Marc Postman ist Astronom am Institut des Hubble-Teleskopsin Baltimore in den USA. Sein neues Projekt trägt den Namen Clash – nach einer berühmten Rockband und dem englischen Wort für Konflikt.
"Clash is not just a rock band. Clash stands for Cluster Lensing and Supernova Survey with Hubble."
Clash steht für Gravitationslinsen- und Supernova-Untersuchung mit Hubble. Hinter dem sperrigen Namen verbirgt sich eines der aufwändigsten Beobachtungsprogramme der Astronomie, das sich etlichen konfliktträchtigen Themen widmet. Postman:
"Wir werden 25 Galaxienhaufen beobachten. Das sind große Ansammlungen von Hunderten von Galaxien. Diese Haufen wirken wie riesige Linsen: Sie verbiegen mit ihrer Schwerkraft das Licht weit dahinter liegender Objekte – genau wie eine Linse auf der Erde Lichtstrahlen ablenkt. Mit unseren Hubble-Beobachtungen bestimmen wir die Form der Linse. Und da die Galaxienhaufen vor allem aus Dunkler Materie bestehen, heißt das, dass wir die Menge und die Verteilung der Dunklen Materie im Haufen bestimmen."
Dunkle Materie leuchtet nicht, verrät sich aber durch ihre Anziehungskraft. So zeigen sich neben den als Linse wirkenden Haufen viele kleine Lichtbögen. Das sind verzerrte Bilder von Galaxien, die Milliarden Lichtjahre entfernt genau hinter dem Haufen liegen. Mit Hubble werden die Astronomen diese Bilder jetzt so genau untersuchen wie nie zuvor.
"Galaxienhaufen vergrößern die Galaxien weit hinter sich. Wir können diese also viel genauer ansehen, als es sonst möglich wäre. Wir beobachten sie durch 14 verschiedene Filter und erfahren so, was für Sterne in diesen Galaxien am Rand des Kosmos vorkommen. Wir lernen also nicht nur etwas über die Dunkle Materie im Galaxienhaufen, sondern auch etwas über die ganz weit entfernten Galaxien im Universum. Die sehen wir dank der als Linse wirkenden Haufen so gut, als hätten wir ein 16-Meter-Teleskop im All.""
Tatsächlich ist das Hubble-Teleskop mit seinem gut zwei Meter großen Spiegel viel kleiner. Marc Postman und seine Kollegen hoffen, in den kommenden drei Jahren bei etlichen dieser fernen Galaxien Sternexplosionen zu entdecken. Mit solchen Supernovae lässt sich die Dunkle Energie untersuchen, jene geheimnisvolle Macht, die das Weltall immer schneller auseinander treibt. Bis heute haben die Astronomen keine Ahnung, was physikalisch dahinter steckt. Clash soll dreimal mehr weit entfernte Supernovae aufspüren, als bisher beobachtet wurden. Doch warum beginnen die Forscher dieses ambitionierte Projekt erst jetzt, da Hubble bereits 20 Jahre im Einsatz ist?
"Der Direktor des Hubble-Instituts fand es an der Zeit, das Teleskop zu benutzen, um mit langfristigen Projekten den großen Fragen der Astronomie nachzugehen. Wir werden Hubble in den kommenden drei Jahren immer für unsere Messungen verwenden. Bisher wurde bei Hubble immer nur ein Jahr im voraus geplant. Das ist jetzt anders und ermöglicht uns endlich, so ein Projekt wie Clash durchzuführen."
Hinzu kommt, dass erst im vergangenen Jahr Astronauten die neue Kamera eingebaut haben, die das Clash-Projekt nutzt. Es klingt paradox: Nach zwei Jahrzehnten im All ist Hubble jetzt so leistungsstark wie nie zuvor. Aber die Euphorie unter den Astronomen wächst nicht in den Himmel. Denn weitere Wartungsmissionen wird es wegen des Endes der Shuttle-Flüge nicht mehr geben, bedauert Marc Postman.
"We just hope the Hubble keeps working for at least another three years."
Man hoffe daher, dass Hubble noch mindestens drei Jahre durchhält. Im Moment läuft alles bestens und so stehen die Chancen gut, dass Clash viele Informationen liefern wird, über Dunkle Materie und Dunkle Energie sowie über die fernsten Galaxien im Kosmos.
"Clash is not just a rock band. Clash stands for Cluster Lensing and Supernova Survey with Hubble."
Clash steht für Gravitationslinsen- und Supernova-Untersuchung mit Hubble. Hinter dem sperrigen Namen verbirgt sich eines der aufwändigsten Beobachtungsprogramme der Astronomie, das sich etlichen konfliktträchtigen Themen widmet. Postman:
"Wir werden 25 Galaxienhaufen beobachten. Das sind große Ansammlungen von Hunderten von Galaxien. Diese Haufen wirken wie riesige Linsen: Sie verbiegen mit ihrer Schwerkraft das Licht weit dahinter liegender Objekte – genau wie eine Linse auf der Erde Lichtstrahlen ablenkt. Mit unseren Hubble-Beobachtungen bestimmen wir die Form der Linse. Und da die Galaxienhaufen vor allem aus Dunkler Materie bestehen, heißt das, dass wir die Menge und die Verteilung der Dunklen Materie im Haufen bestimmen."
Dunkle Materie leuchtet nicht, verrät sich aber durch ihre Anziehungskraft. So zeigen sich neben den als Linse wirkenden Haufen viele kleine Lichtbögen. Das sind verzerrte Bilder von Galaxien, die Milliarden Lichtjahre entfernt genau hinter dem Haufen liegen. Mit Hubble werden die Astronomen diese Bilder jetzt so genau untersuchen wie nie zuvor.
"Galaxienhaufen vergrößern die Galaxien weit hinter sich. Wir können diese also viel genauer ansehen, als es sonst möglich wäre. Wir beobachten sie durch 14 verschiedene Filter und erfahren so, was für Sterne in diesen Galaxien am Rand des Kosmos vorkommen. Wir lernen also nicht nur etwas über die Dunkle Materie im Galaxienhaufen, sondern auch etwas über die ganz weit entfernten Galaxien im Universum. Die sehen wir dank der als Linse wirkenden Haufen so gut, als hätten wir ein 16-Meter-Teleskop im All.""
Tatsächlich ist das Hubble-Teleskop mit seinem gut zwei Meter großen Spiegel viel kleiner. Marc Postman und seine Kollegen hoffen, in den kommenden drei Jahren bei etlichen dieser fernen Galaxien Sternexplosionen zu entdecken. Mit solchen Supernovae lässt sich die Dunkle Energie untersuchen, jene geheimnisvolle Macht, die das Weltall immer schneller auseinander treibt. Bis heute haben die Astronomen keine Ahnung, was physikalisch dahinter steckt. Clash soll dreimal mehr weit entfernte Supernovae aufspüren, als bisher beobachtet wurden. Doch warum beginnen die Forscher dieses ambitionierte Projekt erst jetzt, da Hubble bereits 20 Jahre im Einsatz ist?
"Der Direktor des Hubble-Instituts fand es an der Zeit, das Teleskop zu benutzen, um mit langfristigen Projekten den großen Fragen der Astronomie nachzugehen. Wir werden Hubble in den kommenden drei Jahren immer für unsere Messungen verwenden. Bisher wurde bei Hubble immer nur ein Jahr im voraus geplant. Das ist jetzt anders und ermöglicht uns endlich, so ein Projekt wie Clash durchzuführen."
Hinzu kommt, dass erst im vergangenen Jahr Astronauten die neue Kamera eingebaut haben, die das Clash-Projekt nutzt. Es klingt paradox: Nach zwei Jahrzehnten im All ist Hubble jetzt so leistungsstark wie nie zuvor. Aber die Euphorie unter den Astronomen wächst nicht in den Himmel. Denn weitere Wartungsmissionen wird es wegen des Endes der Shuttle-Flüge nicht mehr geben, bedauert Marc Postman.
"We just hope the Hubble keeps working for at least another three years."
Man hoffe daher, dass Hubble noch mindestens drei Jahre durchhält. Im Moment läuft alles bestens und so stehen die Chancen gut, dass Clash viele Informationen liefern wird, über Dunkle Materie und Dunkle Energie sowie über die fernsten Galaxien im Kosmos.