Donnerstag, 18. April 2024

In einfacher Sprache
Fach-Leute diskutieren im Deutschland-Funk über die Inklusion

Beim Deutschland-Funk hat es eine Gesprächs-Runde über die Inklusion gegeben. Der Deutschland-Funk hat vier Menschen auf eine Bühne eingeladen, die sich gut mit Inklusion auskennen. Vor der Bühne haben viele Menschen gesessen, die dem Gespräch zugehört haben.

Von Matthias Götte | 03.12.2015
    Der Nachrichten-Chef vom Deutschland-Funk, Marco Bertolaso, im Gespräch.
    Das Thema Inklusion bietet auch beim DLF-Symposium viel Diskussionsbedarf. (DLF/Sturmberg)
    Diese vier Menschen saßen auf der Bühne:
    • Joachim Busch:
    Er ist einer der Chefs von der "Bundes-Vereinigung Lebens-Hilfe". Das ist ein Verein von Behinderten und Nicht-Behinderten. Der Verein will erreichen, dass es Behinderte leichter im Leben haben. Und dass Behinderte mehr Rechte haben. Joachim Busch ist selbst behindert. Er hat Lern-Schwierigkeiten. Das heißt: Er lernt Dinge langsamer als die meisten anderen Menschen.
    • Thomas Krüger:
    Er ist der Chef von der "Bundes-Zentrale für politische Bildung". Das ist eine Einrichtung vom Staat. Die Bundes-Zentrale will erreichen, dass alle Menschen sich weiterbilden können - auch Menschen mit Behinderung.
    • Christina Marx:
    Sie arbeitet bei der "Aktion Mensch". Das ist ein Verein, der Menschen mit Behinderung hilft. Die "Aktion Mensch" will auch, dass es mehr Inklusion in Deutschland gibt. Viele kennen die "Aktion Mensch" aus der Fernseh-Lotterie.
    • Horst Frehe:
    Er war früher in der Stadt Bremen ein Politiker für die Partei "Die Grünen". Horst Frehe sitzt im Rollstuhl, weil er einmal einen schweren Unfall hatte. Er hat vor vielen Jahren mit anderen Behinderten eine Gruppe mit dem Namen "Krüppel-Gruppe" gemacht. Die Gruppe kümmert sich um die Rechte von Behinderten.
    Die Teilnehmer des ersten Panels zur Inklusion und Politik: Horst Frehe, Joachim Busch, Christina Marx, Thomas Krüger (von links nach rechts).
    Die vier Teilnehmer sitzen auf dem Podium. Thomas Krüger spricht in ein Mikrofon. (DLF/Sturmberg)
    Thema: Politik und Inklusion
    Ein Thema von dem Gespräch war die Frage: Wie stehen die Parteien von dem Bundes-Tag zur Inklusion?
    Joachim Busch hat gesagt: Die Wahl-Programme von vielen Parteien verstehe ich nicht. Deshalb weiß ich auch nicht, was für eine Politik diese Parteien machen wollen. Ich will das aber wissen, bevor ich bei einer Wahl meine Stimme abgebe. Joachim Busch hat auch gesagt: Manche Parteien haben Programme in einfacher Sprache. Das finde ich gut.
    Thomas Krüger ist in der Partei SPD. Er hat erzählt: Wir von der SPD machen solche Wahl-Programme in einfacher Sprache. Die werden aber nicht nur von Behinderten gelesen. Auch viele Nicht-Behinderte lesen lieber unser Wahl-Programm in einfacher Sprache. Weil auch sie das SPD-Programm dann leichter verstehen.
    Horst Frehe hat ein Wahl-Gesetz kritisiert. In dem Gesetz steht: Wer so stark behindert ist, dass er den ganzen Tag Helfer braucht, der darf nicht wählen. Das findet Horst Frehe schlimm. Er hat in der Diskussion gesagt: Dieses Gesetz muss weg! Wer wählen will, soll auch wählen dürfen.
    Thema: Arbeit und Inklusion
    Christina Marx hat gesagt: Menschen mit Behinderung verdienen viel weniger Geld als Menschen ohne Behinderung. Das ist ungerecht. Und es ist für die Menschen mit Behinderung in Förder-Schulen viel zu schwer, Arbeit zu finden. Christina Marx hat aber auch gesagt: Es wird langsam besser. Viele Arbeitgeber merken, dass Menschen mit Behinderung genau so gut arbeiten wie Menschen ohne Behinderung. Menschen mit Behinderung arbeiten oft sogar besser.
    Horst Frehe hat gesagt: Vielleicht sollte bei Menschen mit Behinderung auch der gesetzliche Mindest-Lohn gelten. Mindest-Lohn heißt: Der Arbeit-Geber darf dem Arbeit-Nehmer nicht weniger bezahlen, als es das Gesetz vorschreibt. Der Mindest-Lohn ist in den einzelnen Berufen unterschiedlich.
    Thomas Krüger hat erzählt: Wenn bei uns in der Bundes-Zentrale ein Mensch mit Behinderung schriftlich nach einer Arbeits-Stelle fragt, dann laden wir ihn immer zu uns ein. Er bekommt dann ein Vorstellungs-Gespräch. Darin klären wir, ob er die Stelle bekommt.