannabinol – kurz THC.
"Das THC wurde hauptsächlich bei Nervenschmerzen, die im Zusammenhang mit MS-Erkrankungen auftreten, untersucht. Man hat aber auch einen Schwerpunkt auf die Behandlung von Spastik und von Schmerzen, die im Zusammenhang mit der Spastik entstehen, gelegt, und hierbei eben die Erkenntnis gewonnen, dass THC sowohl gegen die Nervenschmerzen als auch gegen Spastik bedingte Beschwerden erfolgreich eingesetzt werden kann. "
Cannabis macht hungrig. Diese Wirkung ist besonders bei Krebspatienten erwünscht, die unter den Nebenwirkungen der Chemotherapie leiden: Insbesondere unter Übelkeit und Erbrechen. THC – der Hauptwirkstoff im Cannabis – konnte einer amerikanischen Studie zufolge den Brechreiz in 79 Prozent der Fälle reduzieren. Bei der Standard-Therapie hingegen waren es nur 40 Prozent. Auch bei AIDS-Patienten, die häufig abnehmen, ist Cannabis als Appetitanreger mit guter Bilanz erprobt worden. Menschen mit Tourette-Syndrom, die unter unwillkürlichen Muskelzuckungen leiden, profitierten ebenfalls. Dr. Kirsten Müller-Vahl, die eine Studie an der Medizinischen Hochschule Hannover durchführte, registrierte deutlich weniger Muskelzuckungen:
"Also es gab sicherlich Patienten, wo ich denke, 50 Prozent weniger ist die richtige Größenordnung. Aber das waren nur einzelne Patienten. Das muss man ganz sicher so sagen. Dieses Medikament ist – warum auch immer, das wissen wir gar nicht – nicht bei allen Patienten wirksam. "
Das Suchtpotential wird von Medizinern als gering eingeschätzt, vor allem deshalb, weil die therapeutischen Dosen vergleichsweise niedrig sind.
Bei Drogensüchtigen, die Haschisch seit Jahren in hohen Dosen konsumieren, können Psychosen und Schizophrenie auftreten. Ob dies auch bei einer langjährigen Einnahme von medizinischen Cannabis-Präparaten droht, ist die große Frage.
"Es gibt Hinweise, dass Cannabinoide Gedächtnisfunktionen beeinträchtigen können. Und vor diesem Hintergrund ist der regelmäßige Einsatz von diesen Substanzen, gerade wenn er auch unkontrolliert stattfindet, auch von den Dosierungen unkontrolliert ist, abzulehnen. Cannabinoide haben eigentlich nur einen Stellenwert im therapeutischen, medizinischen Bereich in begrenzten Dosierungen, möglicherweise auch über begrenzte Zeiträume. "
"Bereits 30 Minuten nach Einnahme fand eine deutliche Verbesserung seiner feinmotorische Kontrolle statt. Das heißt, bei ihm, es war ein Pianist, fand dieses vorher gesehene Einrollen des in diesem Fall vierten und fünften Fingers in diesem Maße nicht mehr statt. Wir konnten da objektiv sehen, wie deutlich, richtig drastisch die Verbesserung war, die dann über ungefähr zwei Stunden anhielt, und nach drei Stunden war wieder alles so wie vorher. "
Der Hanf-Extrakt wirkte aber nur in diesem einen Fall. Bei zwei weiteren Musikern schlug das Präparat nicht an. Ähnlich ist das Bild auch bei Multipler Sklerose - MS. Eine aktuelle britische Studie mit mehr als 600 Patienten konnte zeigen, dass Cannabis viele Patienten zwar mobiler machte, indem die Spastik abnahm, doch nicht alle Patienten profitierten. Mediziner wie Dr. Matthias Karst von der Medizinischen Hochschule Hannover befürworten aufgrund der Datenlage gleichwohl eine zusätzliche Therapie mit Cannabis-Wirk¬stoffen wie Tetrahy¬dro¬cannabinol – kurz THC.
"Das THC wurde hauptsächlich bei Nervenschmerzen, die im Zusammenhang mit MS-Erkrankungen auftreten, untersucht. Man hat aber auch einen Schwerpunkt auf die Behandlung von Spastik und von Schmerzen, die im Zusammenhang mit der Spastik entstehen, gelegt, und hierbei eben die Erkenntnis gewonnen, dass THC sowohl gegen die Nervenschmerzen als auch gegen Spastik bedingte Beschwerden erfolgreich eingesetzt werden kann. "
Cannabis macht hungrig. Diese Wirkung ist besonders bei Krebspatienten erwünscht, die unter den Nebenwirkungen der Chemotherapie leiden: Insbesondere unter Übelkeit und Erbrechen. THC – der Hauptwirkstoff im Cannabis – konnte einer amerikanischen Studie zufolge den Brechreiz in 79 Prozent der Fälle reduzieren. Bei der Standard-Therapie hingegen waren es nur 40 Prozent. Auch bei AIDS-Patienten, die häufig abnehmen, ist Cannabis als Appetitanreger mit guter Bilanz erprobt worden. Menschen mit Tourette-Syndrom, die unter unwillkürlichen Muskelzuckungen leiden, profitierten ebenfalls. Dr. Kirsten Müller-Vahl, die eine Studie an der Medizinischen Hochschule Hannover durchführte, registrierte deutlich weniger Muskelzuckungen:
"Also es gab sicherlich Patienten, wo ich denke, 50 Prozent weniger ist die richtige Größenordnung. Aber das waren nur einzelne Patienten. Das muss man ganz sicher so sagen. Dieses Medikament ist – warum auch immer, das wissen wir gar nicht – nicht bei allen Patienten wirksam. "
Das Suchtpotential wird von Medizinern als gering eingeschätzt, vor allem deshalb, weil die therapeutischen Dosen vergleichsweise niedrig sind.
Bei Drogensüchtigen, die Haschisch seit Jahren in hohen Dosen konsumieren, können Psychosen und Schizophrenie auftreten. Ob dies auch bei einer langjährigen Einnahme von medizinischen Cannabis-Präparaten droht, ist die große Frage.
"Es gibt Hinweise, dass Cannabinoide Gedächtnisfunktionen beeinträchtigen können. Und vor diesem Hintergrund ist der regelmäßige Einsatz von diesen Substanzen, gerade wenn er auch unkontrolliert stattfindet, auch von den Dosierungen unkontrolliert ist, abzulehnen. Cannabinoide haben eigentlich nur einen Stellenwert im therapeutischen, medizinischen Bereich in begrenzten Dosierungen, möglicherweise auch über begrenzte Zeiträume. "