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Hektisches Jet-Set-Leben für einen Rookie

Erstmals seit 15 Jahren verpflichtet die NBA wieder einen Deutschen direkt für die beste Basketball-Liga der Welt. Liga-Neuling Dennis Schröder bekommt in Atlanta bei seinem neuen Club einen Vorgeschmack auf den Alltag der Profis.

Von Jürgen Kalwa | 01.07.2013
    Eigentlich hatte man ihn am Donnerstag in New York erwartet. Bei der Draft der NBA. Aber die Liga hatte es versäumt, ihn einzuladen. Und so blieb er zuhause in Braunschweig – im Kreis der Familie – und schlug sich vor dem Fernseher die Nacht um die Ohren, in der im fernen Amerika über seine Zukunft entschieden wurde.

    Am Samstag jedoch saß er dann bei einer Pressekonferenz seines neuen Clubs am Tisch. Der Mann in der Mitte, der Englisch spricht, wie er spielt. Furchtlos, geradeaus und mit kleinen Fehlern.

    ""I am really happy too to play for the Hawks now and get drafted from them. I never make a workout for them. Where the draft was I skyped with them one time. It is a very good feeling.”"

    Die Summe unter´m Strich: Es ist ein sehr gutes Gefühl.
    Es war ein Tag des Kennenlernens. Denn Schröder hatte zwar in den Wochen zuvor bei anderen Clubs ein Probetraining absolviert, aber nicht in Atlanta. Und so musste die Akklimatisierung sehr schnell gehen, nachdem er erst eine Stunde vor dem Termin mit dem Flieger aus Deutschland eingetroffen war.

    Es wird in den nächsten Wochen etwas ruhiger werden. Vor allem, wenn erst mal die Formalitäten geregelt sind. Die Unterzeichung des Vertrages, der ihm rund 1,4 Millionen Dollar im Jahr bringen wird. Die Ablösevereinbarung mit dem alten Team, den New Yorker Phantoms in Braunschweig. Dann geht es weiter. Erst Summer League in Las Vegas, ein Konditions-Trimm für junge NBA-Profis. Dann Trainingslager, ehe Ende Oktober die neue Saison beginnt - mit einem Pensum von 82 Spielen. Etwas, was der 19jährige noch nie abliefern musste.

    Weshalb wohl viel in seiner Entwicklung davon abhängen wird, wie gut ihm die Umstellung bekommt. Und das Leben in den USA. Am liebsten hätte Schröder es, wenn ihn Braunschweiger Familienangehörige begleiten. Sollte das klappen, sagte er und klang – knapp auf Englisch – wie jemand, der an seine Zukunft glaubt:

    "I think I would be okay, thank you very much.”