Manfred Kloiber: Gestern hatte ich im Netzleitzentrum der Bundeswehr in Rheinbach Gelegenheit, mit Peter Blaschke, dem Sprecher der Geschäftsführung der Bundeswehr Informationstechnik GmbH, über das Projekt Herkules zu sprechen.
Peter Blaschke: Zum einen betreibt die Bundeswehr seit Jahren die IT der Bundeswehr selbst. Ich denke, sie macht das auch sehr erfolgreich, aber die Bundeswehr erwartet sich für die nächsten Jahre einen deutlichen Modernisierungsschub. Dazu wurde Herkules gegründet und dieses Projekt ins Leben gerufen, um in den kommenden Jahren diese Modernisierung der Bundeswehr flächendeckend deutlich zu unterstützen.
Kloiber: Was passiert denn jetzt in den nächsten Jahren, wenn Sie sagen, es soll modernisiert werden? Was konkret wird denn bei der Bundeswehr neu angeschafft, neu installiert, neu gemacht?
Blaschke: Wir werden in erster Linie neue Technik einsetzen im Bereich der Weitverkehrsnetze, wir werden neue Arbeitsplatzsysteme zur Verfügung stellen, es wird neue Anwendungen geben. Es wird zum Beispiel eine zentrale Nutzerunterstützung geben, das heißt einen Punkt, bei dem jeder anrufen kann, der Fragen oder Probleme mit seinem Computer hat. Die Bundeswehr betreibt neben Herkules ein sehr großes SAP Projekt. Dieses Projekt ist aber erst einmal nicht Teil von Herkules und läuft unter der Verantwortung der Bundeswehr. Wir werden dann, wenn diese Anwendungsteile fertig gestellt sind, diese in die Fläche bringen, diese in Rechenzentren zur Anwendung bringen und an den Arbeitsplatz des Nutzers bringen.
Kloiber: Sie haben gesagt, die Bundeswehr hat bislang die IT in eigener Verantwortung sehr erfolgreich gemanagt. Warum macht sie das nicht einfach weiter?
Blaschke: Wir können als privates Unternehmen gemeinsam mit der Bundeswehr andere Rahmenbedingungen schaffen. Die Bundeswehr hatte in den letzten Jahren immer das Problem der Haushalte, die erst einmal aufgestellt worden sind, gekürzt worden sind, in denen es Verzögerungen und Verschiebungen gab, was sehr schwierig für lang laufende Projekte ist, um diese erfolgreich über die Bühne zu bringen. Wir haben jetzt eine andere Situation, in der wir über diesen zehnjährigen Vertrag von Herkules sehr genau wissen, welche finanziellen Mittel in den nächsten Jahren zur Verfügung stehen und diese Perspektive erlaubt uns, dass wir langfristig planen und auch langfristig Projekte durchführen, die erforderlich sind, um diese Infrastruktur zu modernisieren.
Kloiber: Ist denn ein Grund auch für die Beteiligung privater Partner, man spricht ja hier auch von Public Private Partnership, dass die Bundeswehr selber nicht die Investitionen aufbringen kann für die vielen tausend Rechner und hunderttausende Telefone?
Blaschke: Das ist richtig, die Industrie wird eine erhebliche Anfangsfinanzierung mit einbringen in den ersten Jahren. Diese Investition wird einen Modernisierungsschub bringen, das heißt, dann es werden dort sehr viele neue PC-Systeme angeschafft, es wird schneller gehen als es gehen würde, wenn die Bundeswehr nur ihre Haushaltsmittel einsetzen würde, um damit dann sehr schnell eine effiziente Infrastruktur zu haben, die man dann die kommende Zeit betreibt.
Kloiber: Was passiert denn im Krisenfall?
Blaschke: Im Krisenfall wäre die Vorgehensweise die, solange die IT-Gesellschaft ihrer Leistung erbringt, die sie erbringen soll, gibt es keinen Grund, irgendetwas zu ändern. In dem Augenblick, in dem dann in einem solchen Krisenfall die "BWI Informationstechnik" aber die Leistung nicht mehr erbringen würde, hätte die Bundeswehr die Möglichkeit, diese Gesellschaft und die Verantwortung für diese Gesellschaft sehr schnell an sich zu ziehen und dort die Dinge selbst zu bestimmen.
Kloiber: Die Bundeswehr wird innerhalb von zehn Jahren der Laufzeit dieses Vertrages mit der BWI und den beiden beteiligten Industriepartnern IBM und Siemens 7,1 Milliarden Euro aufbringen. Ist denn sichergestellt und richtig nachgerechnet, dass das die Bundeswehr nicht doch hätte billiger machen können, wenn sie es alleine gemacht hätte?
Blaschke: Es gab einen intensiven Prozess auf Seiten der Bundesregierung oder auf Seiten des BMVg, auf Seiten des Bundesfinanzministeriums, in den auch der Rechnungshof mit eingeschaltet war, in denen auch externe Wirtschaftsprüfer mit eingeschaltet waren, die den Vertrag daraufhin untersucht haben, ob nicht eine eigene Lösung der Bundeswehr die wirtschaftlichere Lösung gewesen wäre. Ich denke, dadurch, dass die Bundeswehr dann anschließend den Vertrag geschlossen hat und das Parlament auch zugestimmt hat, zeigt, dass es so der wirtschaftlichere Weg ist.
Kloiber: Nun sind die 7,1 Milliarden Euro für die IT weg an die Firma BWI. Bedeutet das, dass jetzt kleine und mittelständische Unternehmen nichts mehr abbekommen von dem Auftragskuchen?
Blaschke: Ja, das war einmal die Befürchtung der mittelständischen Unternehmen. Ich denke, dass sich die Befürchtung zum großen Teil gelegt hat. Auch die BWI wird externe Leistungen einkaufen und wir haben uns sogar vertraglich verpflichtet, dabei auch den Mittelstand entsprechend zu berücksichtigen.
Peter Blaschke: Zum einen betreibt die Bundeswehr seit Jahren die IT der Bundeswehr selbst. Ich denke, sie macht das auch sehr erfolgreich, aber die Bundeswehr erwartet sich für die nächsten Jahre einen deutlichen Modernisierungsschub. Dazu wurde Herkules gegründet und dieses Projekt ins Leben gerufen, um in den kommenden Jahren diese Modernisierung der Bundeswehr flächendeckend deutlich zu unterstützen.
Kloiber: Was passiert denn jetzt in den nächsten Jahren, wenn Sie sagen, es soll modernisiert werden? Was konkret wird denn bei der Bundeswehr neu angeschafft, neu installiert, neu gemacht?
Blaschke: Wir werden in erster Linie neue Technik einsetzen im Bereich der Weitverkehrsnetze, wir werden neue Arbeitsplatzsysteme zur Verfügung stellen, es wird neue Anwendungen geben. Es wird zum Beispiel eine zentrale Nutzerunterstützung geben, das heißt einen Punkt, bei dem jeder anrufen kann, der Fragen oder Probleme mit seinem Computer hat. Die Bundeswehr betreibt neben Herkules ein sehr großes SAP Projekt. Dieses Projekt ist aber erst einmal nicht Teil von Herkules und läuft unter der Verantwortung der Bundeswehr. Wir werden dann, wenn diese Anwendungsteile fertig gestellt sind, diese in die Fläche bringen, diese in Rechenzentren zur Anwendung bringen und an den Arbeitsplatz des Nutzers bringen.
Kloiber: Sie haben gesagt, die Bundeswehr hat bislang die IT in eigener Verantwortung sehr erfolgreich gemanagt. Warum macht sie das nicht einfach weiter?
Blaschke: Wir können als privates Unternehmen gemeinsam mit der Bundeswehr andere Rahmenbedingungen schaffen. Die Bundeswehr hatte in den letzten Jahren immer das Problem der Haushalte, die erst einmal aufgestellt worden sind, gekürzt worden sind, in denen es Verzögerungen und Verschiebungen gab, was sehr schwierig für lang laufende Projekte ist, um diese erfolgreich über die Bühne zu bringen. Wir haben jetzt eine andere Situation, in der wir über diesen zehnjährigen Vertrag von Herkules sehr genau wissen, welche finanziellen Mittel in den nächsten Jahren zur Verfügung stehen und diese Perspektive erlaubt uns, dass wir langfristig planen und auch langfristig Projekte durchführen, die erforderlich sind, um diese Infrastruktur zu modernisieren.
Kloiber: Ist denn ein Grund auch für die Beteiligung privater Partner, man spricht ja hier auch von Public Private Partnership, dass die Bundeswehr selber nicht die Investitionen aufbringen kann für die vielen tausend Rechner und hunderttausende Telefone?
Blaschke: Das ist richtig, die Industrie wird eine erhebliche Anfangsfinanzierung mit einbringen in den ersten Jahren. Diese Investition wird einen Modernisierungsschub bringen, das heißt, dann es werden dort sehr viele neue PC-Systeme angeschafft, es wird schneller gehen als es gehen würde, wenn die Bundeswehr nur ihre Haushaltsmittel einsetzen würde, um damit dann sehr schnell eine effiziente Infrastruktur zu haben, die man dann die kommende Zeit betreibt.
Kloiber: Was passiert denn im Krisenfall?
Blaschke: Im Krisenfall wäre die Vorgehensweise die, solange die IT-Gesellschaft ihrer Leistung erbringt, die sie erbringen soll, gibt es keinen Grund, irgendetwas zu ändern. In dem Augenblick, in dem dann in einem solchen Krisenfall die "BWI Informationstechnik" aber die Leistung nicht mehr erbringen würde, hätte die Bundeswehr die Möglichkeit, diese Gesellschaft und die Verantwortung für diese Gesellschaft sehr schnell an sich zu ziehen und dort die Dinge selbst zu bestimmen.
Kloiber: Die Bundeswehr wird innerhalb von zehn Jahren der Laufzeit dieses Vertrages mit der BWI und den beiden beteiligten Industriepartnern IBM und Siemens 7,1 Milliarden Euro aufbringen. Ist denn sichergestellt und richtig nachgerechnet, dass das die Bundeswehr nicht doch hätte billiger machen können, wenn sie es alleine gemacht hätte?
Blaschke: Es gab einen intensiven Prozess auf Seiten der Bundesregierung oder auf Seiten des BMVg, auf Seiten des Bundesfinanzministeriums, in den auch der Rechnungshof mit eingeschaltet war, in denen auch externe Wirtschaftsprüfer mit eingeschaltet waren, die den Vertrag daraufhin untersucht haben, ob nicht eine eigene Lösung der Bundeswehr die wirtschaftlichere Lösung gewesen wäre. Ich denke, dadurch, dass die Bundeswehr dann anschließend den Vertrag geschlossen hat und das Parlament auch zugestimmt hat, zeigt, dass es so der wirtschaftlichere Weg ist.
Kloiber: Nun sind die 7,1 Milliarden Euro für die IT weg an die Firma BWI. Bedeutet das, dass jetzt kleine und mittelständische Unternehmen nichts mehr abbekommen von dem Auftragskuchen?
Blaschke: Ja, das war einmal die Befürchtung der mittelständischen Unternehmen. Ich denke, dass sich die Befürchtung zum großen Teil gelegt hat. Auch die BWI wird externe Leistungen einkaufen und wir haben uns sogar vertraglich verpflichtet, dabei auch den Mittelstand entsprechend zu berücksichtigen.