An der Südspitze des Plauer Sees liegt Stuer mit seinem Bärenwald. Zuerst tasten wir uns mit verbundenen Augen durch einen Gang. Sie nennen es Rollentausch. Und Sheila Dillner erklärt, warum die verbundenen Augen.
"Weil man in die Situation des Bären gerät, weil wir jetzt Stress ausgesetzt sind. Ein Bär kann sich in einem kleinen Gehege nicht zurückziehen, sondern ist den Leuten immer ausgesetzt. Oder im Zirkus, dass er gezwungen ist, Dinge zu machen, die er eigentlich gar nicht machen möchte."
Endlich kommen wir ins Bärenparadies. Fünf Hektar richtiger Wald nur für ein paar Bären. Die stammen aus kleinen Gehegen, die so gar nicht für sie geeignet waren. Jetzt streifen sie entspannt durch den Wald, verstecken sich im Dickicht, planschen im Teich, graben Höhlen, klettern am Baum auf der Suche nach Futter. Denn eine Futterstelle gibt es nicht.
"Wir haben hier tunnelartige Übergänge, wo wir die Bären ins andere Gehege locken können, dann werden die Schleusen dichtgemacht und wir können in ein bärenfreies Gehege rein gehen."
Für die Besucher wurde auch in eine Bärenhöhle eingerichtet. Die ist natürlich etwas größer als die eines Bären.
"Wenn man ganz still ist, dann hört man den Herzschlag, so wie er in der Winterruhe ist. Dann haben wir hier so ein Ratespiel, wo man auf die Knöpfe drückt und dann kommen Bärengeräusche. Das klingt jetzt, als ob gerade ein Jungtier getötet wird. Aber das täuscht. Das ist mehr so ein wildes Spiel zwischen Mutter und Kind."
Und auf einem Monitor kann man das Leben in einer echten Bärenhöhle beobachten.
Von Stuer ist es nicht weit bis Malchow. Durch eine Gitterschleuse kommen wir in den Affenwald. In dem umzäunten, knapp zwei Hektar großen Waldstück lebt eine Großfamilie Berberaffen. Fast frei. 40 Affen. Und das Schöne: Wir dürfen mit rein.
"Man kann Berberaffen nicht, obwohl es versucht wurde, in Käfigen halten. Die werden verhaltensgestört. Die brauchen die freie Natur und ihren Auslauf. Ist auch die einzige Möglichkeit dem Besucher beizubringen: Natur und Tier auf der einen Seite des Zauns und Mensch auf der anderen Seite – das passt irgendwie nicht. Mensch, Tier und Natur, das gehört doch zusammen. Das kann man wunderbar demonstrieren mit dieser Art Affen", sagt Jörg Diezel.
Einige Affen sitzen am Wegrand und reißen Grashalme ab. Sie beachten uns kaum. Auf dem Holzgeländer hockt ein Oberaffe und meditiert, guckt in sich rein und ganz weit in die Ferne. So sieht es jedenfalls aus. Wenn ihm ein Besucher zu aufdringlich erscheint, dann gähnt er herzhaft. Doch müde ist der Affe nicht, er will nur seine Zähne zeigen. "Guck her, das sind meine Waffen".
Berberaffen sind so groß etwa wie ein mittlerer Hund und haben hellbraunes, kuscheliges Fell. Selbst im Winter bleiben sie draußen. Die Affen bekommen Futter, ansonsten bleibt der Trupp sich selbst überlassen und wer Spaß dran hat, kann stundenlang das ganz normale Affenleben beobachten. Auf einem Baum kuscheln zwei Affenmütter mit ihren Kindern. Jugendliche Affen jagen die Bäume hoch und runter. Ein ranghoher Affe sitzt anscheinend gelangweilt dabei. Doch plötzlich Geschrei: Ein Halbstarker läuft mit einem Affenkind davon.
"Wenn die Jungen geboren werden, dann bleiben die ungefähr fünf bis sechs Tage bei den Muttis. Und dann stehen die erwachsenen Männchen, von der Direktorenebene, die stehen dann an, betteln richtig, die möchten die Kinder haben zum Tragen. Und dann springen die Kleinen rüber oder klammern sich untern Bauch meistens noch in dem Alter. Dann werden sie von den großen Männchen durch das Ganze Gehege getragen, Baum hoch und wieder runter. Dann wird gespielt, dann wird das Kleine gesäubert. Bis es Hunger hat und wieder zur Mutter gebracht wird. Dann wird es gestillt. Dann wartet schon der nächste große Affe, um auch mal Baby tragen zu können. Und so geht das reihum. Die kleinen versuchen das auch mal, die wollen ihr Geschwisterchen tragen, aber das erlauben die großen nicht, laufen hinterher, nehmen den kleinen die Babys weg. Die kriegen eine Maulschelle dafür. Dann ist wieder Ruhe."
Wieder fällt eine Tür zu hinter uns und wir sind, ein Stück weiter nördlich, im Natur- und Umweltpark Güstrow. Im Reich der Hirsche. Mittendrin. Sie könnten sich verkrümeln in dem ausgedehnten Park, bleiben jedoch direkt neben uns am Weg. Ein besonderes Erlebnis sind die Wolfswanderungen am Abend. Die Wölfe hören uns kommen und stimmen das sprichwörtliche Wolfsgeheul an.
Mit dem Geheul verständigen sie sich, denn bald gibt's was zu fressen. Das beobachten wir von einem Holzsteg über dem Wolfsgehege.
Zidan, Ficke und Schary – das sind die drei Alttiere. Und sie stehen natürlich auch hier vorne. Eine strenge Hierarchie: Zuerst fressen die alten. Von Edith Moll erfahren wir alles über Wölfe. Dass sie bis zu 60 Kilometer pro Stunde schnell sein können, aber nicht lange und dass die Jungen in einer Höhle zur Welt kommen, die die trächtige Wölfin in den Waldboden gräbt.
"In den letzten fünf bis sechs Tagen zieht sie sich in die Höhle zurück, bringt dort ihre Welpen auf die Welt. Und das ganze Rudel versorgt dann die Wölfin mit Futter."
Der Natur- und Umweltpark ist aus dem früheren Heimat-Tierpark entstanden und zeigt die Tiere eben nicht im Käfig oder Gatter. Man kann hier im Wald erleben, was sich sonst versteckt. Heimische Tiere und die es mal waren. Dazu gehört auch ein Schaufenster in einen Tümpel und dass der Hecht mal einen Fisch frisst.
"Weil man in die Situation des Bären gerät, weil wir jetzt Stress ausgesetzt sind. Ein Bär kann sich in einem kleinen Gehege nicht zurückziehen, sondern ist den Leuten immer ausgesetzt. Oder im Zirkus, dass er gezwungen ist, Dinge zu machen, die er eigentlich gar nicht machen möchte."
Endlich kommen wir ins Bärenparadies. Fünf Hektar richtiger Wald nur für ein paar Bären. Die stammen aus kleinen Gehegen, die so gar nicht für sie geeignet waren. Jetzt streifen sie entspannt durch den Wald, verstecken sich im Dickicht, planschen im Teich, graben Höhlen, klettern am Baum auf der Suche nach Futter. Denn eine Futterstelle gibt es nicht.
"Wir haben hier tunnelartige Übergänge, wo wir die Bären ins andere Gehege locken können, dann werden die Schleusen dichtgemacht und wir können in ein bärenfreies Gehege rein gehen."
Für die Besucher wurde auch in eine Bärenhöhle eingerichtet. Die ist natürlich etwas größer als die eines Bären.
"Wenn man ganz still ist, dann hört man den Herzschlag, so wie er in der Winterruhe ist. Dann haben wir hier so ein Ratespiel, wo man auf die Knöpfe drückt und dann kommen Bärengeräusche. Das klingt jetzt, als ob gerade ein Jungtier getötet wird. Aber das täuscht. Das ist mehr so ein wildes Spiel zwischen Mutter und Kind."
Und auf einem Monitor kann man das Leben in einer echten Bärenhöhle beobachten.
Von Stuer ist es nicht weit bis Malchow. Durch eine Gitterschleuse kommen wir in den Affenwald. In dem umzäunten, knapp zwei Hektar großen Waldstück lebt eine Großfamilie Berberaffen. Fast frei. 40 Affen. Und das Schöne: Wir dürfen mit rein.
"Man kann Berberaffen nicht, obwohl es versucht wurde, in Käfigen halten. Die werden verhaltensgestört. Die brauchen die freie Natur und ihren Auslauf. Ist auch die einzige Möglichkeit dem Besucher beizubringen: Natur und Tier auf der einen Seite des Zauns und Mensch auf der anderen Seite – das passt irgendwie nicht. Mensch, Tier und Natur, das gehört doch zusammen. Das kann man wunderbar demonstrieren mit dieser Art Affen", sagt Jörg Diezel.
Einige Affen sitzen am Wegrand und reißen Grashalme ab. Sie beachten uns kaum. Auf dem Holzgeländer hockt ein Oberaffe und meditiert, guckt in sich rein und ganz weit in die Ferne. So sieht es jedenfalls aus. Wenn ihm ein Besucher zu aufdringlich erscheint, dann gähnt er herzhaft. Doch müde ist der Affe nicht, er will nur seine Zähne zeigen. "Guck her, das sind meine Waffen".
Berberaffen sind so groß etwa wie ein mittlerer Hund und haben hellbraunes, kuscheliges Fell. Selbst im Winter bleiben sie draußen. Die Affen bekommen Futter, ansonsten bleibt der Trupp sich selbst überlassen und wer Spaß dran hat, kann stundenlang das ganz normale Affenleben beobachten. Auf einem Baum kuscheln zwei Affenmütter mit ihren Kindern. Jugendliche Affen jagen die Bäume hoch und runter. Ein ranghoher Affe sitzt anscheinend gelangweilt dabei. Doch plötzlich Geschrei: Ein Halbstarker läuft mit einem Affenkind davon.
"Wenn die Jungen geboren werden, dann bleiben die ungefähr fünf bis sechs Tage bei den Muttis. Und dann stehen die erwachsenen Männchen, von der Direktorenebene, die stehen dann an, betteln richtig, die möchten die Kinder haben zum Tragen. Und dann springen die Kleinen rüber oder klammern sich untern Bauch meistens noch in dem Alter. Dann werden sie von den großen Männchen durch das Ganze Gehege getragen, Baum hoch und wieder runter. Dann wird gespielt, dann wird das Kleine gesäubert. Bis es Hunger hat und wieder zur Mutter gebracht wird. Dann wird es gestillt. Dann wartet schon der nächste große Affe, um auch mal Baby tragen zu können. Und so geht das reihum. Die kleinen versuchen das auch mal, die wollen ihr Geschwisterchen tragen, aber das erlauben die großen nicht, laufen hinterher, nehmen den kleinen die Babys weg. Die kriegen eine Maulschelle dafür. Dann ist wieder Ruhe."
Wieder fällt eine Tür zu hinter uns und wir sind, ein Stück weiter nördlich, im Natur- und Umweltpark Güstrow. Im Reich der Hirsche. Mittendrin. Sie könnten sich verkrümeln in dem ausgedehnten Park, bleiben jedoch direkt neben uns am Weg. Ein besonderes Erlebnis sind die Wolfswanderungen am Abend. Die Wölfe hören uns kommen und stimmen das sprichwörtliche Wolfsgeheul an.
Mit dem Geheul verständigen sie sich, denn bald gibt's was zu fressen. Das beobachten wir von einem Holzsteg über dem Wolfsgehege.
Zidan, Ficke und Schary – das sind die drei Alttiere. Und sie stehen natürlich auch hier vorne. Eine strenge Hierarchie: Zuerst fressen die alten. Von Edith Moll erfahren wir alles über Wölfe. Dass sie bis zu 60 Kilometer pro Stunde schnell sein können, aber nicht lange und dass die Jungen in einer Höhle zur Welt kommen, die die trächtige Wölfin in den Waldboden gräbt.
"In den letzten fünf bis sechs Tagen zieht sie sich in die Höhle zurück, bringt dort ihre Welpen auf die Welt. Und das ganze Rudel versorgt dann die Wölfin mit Futter."
Der Natur- und Umweltpark ist aus dem früheren Heimat-Tierpark entstanden und zeigt die Tiere eben nicht im Käfig oder Gatter. Man kann hier im Wald erleben, was sich sonst versteckt. Heimische Tiere und die es mal waren. Dazu gehört auch ein Schaufenster in einen Tümpel und dass der Hecht mal einen Fisch frisst.