"Nach Katrina wurden meine Frau und ich für anderthalb Monate aus New Orleans evakuiert. In dieser Zeit kam mir die Idee, dass ich eine Methode, die ich eigentlich für die Regenwälder des Amazonas entwickelt hatte, auf Katrina anwenden könnte – und zwar auszurechnen, wie sich der Sturm auf die Wälder in unserer Gegend ausgewirkt hat."
Jeff Chambers ist Biologe an der renommierten Tulane Universität. Sie liegt in einem der besseren Viertel von New Orleans, und im Gegensatz zu den ärmeren Vierteln deutet hier kaum noch etwas auf die Katastrophe vom August 2005 hin. Jeff Chambers aber wollte wissen, welchen Schaden Katrina im Umland angerichtet hat – in den ausgedehnten Wäldern der Bundesstaaten Louisiana und Mississippi. Chambers:
"”Wir haben Aufnahmen des Erdbeobachtungssatelliten Landsat ausgewertet. Dabei haben wir Bilder von vor dem Hurrikan verglichen mit Aufnahmen, die der Satellit nach Katrina gemacht hat. Und wir haben ein Rechnerprogramm entwickelt, das die Unterschiede genau anzeigt.""
Chambers dreht sich zu seinem Rechner und zeigt auf den Monitor. Zu sehen ist das Satellitenbild eines ausgedehnten Waldgebiets nordöstlich von New Orleans. Chambers:
"”Auf der Aufnahme vor Katrina ist fast alles grün. Das bedeutet: gesunder, lebendiger Wald. Das nächste Bild zeigt dasselbe Gelände, aufgenommen nach Katrina. Jetzt sind lauter rote Stellen zu sehen. Hier muss es also starke Waldschäden gegeben haben.""
Nur: Wie viele Bäume genau gefällt wurden, das verraten die Satellitenbilder alleine noch nicht. Deshalb mussten Chambers und seine Leute an Ort und Stelle nachschauen, wie groß die Schäden waren. Sie suchten sich einige Gebiete aus und zählten genau nach, wie viele Bäume noch lebten und wie viele der Hurrikan ganz oder teilweise gefällt hatte. Ein beschwerliches Unterfangen. Chambers:
"”Manchmal hat es Tage gedauert, bis wir uns einen Pfad durch den zerstörten Wald geschlagen hatten, nur um eine bestimmte Stelle zu erreichen. Insgesamt waren wir sechs Monate mit diesen Exkursionen beschäftigt.""
Die Daten, die dabei herauskamen, konnten die Forscher mit den Satellitenaufnahmen abgleichen. Und dadurch kann Chambers nun den Gesamtschaden abschätzen, den Katrina in den Wäldern angerichtet hat. Chambers:
"”Insgesamt hat Katrina 320 Millionen Bäume zerstört oder ernsthaft beschädigt. Anders gesagt: Der Hurrikan hat 100 Millionen Tonnen totes Holz zurückgelassen. Das ist genauso viel, wie innerhalb eines Jahres in sämtlichen Wäldern der USA neu wächst.""
20 Jahre wird es dauern, bis Termiten, Pilze und Mikroben das tote Holz zersetzt haben – wobei Unmengen an CO2 frei werden. Bis dann alle Wälder wieder aufgeforstet sind, dürften sogar 80 Jahre vergehen. Und sollten künftige Hurrikane ähnlich stark zuschlagen wie Katrina, könnte das sogar Konsequenzen haben für das Weltklima, sagt Jeff Chambers.
"”Eine der Folgen des Klimawandels ist wahrscheinlich, dass die Hurrikane künftig stärker werden. Diese Hurrikane werden also immer mehr totes Holz erzeugen. Dadurch dürfte dann noch mehr CO2 in die Atmosphäre gelangen.""
Und das, so meint der Biologe, könnte den Treibhauseffekt dann noch weiter anheizen.
Jeff Chambers ist Biologe an der renommierten Tulane Universität. Sie liegt in einem der besseren Viertel von New Orleans, und im Gegensatz zu den ärmeren Vierteln deutet hier kaum noch etwas auf die Katastrophe vom August 2005 hin. Jeff Chambers aber wollte wissen, welchen Schaden Katrina im Umland angerichtet hat – in den ausgedehnten Wäldern der Bundesstaaten Louisiana und Mississippi. Chambers:
"”Wir haben Aufnahmen des Erdbeobachtungssatelliten Landsat ausgewertet. Dabei haben wir Bilder von vor dem Hurrikan verglichen mit Aufnahmen, die der Satellit nach Katrina gemacht hat. Und wir haben ein Rechnerprogramm entwickelt, das die Unterschiede genau anzeigt.""
Chambers dreht sich zu seinem Rechner und zeigt auf den Monitor. Zu sehen ist das Satellitenbild eines ausgedehnten Waldgebiets nordöstlich von New Orleans. Chambers:
"”Auf der Aufnahme vor Katrina ist fast alles grün. Das bedeutet: gesunder, lebendiger Wald. Das nächste Bild zeigt dasselbe Gelände, aufgenommen nach Katrina. Jetzt sind lauter rote Stellen zu sehen. Hier muss es also starke Waldschäden gegeben haben.""
Nur: Wie viele Bäume genau gefällt wurden, das verraten die Satellitenbilder alleine noch nicht. Deshalb mussten Chambers und seine Leute an Ort und Stelle nachschauen, wie groß die Schäden waren. Sie suchten sich einige Gebiete aus und zählten genau nach, wie viele Bäume noch lebten und wie viele der Hurrikan ganz oder teilweise gefällt hatte. Ein beschwerliches Unterfangen. Chambers:
"”Manchmal hat es Tage gedauert, bis wir uns einen Pfad durch den zerstörten Wald geschlagen hatten, nur um eine bestimmte Stelle zu erreichen. Insgesamt waren wir sechs Monate mit diesen Exkursionen beschäftigt.""
Die Daten, die dabei herauskamen, konnten die Forscher mit den Satellitenaufnahmen abgleichen. Und dadurch kann Chambers nun den Gesamtschaden abschätzen, den Katrina in den Wäldern angerichtet hat. Chambers:
"”Insgesamt hat Katrina 320 Millionen Bäume zerstört oder ernsthaft beschädigt. Anders gesagt: Der Hurrikan hat 100 Millionen Tonnen totes Holz zurückgelassen. Das ist genauso viel, wie innerhalb eines Jahres in sämtlichen Wäldern der USA neu wächst.""
20 Jahre wird es dauern, bis Termiten, Pilze und Mikroben das tote Holz zersetzt haben – wobei Unmengen an CO2 frei werden. Bis dann alle Wälder wieder aufgeforstet sind, dürften sogar 80 Jahre vergehen. Und sollten künftige Hurrikane ähnlich stark zuschlagen wie Katrina, könnte das sogar Konsequenzen haben für das Weltklima, sagt Jeff Chambers.
"”Eine der Folgen des Klimawandels ist wahrscheinlich, dass die Hurrikane künftig stärker werden. Diese Hurrikane werden also immer mehr totes Holz erzeugen. Dadurch dürfte dann noch mehr CO2 in die Atmosphäre gelangen.""
Und das, so meint der Biologe, könnte den Treibhauseffekt dann noch weiter anheizen.