Viele Männer verdrängen es erst mal eine Weile vor sich selber, wollen aber auch die Scham nicht wahrnehmen. Häufig entwickeln sie psychosomatische Probleme wie Schmerzstörungen, chronische Rückenleiden, chronische Prostataentzündungen, aber auch depressive Reaktionen.
Dr. Ulrike Brandenburg, Sexualwissenschaftlerin an der Universitätsklinik Aachen. Nicht nur die Patienten selbst schweigen – aktuelle Studien zeigen, dass auch nur maximal jeder vierte Arzt seine Patienten auf ihr Sexualleben anspricht – und dass obwohl Sexualstörungen bei Gefäßerkrankungen, Diabetes, oder nach Prostataoperationen sehr häufig sind.
Viele niedergelassene Kollegen trauen sich nicht, das Thema anzusprechen, sind durchaus motiviert, haben Hemmungen, dann fehlt es auch an einem Wort, sie wissen nicht, soll ich von "Glied" sprechen, von "steif werden" oder "Klappt es noch im Bett?" oder was soll ich eigentlich sagen? Wann trete ich jemanden zu nahe?
Gleichzeitig konnte die Aachener Sexualwissenschaftlerin Dr. Ulrike Brandenburg wissenschaftlich belegen, dass 60 Prozent der Patienten von ihren Ärzten auf das Thema Sexualstörung angesprochen werden möchten. Doch was passiert überhaupt bei einer Erektionsstörung? Dr. Theodor Klotz, Chefarzt und Urologe am Klinikum Weiden:
Wir wissen, dass der Penis ein sehr gut durchblutetes Organ ist und die Erektion entsteht, weil mehr Blut reinkommt als Blut abfließt und wenn in diesem Zusammenspiel von Blutzufluss und Blutabfluss eine Störung ist, dann ist es klar, dass eine Erektion nicht vernünftig entstehen kann. Das bedeutet die Zellen die für diesen Blutzufluss und -abfluss zuständig sind, sind die sogenannten glatten Muskelzellen, und es kommt mit zunehmendem Alter oder bei Risiken wie der Zuckerkrankheit zu verminderten Reaktionsfähigkeit dieser glatten Muskelzellen und dann kann eben dieses System verstärkter Blutzufluss und verminderter Blutabfluss nicht mehr so funktionieren
Und genau hier setzt die Behandlung mit den PDE5-Hemmern an: Der Wirkstoff hemmt ein ganz bestimmtes Enzym, das so genannte Photodiesterase5-Enzym. Dieses Enzym, dass nur im Schwellkörper des Penis vorkommt, sorgt normalerweise dafür, dass die Gefäßmuskulatur des Penis sich zusammenzieht und das gestaute Blut aus dem Penis wieder abfließt. PDE5-Hemmer verhindern nun ein vorzeitiges Erschlaffen des Schwellkörpers – vorausgesetzt, der Mann ist sexuell stimuliert – als Aphrodisiakum wirken PDE5-Hemmer also nicht. Dr. Axel-Jürg Potempa hat als leitender Prüfarzt an zahlreichen Klinischen Studien die Wirksamkeit der PDE5-Hemmer testen lassen. Der Urologe verspricht sich von den in diesem Jahr auf den deutschen Arzneimittelmark kommenden Wirkstoffen Vardenafil und Tadalafil, dass die Behandlung der Patienten nun noch individueller an die Bedürfnisse des Patienten angepasst werden kann.
Jetzt gibt es Anfang 2003 zwei neue Möglichkeiten, zwei Firmen kommen mit neuen PDE5-Hemmern auf den Markt, die in ihrer Wirkung ähnlich sind, wobei es kleine Nuancen gibt und diese kleinen Nuancen sind sicherlich der Ausschlag, welches Medikament für den einzelnen Patienten das ideale sein wird.
Im Gegensatz zu Viagra - sei die Wirkung der neuen PDE5-Genration unabhängig von eingenommenen Mahlzeiten und Alkoholgenuss – das ergaben die wissenschaftlichen Studien, an denen Dr. Potempa beteiligt war. Auch die Zeitfenstern, in denen die neuen Medikamente wirken, seien für manchen Patienten vielleicht komfortabler: Während Viagra ungefähr zwei Stunden vor dem Geschlechtsakt eingenommen werden müsse, solle der Wirkstoff Vardenafil schon nach circa 20 Minuten eine Erektion ermöglichen. Auch die Nebenwirkungen seien bei der neuen Medikamentengeneration geringer. Für Patienten mit einen instabilen Angina pectoris, bei Herzinsuffizienz, nach frischem Herzinfarkt, schweren Herzrhythmusstörungen oder mit gleichzeitiger Verwendung von Nitro-Spray sind auch die neuen PDE5-Hemmer absolut verboten. Auch in Kombination mit sogenannten Partydrogen wie Ecstasy sind PDE5-Hemmer eine tödliche Mischung. Auch von Billigeinkäufen der verschreibungspflichtigen Medikamente über den Schwarzmarkt oder das Internet rät der Urologe dringend ab:
Abgesehen davon, dass viele Präparate im Internet einfach Fälschungen sind, dass der Patient also teuer Zuckertabletten kauft, ist es so, dass die Aufklärung wirklich im Vordergrund steht und das ist auch das Problem am Anfang der PDE5-Hemmer gewesen. Nur dann, wenn wir die Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, oder Gesichtrötung oder eine verstopfte Nase, wenn wir die dem Patienten vorher erklären, dann hat kein Patient mehr Angst dafür, dieses Präparat einzunehmen und er sieht den positiven Effekt.
Beitrag als Real-Audio
030114-potenzstoerungen.ram
Dr. Ulrike Brandenburg, Sexualwissenschaftlerin an der Universitätsklinik Aachen. Nicht nur die Patienten selbst schweigen – aktuelle Studien zeigen, dass auch nur maximal jeder vierte Arzt seine Patienten auf ihr Sexualleben anspricht – und dass obwohl Sexualstörungen bei Gefäßerkrankungen, Diabetes, oder nach Prostataoperationen sehr häufig sind.
Viele niedergelassene Kollegen trauen sich nicht, das Thema anzusprechen, sind durchaus motiviert, haben Hemmungen, dann fehlt es auch an einem Wort, sie wissen nicht, soll ich von "Glied" sprechen, von "steif werden" oder "Klappt es noch im Bett?" oder was soll ich eigentlich sagen? Wann trete ich jemanden zu nahe?
Gleichzeitig konnte die Aachener Sexualwissenschaftlerin Dr. Ulrike Brandenburg wissenschaftlich belegen, dass 60 Prozent der Patienten von ihren Ärzten auf das Thema Sexualstörung angesprochen werden möchten. Doch was passiert überhaupt bei einer Erektionsstörung? Dr. Theodor Klotz, Chefarzt und Urologe am Klinikum Weiden:
Wir wissen, dass der Penis ein sehr gut durchblutetes Organ ist und die Erektion entsteht, weil mehr Blut reinkommt als Blut abfließt und wenn in diesem Zusammenspiel von Blutzufluss und Blutabfluss eine Störung ist, dann ist es klar, dass eine Erektion nicht vernünftig entstehen kann. Das bedeutet die Zellen die für diesen Blutzufluss und -abfluss zuständig sind, sind die sogenannten glatten Muskelzellen, und es kommt mit zunehmendem Alter oder bei Risiken wie der Zuckerkrankheit zu verminderten Reaktionsfähigkeit dieser glatten Muskelzellen und dann kann eben dieses System verstärkter Blutzufluss und verminderter Blutabfluss nicht mehr so funktionieren
Und genau hier setzt die Behandlung mit den PDE5-Hemmern an: Der Wirkstoff hemmt ein ganz bestimmtes Enzym, das so genannte Photodiesterase5-Enzym. Dieses Enzym, dass nur im Schwellkörper des Penis vorkommt, sorgt normalerweise dafür, dass die Gefäßmuskulatur des Penis sich zusammenzieht und das gestaute Blut aus dem Penis wieder abfließt. PDE5-Hemmer verhindern nun ein vorzeitiges Erschlaffen des Schwellkörpers – vorausgesetzt, der Mann ist sexuell stimuliert – als Aphrodisiakum wirken PDE5-Hemmer also nicht. Dr. Axel-Jürg Potempa hat als leitender Prüfarzt an zahlreichen Klinischen Studien die Wirksamkeit der PDE5-Hemmer testen lassen. Der Urologe verspricht sich von den in diesem Jahr auf den deutschen Arzneimittelmark kommenden Wirkstoffen Vardenafil und Tadalafil, dass die Behandlung der Patienten nun noch individueller an die Bedürfnisse des Patienten angepasst werden kann.
Jetzt gibt es Anfang 2003 zwei neue Möglichkeiten, zwei Firmen kommen mit neuen PDE5-Hemmern auf den Markt, die in ihrer Wirkung ähnlich sind, wobei es kleine Nuancen gibt und diese kleinen Nuancen sind sicherlich der Ausschlag, welches Medikament für den einzelnen Patienten das ideale sein wird.
Im Gegensatz zu Viagra - sei die Wirkung der neuen PDE5-Genration unabhängig von eingenommenen Mahlzeiten und Alkoholgenuss – das ergaben die wissenschaftlichen Studien, an denen Dr. Potempa beteiligt war. Auch die Zeitfenstern, in denen die neuen Medikamente wirken, seien für manchen Patienten vielleicht komfortabler: Während Viagra ungefähr zwei Stunden vor dem Geschlechtsakt eingenommen werden müsse, solle der Wirkstoff Vardenafil schon nach circa 20 Minuten eine Erektion ermöglichen. Auch die Nebenwirkungen seien bei der neuen Medikamentengeneration geringer. Für Patienten mit einen instabilen Angina pectoris, bei Herzinsuffizienz, nach frischem Herzinfarkt, schweren Herzrhythmusstörungen oder mit gleichzeitiger Verwendung von Nitro-Spray sind auch die neuen PDE5-Hemmer absolut verboten. Auch in Kombination mit sogenannten Partydrogen wie Ecstasy sind PDE5-Hemmer eine tödliche Mischung. Auch von Billigeinkäufen der verschreibungspflichtigen Medikamente über den Schwarzmarkt oder das Internet rät der Urologe dringend ab:
Abgesehen davon, dass viele Präparate im Internet einfach Fälschungen sind, dass der Patient also teuer Zuckertabletten kauft, ist es so, dass die Aufklärung wirklich im Vordergrund steht und das ist auch das Problem am Anfang der PDE5-Hemmer gewesen. Nur dann, wenn wir die Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, oder Gesichtrötung oder eine verstopfte Nase, wenn wir die dem Patienten vorher erklären, dann hat kein Patient mehr Angst dafür, dieses Präparat einzunehmen und er sieht den positiven Effekt.
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