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Hegemonie und Kultur

US-Präsident George W. Bush steht auch mit seiner neuen Irak-Strategie in der Kritik. Mit der Aufstockung der US-Truppen im Land setzt er weiter auf eine rein militärische Option. Dabei spielte die "Public Diplomacy", wie die Außenkulturpolitik in den USA heißt, einst eine maßgebliche Rolle in der amerikanischen Außenpolitik. Etwa nach dem zweiten Weltkrieg, als die USA unter dem Eindruck des beginnenden Kalten Krieges gezielt kulturelle Werte vermittelten, um in Westeuropa ein Bollwerk gegen den sowjetischen Einfluss aufzubauen. Der Export von Filmen, Tanzmusik, Konsumartikeln, aber auch der Hochkultur sollten für die freiwillige Akzeptanz demokratischer, freiheitlicher Werte nach amerikanischem Muster sorgen.

Udo Metzinger im Gespräch |
    Nach Ansicht des Berliner Politikwissenschaftlers Udo Metzinger haben kulturelle Werte und Debatten innerhalb der internationalen Politik auch nach dem Fall des Sowjetsystems wieder einen regelrechten Boom erlebt. Auch heute böte die kulturgestützte, "weiche" Propaganda durchaus Chancen, Konfliktpotentiale zwischen dem Westen und den islamischen Staaten einzudämmen. Sein Buch "Hegemonie und Kultur" wurde 2006 mit dem Rave-Wissenschaftspreis ausgezeichnet. Carsten Probst hat Udo Metzinger zur Außenkulturpolitik der USA gestern und heute befragt.

    Das vollständige Gespräch mit Udo Metzinger können Sie für begrenzte Zeit nach der Sendung in unserem Audio-On-Demand-Player hören.