Manche Insektengift-Allergiker haben es besonders schwer. Betroffen ist, wer zusätzlich an einer krankhaften Vermehrung der Mastzellen des Immunsystems leidet, einer so genannten Mastozytose. Das ist etwa bei drei Prozent der Allergiker so. Die Mastzellen sind der Außenposten des Immunsystems an den Körperoberflächen: Sie wachen in den Schleimhäuten von Darm und Nase sowie in der Haut und bekämpfen dort unerwünschte Eindringlinge, sagt Dr. Franziska Rueff, Oberärztin an der Hautklinik der Universität München.
"Diese Zellen haben ein ganzes Arsenal von Kampfstoffen, Brennesselgift usw., sorgfältig abgepackt und geben sie frei - was ja bei einer Abwehrreaktion sinnvoll ist, aber nicht bei einer Allergie, da sind es zum Teil ganz harmlose Stoffe, die da bekämpft werden, und trotzdem ist man zum Schluss krank davon. "
Bei Allergikern sind die Mastzellen übervorsichtig und sondern reichlich Brennnesselgift auch dort ab, wo zum Beispiel eine Biene gestochen hat. Sind dann wegen einer Mastozytose auch noch zu viele Mastzellen unterwegs, dann wissen sie sozusagen nicht mehr, wohin mit den Kampfstoffen. Brennnesselgift & Co. werden sie dann überall im Körper freigesetzt, auch das Skelett bekommt seinen Anteil ab. Dort können die Folgen allerdings fatal sein. Denn die Kampfstoffe der Mastzellen sind zugleich Botenstoffe für eine ganz bestimmte Art von Zellen im Knochen, die Osteoklasten. Prof. Martin Hrabé de Angelis vom Helmholtz-Zentrum München:
"Viele denken, die Knochen hat man und das war‘s dann; das ist nicht so. Der Knochen unterzieht sich einem ständigen Auf- und Abbau. Da gibt es zwei Zelltypen, die Osteoblasten, Knochen aufbauenden Zellen, und dann gibt es die Osteoclasten, die knabbern sozusagen den Knochen wieder ab."
Und diese Zellart wird von den Mastzell-Kampfstoffen angelockt und beflügelt. Osteoporose kann daher eine Folge der krankhaften Vermehrung von Mastzellen sein. Derselben Mastozytose also, die manchmal auch einer starken Insektengift-Allergie zu Grunde liegt. Die Hautärztin Franziska Rueff entdeckte diesen Zusammenhang, als sie ihre Allergiepatienten genauer untersuchte.
"Hier sehen wir eine Osteoporose schon bei jungen Leuten, im 2.-3. Lebensjahrzehnt, furchtbar für die Betroffenen, wichtig daher, dass man so etwas früh feststellt. Zunächst schaue ich mir bei einem Patienten mit einer Insektengiftallergie, ob die Mastozytose an der Haut sichtbar ist. Auch mit Labortests kann man Hinweise bekommen. Wenn ich einen Hinweis habe, ist das Allerwichtigste eine Messung der Knochendichte, die tut nicht weh, eine schnelle Röntgenuntersuchung, dass man frühzeitig diagnostiziert und dann mit einer präventiven Therapie einsetzt. "
Denn die Osteoporose lässt sich zumindest aufhalten - durch kalziumreiche Ernährung, viel Bewegung und Medikamente, die in den Knochenstoffwechsel eingreifen. Für die Betroffenen hat die heftige Reaktion auf Insektenstiche also auch ihre gute Seite: Immerhin können die Ärzte mögliche Spätfolgen fürs Skelett erkennen und behandeln. Wirkstoffe gegen die eigentlich zu Grunde liegende Krankheit des Immunsystems, die Mastozytose, werden dagegen nur selten eingesetzt. Zu gravierend sind die Nebenwirkungen.
"Diese Zellen haben ein ganzes Arsenal von Kampfstoffen, Brennesselgift usw., sorgfältig abgepackt und geben sie frei - was ja bei einer Abwehrreaktion sinnvoll ist, aber nicht bei einer Allergie, da sind es zum Teil ganz harmlose Stoffe, die da bekämpft werden, und trotzdem ist man zum Schluss krank davon. "
Bei Allergikern sind die Mastzellen übervorsichtig und sondern reichlich Brennnesselgift auch dort ab, wo zum Beispiel eine Biene gestochen hat. Sind dann wegen einer Mastozytose auch noch zu viele Mastzellen unterwegs, dann wissen sie sozusagen nicht mehr, wohin mit den Kampfstoffen. Brennnesselgift & Co. werden sie dann überall im Körper freigesetzt, auch das Skelett bekommt seinen Anteil ab. Dort können die Folgen allerdings fatal sein. Denn die Kampfstoffe der Mastzellen sind zugleich Botenstoffe für eine ganz bestimmte Art von Zellen im Knochen, die Osteoklasten. Prof. Martin Hrabé de Angelis vom Helmholtz-Zentrum München:
"Viele denken, die Knochen hat man und das war‘s dann; das ist nicht so. Der Knochen unterzieht sich einem ständigen Auf- und Abbau. Da gibt es zwei Zelltypen, die Osteoblasten, Knochen aufbauenden Zellen, und dann gibt es die Osteoclasten, die knabbern sozusagen den Knochen wieder ab."
Und diese Zellart wird von den Mastzell-Kampfstoffen angelockt und beflügelt. Osteoporose kann daher eine Folge der krankhaften Vermehrung von Mastzellen sein. Derselben Mastozytose also, die manchmal auch einer starken Insektengift-Allergie zu Grunde liegt. Die Hautärztin Franziska Rueff entdeckte diesen Zusammenhang, als sie ihre Allergiepatienten genauer untersuchte.
"Hier sehen wir eine Osteoporose schon bei jungen Leuten, im 2.-3. Lebensjahrzehnt, furchtbar für die Betroffenen, wichtig daher, dass man so etwas früh feststellt. Zunächst schaue ich mir bei einem Patienten mit einer Insektengiftallergie, ob die Mastozytose an der Haut sichtbar ist. Auch mit Labortests kann man Hinweise bekommen. Wenn ich einen Hinweis habe, ist das Allerwichtigste eine Messung der Knochendichte, die tut nicht weh, eine schnelle Röntgenuntersuchung, dass man frühzeitig diagnostiziert und dann mit einer präventiven Therapie einsetzt. "
Denn die Osteoporose lässt sich zumindest aufhalten - durch kalziumreiche Ernährung, viel Bewegung und Medikamente, die in den Knochenstoffwechsel eingreifen. Für die Betroffenen hat die heftige Reaktion auf Insektenstiche also auch ihre gute Seite: Immerhin können die Ärzte mögliche Spätfolgen fürs Skelett erkennen und behandeln. Wirkstoffe gegen die eigentlich zu Grunde liegende Krankheit des Immunsystems, die Mastozytose, werden dagegen nur selten eingesetzt. Zu gravierend sind die Nebenwirkungen.