Paläontologie
Hunderte Meter Dinosaurier-Spuren in den italienischen Alpen entdeckt

Italienische Forscher haben im Nationalpark Stilfserjoch in Norditalien Tausende Dinosaurier-Spuren entdeckt. Die Abdrücke wurden auf einer nahezu senkrechten Felswand in mehr als 2.000 Metern Höhe gefunden. Den Forschern zufolge ist es der größte Fundort in den Alpen und einer der umfangreichsten der Welt.

    Mehrere Menschen sitzen bei einer Pressekonferenz an einem Tisch mit Mikrofonen. Im Hintergrund ist eine Leinwand mit einer computergenerierten Grafik von Dinosauriern und dem Titel "Triassic Park: Die Geschichte beschenkt die Olympischen Spiele".
    "Die Geschichte beschenkt die Olympischen Spiele" - so der Titel der Pressekonferenz der Region Lombardei zum Fund der Dinosaurier-Spuren. (IMAGO / Independent Photo Agency Int. / Maurizio Maule)
    Die zahlreichen Abdrücke stammen nach Angaben der Forscher aus der Zeit von vor mehr als 200 Millionen Jahren und wurden vermutlich von langhalsigen Pflanzenfressern hinterlassen, die allem Anschein nach in größeren Herden unterwegs waren. Die Spuren sind teilweise bis zu 40 Zentimeter breit, außerdem ist deutlich zu erkennen, dass es sich um Zehen- und Krallenabdrücke handelt.

    Womöglich Spuren von Plateosauriern

    Der genaue Fundort liegt im Valle di Fraele in der Nähe von Bormio - einem der Gebiete, in denen im Februar die olympischen Winterspiele stattfinden sollen. Dass sich die Abdrücke an einem fast senkrechten Hang befinden, ist durch die Entwicklung der Landschaft und Entstehung der Alpenkette zu erklären. Als die Dinosaurier durch das Gebiet zogen, bestand es aus Wattflächen, die sich über Hunderte Kilometer erstreckten, und das Klima war tropisch. Die Forscher vermuten, dass es sich bei den Tieren um Plateosaurier gehandelt hat.

    Erforschung wird Jahrzehnte in Anspruch nehmen

    Paläontologe Cristiano Dal Sasso vom Naturkundemuseum in Mailand sprach von einem "gewaltigen wissenschaftlichen Erbe", dessen Erforschung Jahrzehnte in Anspruch nehmen werde. Die Spuren lägen an einem sehr schwer erreichbaren Ort, teilweise sei die Untersuchung nur mit Drohnen möglich.
    Diese Nachricht wurde am 17.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.