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Indie-Spiele auf der Gamescom
Pixelige Spiele aus dem Ein-Mann-Betrieb

Großes Budget, aufwendige Grafik: Die Kölner Gamescom steht vor allem für Blockbusterspiele. Auf der Messe sind aber auch kleine Entwickler vertreten - Indie-Games nennen sich ihre Spiele. Und einige davon sind sehr erfolgreich.

Von Martin Schütz |
    Besucher der Gamescom spielen vor Monitoren.
    Auf der Gamescom haben neben den großen auch kleine Spiele ihren Platz (picture alliance / dpa / Oliver Berg)
    Auf der gamescom gibt es nicht nur die ganz großen Spieletitel, die so genannten AAA-Games. In einer Halle tummeln sich in Köln auch die Indie-Spiele. Indie, wie Independent, also englisch für unabhängig. Die haben kleine Entwicklerfirma auf den Markt gebracht, teils als Hobby,
    teils als erste Projekte während des Studiums. Oder aber aus Überzeugung lieber klein und unabhängig zu sein, als für einen riesigen Konzern, einen so genannten Publisher zu arbeiten.
    Jana Reinhardt ist eine dieser Indie-Entwicklerinnen. In Halle an der Saale tüftelt sie an Lernspielen und in Köln organisiert sie auf der Gamescom die Halle für die Indie-Spiele. Das ist ein weites Feld:
    "Es gibt keine feste wirkliche Definition. Indiegames haben mal angefangen mit Entwicklern aus großen Studios, die so ein bisschen unzufrieden waren, dass ihnen von Publishern das Spielprinzip, die Story und solche Sachen aufgedrückt wurden und die eigentlich etwas ganz anderes machen wollten, die vielmehr experimenteller arbeiten wollten, andere Grafiken ausprobieren wollten."
    Breite Themenpalette von Umweltverschmutzung bis Minigolf
    Für die Spielefans schließt es sich nicht aus, dass sie einerseits viel Geld in die Blockbuster stecken und andererseits sich für den Preis eines Eisbechers ein Indiespiel runterladen. Diese Spiele werden mit der gleichen Begeisterung gespielt, wie die großen Titel, erzählt, Melvin Hoffmann. Der 17-Jährige schaut auch bei den Indie-Spielen genau hin und sucht nach Neuheiten.
    "Indiegames sind sehr wichtig, weil: Entwickler probieren auch neue Sachen, die AAA-Titel sich nicht trauen. Ist ein weitgefächerter Bereich, da gibt e eigentlich alles."
    Die Inhalte unterscheiden sich zum Teil drastisch von den meistverkauften Spielen. In Indiegames geht es zum Beispiel auch mal um den Widerstand gegen den Nationalsozialismus, um Umweltverschmutzung, um Flucht, aber auch um ganz schnöde Dinge, wie Minigolf. Und Melvin Hoffmann findet die Atmosphäre in der Indiehalle besser, als die in den anderen Hallen. Hier ist es deutlich familiärer: "Man kann mit den Entwicklern reden, viel geiler, wenn man weiß, was die Intention hinter dem Spiel war, dass da Leute mit Herzblut dahinter stecken. Die freuen sich darauf, das zu erzählen. Da bekommt man die Gamescom nochmal auf einer persönlichen Ebene mit."
    Und das ist nicht nur dem Schüler aus Ibbenbüren wichtig. Während der gamescom gibt es in der Indiearena auch Autogrammstunden mit bekannten Entwicklern. Oder kleine Indiostudios zeigen auch schon mal bisher unveröffentlichte Spiele auf dem Firmen-Laptop.