Mehr als zwei Drittel aller Studierenden in Deutschland jobben nebenbei, um ihr Studium zu finanzieren. Wer sein Geld als studentische Hilfskraft direkt an der Uni verdienen kann, verbessert gleichzeitig den Kontakt zu Hochschule, Professoren und Dozenten. Doch die Stundenlöhne in den einzelnen Bundesländern unterscheiden sich zum Teil erheblich. Während in Berlin rund 20 Mark gezahlt werden, die sogar mit einem Tarifvertrag abgesichert sind, erhalten Thüringer Studenten gerade einmal die Hälfte. Der Erfurter Stefan Nenninger, Student der Medienwissenschaften, pflegt in seinem Studentenjob im Moment die Webseiten des Lehrstuhls. Sein Stundenlohn: 11,95 Mark. "Natürlich wäre es schöner, wenn wir hier auch 20 Mark wie in Berlin bekämen", so Nenninger. Aber eigentlich sei er ganz zufrieden. Denn ein Job als studentische Hilfskraft verspricht nicht nur Geld, sondern auch Unterstützung beim Studium und vielleicht sogar Kontakte für die Karriere danach. Auch der Medienwissenschaftler Markus Gallander hat sich aus diesem Grund dafür entschieden. Aber ihm ist ein Stundenlohn von knapp zwölf Mark zu wenig: "In anderen Jobs bekommt man wesentlich mehr Geld, auch wenn eine geringere Qualifikation gefragt ist." Eine Richtlinie der Tarifgemeinschaft deutscher Länder existiert zwar, doch die Länder dürfen sie unterschreiten. Thüringen hat davon kräftig Gebrauch gemacht. Peter Berg vom Finanzministerium zu den Gründen: "Ziel war es, möglichst viele studentische Hilfskräfte in einen Job zu bringen." Anders als in Großstädten und Industriezentren wie Berlin, Frankfurt oder Köln gibt es für Thüringens Studenten nur wenig gut bezahlte Job-Alternativen. Und so haben selbst die Fachhochschulen kein Problem, Hilfskräfte zu bekommen, obwohl sie mit eine Stundenlohn von 8,65 Mark noch weniger als die Universitäten zahlen.
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Die Berliner Studenten konnten als einzige in Deutschland einen Tarifvertrag für studentische Hilfskräfte abschließen. Nähere Informationen gibt es auf den Webseiten "Hochschulen und Forschung" der ÖTV Berlin.
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