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Hasskommentare im Internet
Twitter will gegen Online-Hetze vorgehen

Nach Facebook und Google hat nun auch der Kurzmitteilungsdienst Twitter ein schärferes Vorgehen gegen Hasskommentare seiner Nutzer angekündigt. Das Unternehmen will künftig keine Accounts dulden, die Menschen aufgrund ihrer Ethnie, Religion oder anderer Faktoren diskriminieren und droht mit Sperre oder Ausschluss.

30.12.2015
    Auf dem Display eines iPhones sind App-Logos von Twitter zu sehen.
    Twitter hat seine Richtlinien überarbeitet. (picture alliance / ZB / Jens Büttner)
    Twitter hat seine Richtlinien zur Eindämmung von Drohungen und Hetze im Internet überarbeitet. Das US-Unternehmen teilte die neuen Regeln in einem Blogeintrag mit. Demnach sollen die Androhungen von Gewalt, der Aufruf zu Anschlägen oder die Verbreitung von Angst und Hass auf Twitter nicht geduldet werden. Accounts, deren Ziel es sei, auf Basis von Ethnie, Religion, Nationalität, sexueller Orientierung, Geschlechtsidentität, Alter, Behinderung oder Krankheit zur Schädigung anderer Menschen anzustiften, würden verboten.
    Mit den Richtlinien reagiert der Dienst nun offenbar auf Kritik von Politikern. Diese hatten auch eine Instrumentalisierung des Internets durch militante Extremistengruppen wie dem "Islamischen Staat" (IS) für die Rekrutierung neuer Mitglieder und Verbreitung deren gewalttätiger Agenda beklagt. Einer Studie des Brookings Instituts zufolge unterhielt der IS zwischen September und Dezember vergangenen Jahres mindestes 46.000 Twitter-Accounts.
    Unternehmen verpflichten sich zu konsequentem Vorgehen gegen Hetze
    Bereits in der Vergangenheit hatte Twitter seine Nutzer darauf hingewiesen, dass Verherrlichung und Androhung von Gewalt tabu seien. Im April fügte der Konzern den Richtlinien zudem ein Verbot der "Förderung von Terrorismus" hinzu.
    Erst Mitte Dezember hatte Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) sich mit Vertretern von Internet-Unternehmen wie Facebook, Google und auch Twitter darauf verständigt, dass Hassbotschaften im Web innerhalb von 24 Stunden gelöscht werden sollen. Zudem sollen die Beschwerdesysteme auf Internetplattformen verbessert werden, und Nutzer sollen eine Rückmeldung auf ihre Hinweise erhalten.
    (pg/fwa)