Die Vielfalt der Hundewelt ist kaum zu übertreffen. Der Dobermann gehört zur gleichen Art wie der Dackel. Die Erbgutforscher entschieden sich für eine Boxerhündin namens Tasha. Im Sequenzierzentrum des Broad-Instituts in der Nähe von Boston bestimmten sie in höchster Genauigkeit die etwa 2,4 Milliarden Buchstaben ihrer Erbinformation. Für den Institutsleiter Eric Lander ein Grund zum Feiern:
"Das ist wirklich ein historischer Moment für das Verhältnis zwischen Mensch und Hund. Wir können jetzt viel lernen über die unglaubliche Vielfalt der Hunde, aber auch über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Hunden und Menschen: Verhalten, Krankheiten und so weiter. Jetzt können die Hunde uns ein paar neue Tricks beibringen."
Ein Hund besitzt 39 Chromosomenpaare. Das sind mehr als beim Menschen. Der hat nur 24. Der Mensch aber besitzt mehr einzelne Erbanlagen. Derzeitige Schätzungen sprechen von 25.000 Genen. Bei der Boxerhündin Tasha sind es 19.000. Beim genauen Vergleich von Hund und Mensch überraschen die zahlreichen Gemeinsamkeiten, erklärt die Projektleiterin am Board-Institut Kerstin Lindblad-Toh:
"Hunde und Menschen sind viel enger verwandt als Menschen und Mäuse. Für fast alle 19.000 Hundegene finden wir auch Entsprechungen im menschlichen Erbgut. Das heißt: Wir können durch das Studium der Hunde viel über den Menschen lernen. Dazu werden wir uns in den nächsten Jahren Krankheitsgene und Mutationen im Hundeerbgut genau anschauen."
Die Forscher haben einzelne Regionen im Erbgut bei zehn Hunderassen verglichen. Ergebnis: Die Unterschiede zwischen den Hunderassen sind längst nicht so groß, wie es scheint. Bei 1000 Erbgutbuchstaben fanden sie im Schnitt einen genetischen Unterschied - mehr nicht. Zwischen zwei Menschen finden sich etwa die gleiche Anzahl von genetischen Unterschieden. Alle Hunde gehören also eindeutig zu einer Art und stammen vom Wolf ab. Was Hunde zu idealen Forschungsobjekten für die Medizin macht, ist die hohe genetische Einheitlichkeit innerhalb der Rassen. Zustandegekommen ist sie durch jahrhundertelange Inzucht. Um Krankheitsgene zu finden, seien nicht einmal Tierversuche notwendig, betont Claire Wade, Genetikerin am Massachusetts General Hospital.
"Wenn man sich die zehn häufigsten Krankheiten bei Hunden anschaut, dann sind acht davon gleichzeitig die wichtigsten Krankheiten beim Menschen. Das hat nicht nur mit der genetischen Verwandtschaft zu tun. Hunde teilen unseren Lebensstil: Bewegungsarmut, falsche Ernährung, belastete Umwelt und so weiter. Deshalb leiden sie genau wie wir unter Krebs, Herzkrankheiten oder Diabetes."
Mäuse müssen im Tierversuch künstlich so verändert werden, damit sie menschliche Krankheiten bekommen. Für Hunde hingegen gehören Zivilisationskrankheiten zum Alltag. Deshalb sind sie zur Erforschung dieser Krankheiten besser geeignet als Mäuse. Tasha hat keine Gesundheitsprobleme, soviel ist bekannt. Mehr aber auch nicht. Die prominent gewordene Boxerhündin legt keinen Wert auf gesteigerte Popularität. Sie lebe zufrieden in einer hundefreundlichen Familie, ließ sie mitteilen, und stehe für Tierversuche nicht zur Verfügung.
"Das ist wirklich ein historischer Moment für das Verhältnis zwischen Mensch und Hund. Wir können jetzt viel lernen über die unglaubliche Vielfalt der Hunde, aber auch über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Hunden und Menschen: Verhalten, Krankheiten und so weiter. Jetzt können die Hunde uns ein paar neue Tricks beibringen."
Ein Hund besitzt 39 Chromosomenpaare. Das sind mehr als beim Menschen. Der hat nur 24. Der Mensch aber besitzt mehr einzelne Erbanlagen. Derzeitige Schätzungen sprechen von 25.000 Genen. Bei der Boxerhündin Tasha sind es 19.000. Beim genauen Vergleich von Hund und Mensch überraschen die zahlreichen Gemeinsamkeiten, erklärt die Projektleiterin am Board-Institut Kerstin Lindblad-Toh:
"Hunde und Menschen sind viel enger verwandt als Menschen und Mäuse. Für fast alle 19.000 Hundegene finden wir auch Entsprechungen im menschlichen Erbgut. Das heißt: Wir können durch das Studium der Hunde viel über den Menschen lernen. Dazu werden wir uns in den nächsten Jahren Krankheitsgene und Mutationen im Hundeerbgut genau anschauen."
Die Forscher haben einzelne Regionen im Erbgut bei zehn Hunderassen verglichen. Ergebnis: Die Unterschiede zwischen den Hunderassen sind längst nicht so groß, wie es scheint. Bei 1000 Erbgutbuchstaben fanden sie im Schnitt einen genetischen Unterschied - mehr nicht. Zwischen zwei Menschen finden sich etwa die gleiche Anzahl von genetischen Unterschieden. Alle Hunde gehören also eindeutig zu einer Art und stammen vom Wolf ab. Was Hunde zu idealen Forschungsobjekten für die Medizin macht, ist die hohe genetische Einheitlichkeit innerhalb der Rassen. Zustandegekommen ist sie durch jahrhundertelange Inzucht. Um Krankheitsgene zu finden, seien nicht einmal Tierversuche notwendig, betont Claire Wade, Genetikerin am Massachusetts General Hospital.
"Wenn man sich die zehn häufigsten Krankheiten bei Hunden anschaut, dann sind acht davon gleichzeitig die wichtigsten Krankheiten beim Menschen. Das hat nicht nur mit der genetischen Verwandtschaft zu tun. Hunde teilen unseren Lebensstil: Bewegungsarmut, falsche Ernährung, belastete Umwelt und so weiter. Deshalb leiden sie genau wie wir unter Krebs, Herzkrankheiten oder Diabetes."
Mäuse müssen im Tierversuch künstlich so verändert werden, damit sie menschliche Krankheiten bekommen. Für Hunde hingegen gehören Zivilisationskrankheiten zum Alltag. Deshalb sind sie zur Erforschung dieser Krankheiten besser geeignet als Mäuse. Tasha hat keine Gesundheitsprobleme, soviel ist bekannt. Mehr aber auch nicht. Die prominent gewordene Boxerhündin legt keinen Wert auf gesteigerte Popularität. Sie lebe zufrieden in einer hundefreundlichen Familie, ließ sie mitteilen, und stehe für Tierversuche nicht zur Verfügung.