Ich will ja Wirkung machen. Es muss einen riesigen Unterhaltungswert haben, aber nicht nur das, auf der anderen Seite will ich den Leuten ja auch irgendwas sagen damit. Die Mischung muss stimmen, die Mischung zwischen Showeffekt und Inhalt.
1962 schreibt sich Otto Sander an der Ludwig-Maximilians-Universität in München in den Hauptfächern Theaterwissenschaft und Germanistik ein, als Nebenfächer belegt er Philosophie und Kunstgeschichte. Nebenbei studiert Sander Schauspiel an der renommierten Otto-Falckenberg-Schule. Dort hat er sich um alles mögliche, vom Bühnenbau bis zum Licht gekümmert und sich irgendwann gedacht, das mit der Schauspielerei müsse man auch mal ausprobieren: "Und das probiere ich heute noch aus."
Für Campus & Karriere stellte sich Otto Sander den Fragen von Studierenden.
Herr Sander, was war das eigentlich für eine Zeit, als Sie von 1962 bis 1967 in München Theater- und Literaturwissenschaft, aber auch Philosophie, Kunstgeschichte und Schauspiel studiert haben?
Sander: Da war ich auch noch Statist am Theater, Komparse in den Kammerspielen und in dem Residenztheater. Und einmal war eine Vorstellung doppelt, in einem Theater war "Hamlet", im anderem Theater war "Frühlingserwachen" von Wedekind und da hab ich eine Münze geworfen und gedacht, wo gehe ich denn jetzt hin. "Hamlet" ist wichtiger, weil ich da einen Sarg zu tragen hatte, und bei "Frühlingserwachen" stand ich auf dem Schulhof mit mehreren Kindern rum. Da hab ich gedacht, das fällt doch nicht auf, wenn da einer fehlt. Aber der Direktor der Schauspielschule hatte das inszeniert, und dann wurde ihm gemeldet das ich nicht da war und dann flog ich von der Schauspielschule - einen Monat, bevor der Abschluss war. Dan war ich sehr traurig und bin zu Herrn Everding - Gott hab ihn selig - gegangen, und habe im gesagt: Geben Sie mir doch eine anständige Strafe, dass ich Bühne putze, Garderobe sauber mache oder was weiß ich, aber nicht einfach von der Schule schmeißen. Aber nein, das war gnadenlos, denn Disziplin, sagte er, ist das Wichtigste im Theater.
Und gab es überhaupt so etwas wie ein Studentenleben?
Sander: Das spielte sich meistens in den Kneipen ab, also in den wunderbaren Bierkneipen in München. Na ja und dann schlagende Verbindungen, da war man immer als Spähfuchs unterwegs, die wollten ja, dass man in die Verbindung eintritt. Bis man da durch war, war ja schon ein Jahr rum. Wenn man einmal Spähfuchs war, gab es umsonst Essen und Trinken, und dann war ich überall mal Spähfuchs, bin aber in keine Verbindung eingetreten. Auch im Asta war ich nicht, also insofern ein Studentenleben außerhalb der Uni.
Sie spielen in Filmen, stehen auf der Bühne, machen Lesungen und Hörspiele - sind Sie besessen von Ihrem Beruf?
Sander: Nein, solange es einem Spaß macht. Wenn man das macht und denkt, ich muss jetzt da wieder hin, O Gott O Gott, dann muss man es lassen, aber solange es einem Spaß macht, muss man immer dranbleiben, mehr ist es eigentlich nicht, es ist eigentlich in jedem Beruf so.
1962 schreibt sich Otto Sander an der Ludwig-Maximilians-Universität in München in den Hauptfächern Theaterwissenschaft und Germanistik ein, als Nebenfächer belegt er Philosophie und Kunstgeschichte. Nebenbei studiert Sander Schauspiel an der renommierten Otto-Falckenberg-Schule. Dort hat er sich um alles mögliche, vom Bühnenbau bis zum Licht gekümmert und sich irgendwann gedacht, das mit der Schauspielerei müsse man auch mal ausprobieren: "Und das probiere ich heute noch aus."
Für Campus & Karriere stellte sich Otto Sander den Fragen von Studierenden.
Herr Sander, was war das eigentlich für eine Zeit, als Sie von 1962 bis 1967 in München Theater- und Literaturwissenschaft, aber auch Philosophie, Kunstgeschichte und Schauspiel studiert haben?
Sander: Da war ich auch noch Statist am Theater, Komparse in den Kammerspielen und in dem Residenztheater. Und einmal war eine Vorstellung doppelt, in einem Theater war "Hamlet", im anderem Theater war "Frühlingserwachen" von Wedekind und da hab ich eine Münze geworfen und gedacht, wo gehe ich denn jetzt hin. "Hamlet" ist wichtiger, weil ich da einen Sarg zu tragen hatte, und bei "Frühlingserwachen" stand ich auf dem Schulhof mit mehreren Kindern rum. Da hab ich gedacht, das fällt doch nicht auf, wenn da einer fehlt. Aber der Direktor der Schauspielschule hatte das inszeniert, und dann wurde ihm gemeldet das ich nicht da war und dann flog ich von der Schauspielschule - einen Monat, bevor der Abschluss war. Dan war ich sehr traurig und bin zu Herrn Everding - Gott hab ihn selig - gegangen, und habe im gesagt: Geben Sie mir doch eine anständige Strafe, dass ich Bühne putze, Garderobe sauber mache oder was weiß ich, aber nicht einfach von der Schule schmeißen. Aber nein, das war gnadenlos, denn Disziplin, sagte er, ist das Wichtigste im Theater.
Und gab es überhaupt so etwas wie ein Studentenleben?
Sander: Das spielte sich meistens in den Kneipen ab, also in den wunderbaren Bierkneipen in München. Na ja und dann schlagende Verbindungen, da war man immer als Spähfuchs unterwegs, die wollten ja, dass man in die Verbindung eintritt. Bis man da durch war, war ja schon ein Jahr rum. Wenn man einmal Spähfuchs war, gab es umsonst Essen und Trinken, und dann war ich überall mal Spähfuchs, bin aber in keine Verbindung eingetreten. Auch im Asta war ich nicht, also insofern ein Studentenleben außerhalb der Uni.
Sie spielen in Filmen, stehen auf der Bühne, machen Lesungen und Hörspiele - sind Sie besessen von Ihrem Beruf?
Sander: Nein, solange es einem Spaß macht. Wenn man das macht und denkt, ich muss jetzt da wieder hin, O Gott O Gott, dann muss man es lassen, aber solange es einem Spaß macht, muss man immer dranbleiben, mehr ist es eigentlich nicht, es ist eigentlich in jedem Beruf so.