Alle Möglichkeiten müssten genutzt werden, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. So sollte die Zahl derjenigen, die keinen Schul- oder Berufsabschluss hätten, gesenkt werden. Auch gelte es, Menschen mit Behinderungen stärker einzubinden.
Mit Blick auf Einwanderer rief die Deutsche Industrie- und Handelskammer dazu auf, Sprachlernangebote im Ausland zu verbessern. Hier seien etwa die Goethe-Institute gefragt, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Dercks im Deutschlandfunk. Aber auch die Wohnungsknappheit in Großstädten werde zunehmend zum Problem. Unternehmen könnten zwar bei der Wohnungssuche helfen, in den allermeisten Fällen jedoch keine Betriebswohnungen bauen. Vielmehr sei es Aufgabe des Staates, geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, so Dercks.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund machte schlechte Arbeitsbedingungen für den Mangel verantwortlich. Wo die Belastungen hoch seien, fehlten über kurz oder lang Fachkräfte, sagte die DGB-Vorsitzende Fahimi der Funke-Mediengruppe. Für die Beschäftigten sei das ein wichtiger Grund, einen Beruf zu wechseln oder gar nicht erst zu ergreifen. Das setze oft einen Teufelskreis in Gang, denn so werde die Arbeit für die verbleibenden Fachkräfte noch belastender. Konkret forderte Fahimi Anti-Stress-Programme und Entlastungs-Tarifverträge.
Anlass der Äußerungen ist der Fachkräftekongress der Regierung, der am Vormittag in Berlin beginnt. Neben Heil werden auch Bundeswirtschaftsminister Habeck und weitere Kabinettskollegen erwartet.
Das vollständige Interview mit Achim Dercks können Sie hier nachlesen.
Diese Nachricht wurde am 26.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.