
Konkret geht es um etwa 4.000 Kunstwerke, für deren Zuordnung die Frage relevant ist, ob der Urgroßvater des Prinzen, Wilhelm von Preußen, durch sein Verhalten den Nationalsozialisten Vorschub geleistet hat. Der Rückzug der Forderungen erfolge aus persönlichen Gründen - unabhängig von möglichen Erfolgschancen, führte der Prinz aus. "Als Chef des Hauses Hohenzollern" verzichte er auf die Kunstwerke und Ausgleichszahlungen aus diesem Komplex.
Mit dem Ende des Verfahrens wolle er auch den Weg freimachen für eine "unbelastete Debatte". Er habe "überhaupt kein Problem" damit, sich mit der Geschichte seiner Familie kritisch auseinanderzusetzen. Im Fall seines Urgroßvaters sei es zwar "nicht eindeutig nachweisbar", dass dieser den Nationalsozialisten Vorteile verschafft habe. Er habe aber "ganz klar die Nähe zum NS-Regime gesucht". Als Person, die sich dem Rechtsextremismus angebiedert habe, könne er somit "nicht für unser Haus traditionsstiftend sein".
Seit Jahrzehnten versucht die Familie des letzten deutschen Kaisers, Ausgleichszahlungen für nach dem Zweiten Weltkrieg enteignete Vermögenswerte zu erlangen. Betroffen sind vor allem Immobilien, die in der Sowjetischen Besatzungszone, der späteren DDR, lagen.