Manfred Kloiber: Gerd Pasch, was bieten denn die Produzenten jenseits von HDTV?
Gerd Pasch: Größere und noch schärfere Bilder, Manfred Kloiber, HyperTV, ultraTV oder gar digitales Kino. Dabei geht es um eine noch höhere Auflösung, um die Verdopplung der Bildpunkte. Die Bildschirme im Wohnzimmer haben heute die sogenannte Full-HD-Auflösung, das ist die größte Auflösung des zukünftigen Fernsehstandards und liegt bei etwas mehr als zwei Millionen Bildpunkten. Mehr Daten lassen sich beim hochaufgelösten Fernsehbild auch nicht übertragen. Anders beim digitalen Kino. Hier können die Sensorchips der meisten digitalen Kinokameras derzeit eine Aufnahme-Auflösung von sechs bis acht Megapixel schaffen. Acht Megapixel entspricht in etwa auch der Auflösung, die heute bei der digitalen Kopie von analogem Filmmaterial realisiert wird. Den klassischen Film-Look zu zeigen, schaffen digitale Kino-Projektoren heute locker. Bildwandler und Datenspeicher können längst mit 15 Megapixel umgehen. Allerdings sind solche Digitalfilme selten, derzeit meist nur auf Festivals zu sehen. Eine Kino-Digitalkamera vom deutschen Kamerawerk ARRI in München zusammen mit Forschern aus Fraunhofer-Institutes gibt es mit sechs bis acht Megapixel Bildsensoren. Furore machte aber in den letzten zwei Jahren in den Studios Red one, das ist eine Kamera aus den USA, 12,6 Millionen Bildpunkte schafft sie. Sie verfügt über eine Schärfentiefe wie bei einer 35-Millimeter-Kamera. Eine Kamera mit noch höherer Auflösung hat die Firma angesichts der Finanzkrise erstmal auf Eis gelegt. Die klassischen Cinema-Objektive mit ihrer Focus- und Brennweitensteuerung können an das RED one Kameragehäuse angeschlossen werden, der Bildsensor schafft 12,6 Millionen Pixel mit 4900 horizontalen und 2580 vertikalen Bildpunkten. Bis zu 120 Einzellbilder nimmt Red one auf. Ein eigener Codec, der eng an das zu MPEG alternative Verfahren JPEG2000 angelegt ist, speichert die Videodaten mit einer Datenrate von bis zu 288 Megabit pro Sekunde, und das auf eine Compact Flash Karte. JEPG2000, das muss ich vielleicht noch erklären, ist ein Kompressionsverfahren, das vom Standbild, vom Foto her kommt. Es ist weniger anfällig für Artefakte. Und der entscheidende Unterschied zum MPEG-Verfahren ist: Bei JEPG2000 wird jedes Vollbild datenreduziert und nicht, wie bei MPEG, nur jedes sechste Bild.
Kloiber: Herr Pasch, Sie haben erklärt, dass man also mit modernen Kameras sehr, sehr hoch aufgelöste Bilder aufnehmen kann, dass man sie speichern kann. Aber wie werden diese digitalisierten Filmaufnahmen bearbeitet?
Pasch: Der Prozess von der Aufnahme, die Speicherung oder Übertragung, die Nachbearbeitung, Ausspielung und Archivierung geschieht heute komplett in einem speziellen Computernetzwerk., das ganze zehn Gigabit schnell ist. Es ist für den schnellen Datenaustausch optimiert. Auch die Server-Schnittstellen verarbeiten mehrere HD-Streams gleichzeitig. Für die RED one Kamera gibt es ein Plugin, eine Zusatzsoftware, zum Beispiel für Apples Final Cut Pro, eine beliebte Schnittsoftware der Cineasten. Für den Cutter steht dann eine sogenannte LowRes-Kopie auf seinem Schnittrechner zur Bearbeitung bereit. Die Software registriert die Schritte, die Kompositionen einer Bearbeitung. Anhand dieser Steuerdaten wird beim Ausspielen im Film-Belichter dann genau der Film zusammen gesetzt, den der Cutter angelegt hatte. Soll der Film digital bleiben, wird eine Kopie anhand der Steuerdaten erstellt. Die Originaldatei wird dabei überhaupt nicht verändert. Die fertige Kopie kann dann auch zum Beispiel per Satelliten auf die Server in die Kinosäle übertragen werden. Glasfaser und Satelliten-Technik sind in der Lage, die Datenraten von 270 Megabit pro Sekunde zu übertragen. In Japan ist die Entwicklung auch eines Fernsehens in wirklicher Kinoqualität am weitesten vorangeschritten.
Kloiber: Gerd Pasch war das mit Informationen von der Rundfunkmesse IBC in Amsterdam. Vielen Dank.
Gerd Pasch: Größere und noch schärfere Bilder, Manfred Kloiber, HyperTV, ultraTV oder gar digitales Kino. Dabei geht es um eine noch höhere Auflösung, um die Verdopplung der Bildpunkte. Die Bildschirme im Wohnzimmer haben heute die sogenannte Full-HD-Auflösung, das ist die größte Auflösung des zukünftigen Fernsehstandards und liegt bei etwas mehr als zwei Millionen Bildpunkten. Mehr Daten lassen sich beim hochaufgelösten Fernsehbild auch nicht übertragen. Anders beim digitalen Kino. Hier können die Sensorchips der meisten digitalen Kinokameras derzeit eine Aufnahme-Auflösung von sechs bis acht Megapixel schaffen. Acht Megapixel entspricht in etwa auch der Auflösung, die heute bei der digitalen Kopie von analogem Filmmaterial realisiert wird. Den klassischen Film-Look zu zeigen, schaffen digitale Kino-Projektoren heute locker. Bildwandler und Datenspeicher können längst mit 15 Megapixel umgehen. Allerdings sind solche Digitalfilme selten, derzeit meist nur auf Festivals zu sehen. Eine Kino-Digitalkamera vom deutschen Kamerawerk ARRI in München zusammen mit Forschern aus Fraunhofer-Institutes gibt es mit sechs bis acht Megapixel Bildsensoren. Furore machte aber in den letzten zwei Jahren in den Studios Red one, das ist eine Kamera aus den USA, 12,6 Millionen Bildpunkte schafft sie. Sie verfügt über eine Schärfentiefe wie bei einer 35-Millimeter-Kamera. Eine Kamera mit noch höherer Auflösung hat die Firma angesichts der Finanzkrise erstmal auf Eis gelegt. Die klassischen Cinema-Objektive mit ihrer Focus- und Brennweitensteuerung können an das RED one Kameragehäuse angeschlossen werden, der Bildsensor schafft 12,6 Millionen Pixel mit 4900 horizontalen und 2580 vertikalen Bildpunkten. Bis zu 120 Einzellbilder nimmt Red one auf. Ein eigener Codec, der eng an das zu MPEG alternative Verfahren JPEG2000 angelegt ist, speichert die Videodaten mit einer Datenrate von bis zu 288 Megabit pro Sekunde, und das auf eine Compact Flash Karte. JEPG2000, das muss ich vielleicht noch erklären, ist ein Kompressionsverfahren, das vom Standbild, vom Foto her kommt. Es ist weniger anfällig für Artefakte. Und der entscheidende Unterschied zum MPEG-Verfahren ist: Bei JEPG2000 wird jedes Vollbild datenreduziert und nicht, wie bei MPEG, nur jedes sechste Bild.
Kloiber: Herr Pasch, Sie haben erklärt, dass man also mit modernen Kameras sehr, sehr hoch aufgelöste Bilder aufnehmen kann, dass man sie speichern kann. Aber wie werden diese digitalisierten Filmaufnahmen bearbeitet?
Pasch: Der Prozess von der Aufnahme, die Speicherung oder Übertragung, die Nachbearbeitung, Ausspielung und Archivierung geschieht heute komplett in einem speziellen Computernetzwerk., das ganze zehn Gigabit schnell ist. Es ist für den schnellen Datenaustausch optimiert. Auch die Server-Schnittstellen verarbeiten mehrere HD-Streams gleichzeitig. Für die RED one Kamera gibt es ein Plugin, eine Zusatzsoftware, zum Beispiel für Apples Final Cut Pro, eine beliebte Schnittsoftware der Cineasten. Für den Cutter steht dann eine sogenannte LowRes-Kopie auf seinem Schnittrechner zur Bearbeitung bereit. Die Software registriert die Schritte, die Kompositionen einer Bearbeitung. Anhand dieser Steuerdaten wird beim Ausspielen im Film-Belichter dann genau der Film zusammen gesetzt, den der Cutter angelegt hatte. Soll der Film digital bleiben, wird eine Kopie anhand der Steuerdaten erstellt. Die Originaldatei wird dabei überhaupt nicht verändert. Die fertige Kopie kann dann auch zum Beispiel per Satelliten auf die Server in die Kinosäle übertragen werden. Glasfaser und Satelliten-Technik sind in der Lage, die Datenraten von 270 Megabit pro Sekunde zu übertragen. In Japan ist die Entwicklung auch eines Fernsehens in wirklicher Kinoqualität am weitesten vorangeschritten.
Kloiber: Gerd Pasch war das mit Informationen von der Rundfunkmesse IBC in Amsterdam. Vielen Dank.