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Herausragende Satellitenpositionen

Die meisten Satelliten umkreisen die Erde in einigen Hundert Kilometern Höhe. Dabei bewegen sich militärische Aufklärungssatelliten eher auf niedrigen Bahnen, Erdbeobachtungssatelliten dagegen meist in rund 800 Kilometern Höhe.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Große Bedeutung kommt der 36.000 Kilometer hohen geostationären Bahn zu. Dort dauert ein Umlauf um die Erde genau so lange wie eine Drehung unseres Planeten. Dadurch scheinen Satelliten fest über einem Punkt der Erde verankert zu sein. Hier findet man vor allem Wetter- und Kommunikationssatelliten.

    In letzter Zeit werden Forschungssatelliten zur Beobachtung des Weltraums vermehrt noch weiter draußen platziert - in etwa eineinhalb Millionen Kilometern Entfernung. Dort wirken die Anziehungskräfte von Sonne und Erde so, dass ein Satellit in gewisser Weise auch vor Anker liegt - nicht über einem Punkt auf der Erdoberfläche, sondern relativ zur Erde auf ihrer jährlichen Bahn um die Sonne:

    Eigentlich müsste die Raumsonde Soho, die sich anderthalb Millionen Kilometer von der Erde entfernt in Richtung Sonne befindet, einen Umlauf um die Sonne in 360 Tagen vollenden. Dagegen läge die Umlaufzeit für Planck und Herschel, beide ebenfalls anderthalb Millionen Kilometer von der Erde entfernt, allerdings in entgegengesetzter Richtung, bei rund 371 Tagen.

    Doch Soho wird durch die Anziehungskraft der Erde um rund fünf Tage verzögert, Planck und Herschel dagegen werden entsprechend beschleunigt.

    Der Mann, der die Grundlagen für diese Bahnen erstmals berechnete, Joseph-Louis Lagrange, wurde heute vor 275 Jahren in Turin geboren. Ihm zu Ehren heißen die entsprechenden Satellitenpositionen Lagrange-Punkte.

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