" Wir schaffen dadurch die kritischen Größen in den NTH-Fächern, das sind also die Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Mathematik, Informatik, die wir brauchen, um national und international wettbewerbsfähig zu werden. Und ich bin sicher, dass wir damit bei künftigen Wettbewerben, Excellenz-Initiativen, die Erfolge erzielen können, die bisher in der Vergangenheit so nicht möglich waren. "
Auch wenn er jetzt optimistisch klingt, hinter Wissenschaftsminister Lutz Stratmann liegen harte Monate voller Streit um die NTH - die Niedersächsische Technische Hochschule. Unter diesem Namen wollen die TU Clausthal, die TU Braunschweig und die Leibniz Universität Hannover vom kommenden Jahr an kooperieren - doch gleichzeitig wollen sie ihre Unabhängigkeit behalten. Nicht überraschend, dass die wichtigsten Köpfe der beteiligten Unis immer wieder aneinandergeraten. Bei der Grundidee war man sich allerdings noch einig. Der Präsident der TU Braunschweig, Prof. Jürgen Hesselbach.
" Wir standen damals noch unter dem Eindruck der ersten Runde der Excellenz-Initiative unter dem Eindruck des Hochschuloptimierungskonzepts, weil es ein Sparprogramm war und es war einfach der Konsens da, das kann so nicht weitergehen, wir müssen mehr gemeinsam machen. Es war einfach die Idee, wir sitzen in einem Boot und wir müssen gemeinsam nach vorne rudern. "
Die Kräfte bündeln, das Lehrangebot verzahnen, Schwerpunkte bilden - die drei Mitglieder der Niedersächsischen Technischen Hochschule sollen konkurrenzfähiger werden. Auch im Kampf um die wichtigen Drittmittel. Das hat zur Folge: nicht mehr alle Studiengänge werden an allen drei Standorten angeboten, sondern jede der kooperierenden Universitäten bekommt ein eigenes Profil. Die TU Braunschweig ist schon jetzt führend in Verkehrstechnik, Hannover in Physik und Clausthal in Energieforschung. Welche weiteren Studiengänge wo angesiedelt werden, ist noch einer der Streitpunkte zwischen den Beteiligten. Wissenschaftsminister Stratmann zeigt dafür Verständnis.
" Natürlich geht es auch um Besitzstände, natürlich geht es auch um Ängste, insbesondere dann, wenn es auch um drei Universitäten an drei unterschiedlichen Standorten in drei unterschiedlichen Regionen geht. "
Dass die Niedersächsische Technische Hochschule einen gemeinsamen Senat, Hochschulrat und Studienkommission bekommt - das ist kein Problem. Wo jedoch der Sitz dieses Dachverbandes sein soll - das war ein ziemlich großes Problem. Vor allem für Prof. Erich Barke, Präsident der Universität Hannover.
" Das ist aus unserer Sicht einfach logisch, dass die größte Hochschule auch die, die in der Excellenz-Initiative Erfolge gefeiert hat, die sich in der Landeshauptstadt befindet, dass die sich auch zum Sitz erklärt wird. Wir haben uns ja für ein rotierendes Sitzmodell entschieden, weil es keine klare Entscheidung geben konnte - politisch gesehen. Damit sind wir nicht übermäßig glücklich, auch nicht mit der Rotationsfrequenz und der Reihenfolge der Rotation. "
Für die insgesamt 15.000 betroffenen Studierenden, so heißt es, wird das Studienangebot durch die Kooperation der drei technischen Universitäten in Niedersachsen größer und damit wächst die Möglichkeit der Spezialisierung. Ob sie künftig zwischen den einzelnen Standorten hin- und her pendeln sollen oder die Professoren ist noch ungeklärt. Die meisten Studierenden, sagt Tino Ehlich vom Asta Hannover, können sich unter dem Begriff Niedersächsische Technische Hochschule ohnehin wenig vorstellen. Der hannoversche Asta sieht den Zusammenschluss sehr kritisch.
" Wir kommen zu dem Schluss, dass wir das Ganze nicht brauchen. Es ist ein Prestigeprojekt des Ministers, das Forschungsgelder anziehen soll und die eigentlichen Probleme einer Universität werden damit nicht gelöst. Es wird davon abgelenkt. Es ist ausgerichtet, dass man im Excellenz-Wettbewerb weiterkommt. Der einzige Vorteil, den ich sehe, dass das Ministerium wieder ein bisschen Geld rauspackt, die Universitäten sind heillos unterfinanziert, aber an die Studierenden richtet sich da nichts. "
Bis 2020 soll die Niedersächsische Technische Hochschule vollständig umgesetzt sein, zum nächsten Sommersemester sollen die Gremien ihre Arbeit aufnehmen können. Ehrgeizige Ziele trotz so vieler Bedenken. Da will selbst Hannovers Universitätspräsident Barke keine echte Erfolgsprognose wagen.
" Das können wir einfach auch noch nicht absehen, wie sich die bisherigen Regelungen bewähren werden, was man ändern muss. Man muss bereit sein, dies als dynamischen Prozess zu verstehen. Wohin es dann wirklich hinführt - schwer zu sagen. Theoretisch kann es sein, dass wir irgendwann auf ganz lange Sicht gesehen, mal eine Hochschule haben. Es kann auch sein, dass wir wieder auseinander gehen - das wir sagen: Dieses Kooperationsmodell hat sich nicht bewährt. "
Auch wenn er jetzt optimistisch klingt, hinter Wissenschaftsminister Lutz Stratmann liegen harte Monate voller Streit um die NTH - die Niedersächsische Technische Hochschule. Unter diesem Namen wollen die TU Clausthal, die TU Braunschweig und die Leibniz Universität Hannover vom kommenden Jahr an kooperieren - doch gleichzeitig wollen sie ihre Unabhängigkeit behalten. Nicht überraschend, dass die wichtigsten Köpfe der beteiligten Unis immer wieder aneinandergeraten. Bei der Grundidee war man sich allerdings noch einig. Der Präsident der TU Braunschweig, Prof. Jürgen Hesselbach.
" Wir standen damals noch unter dem Eindruck der ersten Runde der Excellenz-Initiative unter dem Eindruck des Hochschuloptimierungskonzepts, weil es ein Sparprogramm war und es war einfach der Konsens da, das kann so nicht weitergehen, wir müssen mehr gemeinsam machen. Es war einfach die Idee, wir sitzen in einem Boot und wir müssen gemeinsam nach vorne rudern. "
Die Kräfte bündeln, das Lehrangebot verzahnen, Schwerpunkte bilden - die drei Mitglieder der Niedersächsischen Technischen Hochschule sollen konkurrenzfähiger werden. Auch im Kampf um die wichtigen Drittmittel. Das hat zur Folge: nicht mehr alle Studiengänge werden an allen drei Standorten angeboten, sondern jede der kooperierenden Universitäten bekommt ein eigenes Profil. Die TU Braunschweig ist schon jetzt führend in Verkehrstechnik, Hannover in Physik und Clausthal in Energieforschung. Welche weiteren Studiengänge wo angesiedelt werden, ist noch einer der Streitpunkte zwischen den Beteiligten. Wissenschaftsminister Stratmann zeigt dafür Verständnis.
" Natürlich geht es auch um Besitzstände, natürlich geht es auch um Ängste, insbesondere dann, wenn es auch um drei Universitäten an drei unterschiedlichen Standorten in drei unterschiedlichen Regionen geht. "
Dass die Niedersächsische Technische Hochschule einen gemeinsamen Senat, Hochschulrat und Studienkommission bekommt - das ist kein Problem. Wo jedoch der Sitz dieses Dachverbandes sein soll - das war ein ziemlich großes Problem. Vor allem für Prof. Erich Barke, Präsident der Universität Hannover.
" Das ist aus unserer Sicht einfach logisch, dass die größte Hochschule auch die, die in der Excellenz-Initiative Erfolge gefeiert hat, die sich in der Landeshauptstadt befindet, dass die sich auch zum Sitz erklärt wird. Wir haben uns ja für ein rotierendes Sitzmodell entschieden, weil es keine klare Entscheidung geben konnte - politisch gesehen. Damit sind wir nicht übermäßig glücklich, auch nicht mit der Rotationsfrequenz und der Reihenfolge der Rotation. "
Für die insgesamt 15.000 betroffenen Studierenden, so heißt es, wird das Studienangebot durch die Kooperation der drei technischen Universitäten in Niedersachsen größer und damit wächst die Möglichkeit der Spezialisierung. Ob sie künftig zwischen den einzelnen Standorten hin- und her pendeln sollen oder die Professoren ist noch ungeklärt. Die meisten Studierenden, sagt Tino Ehlich vom Asta Hannover, können sich unter dem Begriff Niedersächsische Technische Hochschule ohnehin wenig vorstellen. Der hannoversche Asta sieht den Zusammenschluss sehr kritisch.
" Wir kommen zu dem Schluss, dass wir das Ganze nicht brauchen. Es ist ein Prestigeprojekt des Ministers, das Forschungsgelder anziehen soll und die eigentlichen Probleme einer Universität werden damit nicht gelöst. Es wird davon abgelenkt. Es ist ausgerichtet, dass man im Excellenz-Wettbewerb weiterkommt. Der einzige Vorteil, den ich sehe, dass das Ministerium wieder ein bisschen Geld rauspackt, die Universitäten sind heillos unterfinanziert, aber an die Studierenden richtet sich da nichts. "
Bis 2020 soll die Niedersächsische Technische Hochschule vollständig umgesetzt sein, zum nächsten Sommersemester sollen die Gremien ihre Arbeit aufnehmen können. Ehrgeizige Ziele trotz so vieler Bedenken. Da will selbst Hannovers Universitätspräsident Barke keine echte Erfolgsprognose wagen.
" Das können wir einfach auch noch nicht absehen, wie sich die bisherigen Regelungen bewähren werden, was man ändern muss. Man muss bereit sein, dies als dynamischen Prozess zu verstehen. Wohin es dann wirklich hinführt - schwer zu sagen. Theoretisch kann es sein, dass wir irgendwann auf ganz lange Sicht gesehen, mal eine Hochschule haben. Es kann auch sein, dass wir wieder auseinander gehen - das wir sagen: Dieses Kooperationsmodell hat sich nicht bewährt. "