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Heißer Planet

Den Planeten unseres Sonnensystems geht es gut. Im Laufe ihres Lebens haben sie viele Veränderungen durchgemacht - aber keiner ist verschwunden und es wird auch - aller Voraussicht nach - in den nächsten 100 Millionen Jahren keiner verschwinden.

Von Damond Benningfield | 02.02.2005
    Bei einem Planeten, den man bei einem anderen Stern entdeckt hat, ist das ganz anders. Ungeheure Winde toben dort, die sogar seine Eigenumdrehung beeinflussen könnten - und schlimmer noch: der Planet verdunstet. Er umkreist den Stern HD 209458 im Sternbild Pegasus - einen sonnenähnlichen Stern, und ist etwas größer als Jupiter, hat aber weniger Masse. Wie Jupiter dürfte auch er ein riesiger Gasball sein.

    Zu seinem Elternstern hat dieser zum Untergang verdammte Planet nur einen Abstand von 6,4 Millionen Kilometern. Dadurch herrschen in seiner äußeren Atmosphäre höllische Verhältnisse mit Temperaturen von mehreren hundert Grad Celsius.

    Forscher der University of Arizona haben kürzlich die Abläufe in der Atmosphäre des Planeten durch Computersimulationen nachvollzogen. Danach erreichen die Winde in der äußeren Atmosphäre Geschwindigkeiten von mehreren tausend Kilometern pro Stunde. Die Temperaturschwankungen zwischen der Tag- und Nachtseite des Planeten dürften bis zu etwa 300 Grad Celsius betragen. Die extrem starken Winde könnten bis in tiefere Atmosphärenschichten reichen und könnten auch bewirken, dass der Planet in Zonen unterschiedlicher Breite mit verschiedenen Geschwindigkeiten rotiert.

    Aus der Sicht der Erde zieht der Planet gelegentlich vor seinem Elternstern vorbei. Dann sehen die Forscher, wie die Atmosphäre des Planeten ins Weltall strömt - und zwar mit etwa 10 000 Tonnen Materie pro Tag. Vielleicht wird der Planet irgendwann einfach verschwinden.