Afghanen in Pakistan
Hilfsorganisationen stellen Strafanzeige gegen Dobrindt und Wadephul

Die Hilfsorganisationen Pro Asyl und Patenschaftsnetzwerk Ortskräfte haben Strafanzeige gegen Bundesaußenminister Wadephul und Innenminister Dobrindt gestellt.

    Johann Wadephul (CDU), Außenminister, schaut nachdenklich.
    Bundesaußenminister Wadephul (Bernd von Jutrczenka / dpa / Bernd von Jutrczenka)
    Sie hätten zugelassen, dass Afghanen von Pakistan nach Afghanistan abgeschoben worden seien, obwohl diese schon eine Aufnahmezusage für Deutschland gehabt hätten, teilten die Organisationen mit. Dadurch hätten sich die beiden Minister unter anderem der unterlassenen Hilfeleistung schuldig gemacht. Die Strafanzeige wurde bei der Staatsanwaltschaft Berlin eingereicht.
    Außenminister Wadephul erklärte, das Auswärtige Amt stehe mit der pakistanischen Regierung in Kontakt, um den Schutz dieser Menschen zu gewährleisten und auch denjenigen schnell zu helfen, die in den vergangenen Tagen entweder abgeschoben oder verhaftet worden seien. Die Bundesregierung werde zusätzliche 5,8 Millionen Euro für die humanitäre Hilfe in dem Land bereitstellen. Ein Sprecher Dobrindts teilte mit, wenn es eine rechtsverbindliche Aufnahmezusage gebe, durchliefen die Personen das entsprechende Verfahren mit einer Sicherheitsüberprüfung und könnten danach im Einzelfall aufgenommen werden.
    In den vergangenen Tagen war bekannt geworden, dass die pakistanischen Behörden schutzsuchende Menschen trotz deutscher Aufnahmezusagen nach Afghanistan abschieben.
    Diese Nachricht wurde am 15.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.