Ein Tropfen Blut und ein fingernagelgroßer Chip genügen, um die Verträglichkeit vieler Medikamente individuell zu bestimmen. Rund ein Viertel der erhältlichen Präparate kann so für jeden Patienten überprüft werden. Jürgen Brockmöller, Professor für Klinische Pharmakologie an der Universität Göttingen, hat erste Erfahrungen gesammelt: "Die Bedeutung besteht nun darin, dass man, bereits bevor man einem Patienten ein Medikament verordnet, diese Genanalyse machen kann." Der Gentest der Mannheimer Firma Roche Diagnostics zeigt an, wie gut der Patient ein Medikament abbauen kann. Das hängt von den entgiftenden Enzymen in der Leber ab. Ein Präparat sollte im Körper einige Stunden nach der Einnahme zur Verfügung stehen, dann aber zu einer unwirksamen Substanz umgewandelt und ausgeschieden werden. Wenn das Medikament sehr langsam abgebaut wird, dann bleibt der Wirkstoff über lange Zeit im Körper und verursacht häufig Nebenwirkungen.
Etwa sieben Prozent der deutschen Bevölkerung verfügt nicht über ein wichtiges Enzym und kann daher Wirkstoffe nur auf einem anderen schlechteren Weg abbauen. Bei etwa drei Prozent der Menschen funktioniert der Abbau wiederum zu schnell. Brockmöller: "Es besteht seit langem die Hoffnung, dass wir durch Testen der Patienten die Dosis für den einzelnen besser anpassen können." Die einen brauchen eine geringere, die anderen eine höhere Dosis. Dank des neuen Tests kann der Arzt das erkennen. Der Test erlaubt die bessere Dosierung von einigen Krebsmedikamenten, Herzmedikamenten, Schmerzmitteln, Betablockern und Antidepressiva.
Etwa 600 Euro kostet die Untersuchung. Diese Summe muss der Patient derzeit in den meisten Fällen noch selbst bezahlen. Denn die entsprechenden Verhandlungen mit den Krankenkassen sind noch nicht abgeschlossen. Das mag ein Grund dafür sein, dass sich die Begeisterung in der Ärzteschaft bislang in Grenzen hält. Brockmöller: "Die Fälle, die wir zugesandt bekommen, sind meistens erst die Fälle, wo das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, also wo Patienten relativ lange mit unterschiedlichen Methoden behandelt werden und sich kein Erfolg einstellt. Oder wo Patienten bei mehreren Medikamenten Nebenwirkungen erlitten haben und wo man dann endgültig wissen möchte: Liegt das vielleicht an dieser Genvariante?" In den nächsten Jahren sollen weitere Tests auf den Markt kommen, mit denen noch mehr Medikamente getestet werden können. Die Entwicklung geht also weiter in Richtung einer Medizin, die mehr auf den einzelnen Patienten abgestimmt ist.
[Quelle: Hellmuth Nordwig]
Etwa sieben Prozent der deutschen Bevölkerung verfügt nicht über ein wichtiges Enzym und kann daher Wirkstoffe nur auf einem anderen schlechteren Weg abbauen. Bei etwa drei Prozent der Menschen funktioniert der Abbau wiederum zu schnell. Brockmöller: "Es besteht seit langem die Hoffnung, dass wir durch Testen der Patienten die Dosis für den einzelnen besser anpassen können." Die einen brauchen eine geringere, die anderen eine höhere Dosis. Dank des neuen Tests kann der Arzt das erkennen. Der Test erlaubt die bessere Dosierung von einigen Krebsmedikamenten, Herzmedikamenten, Schmerzmitteln, Betablockern und Antidepressiva.
Etwa 600 Euro kostet die Untersuchung. Diese Summe muss der Patient derzeit in den meisten Fällen noch selbst bezahlen. Denn die entsprechenden Verhandlungen mit den Krankenkassen sind noch nicht abgeschlossen. Das mag ein Grund dafür sein, dass sich die Begeisterung in der Ärzteschaft bislang in Grenzen hält. Brockmöller: "Die Fälle, die wir zugesandt bekommen, sind meistens erst die Fälle, wo das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, also wo Patienten relativ lange mit unterschiedlichen Methoden behandelt werden und sich kein Erfolg einstellt. Oder wo Patienten bei mehreren Medikamenten Nebenwirkungen erlitten haben und wo man dann endgültig wissen möchte: Liegt das vielleicht an dieser Genvariante?" In den nächsten Jahren sollen weitere Tests auf den Markt kommen, mit denen noch mehr Medikamente getestet werden können. Die Entwicklung geht also weiter in Richtung einer Medizin, die mehr auf den einzelnen Patienten abgestimmt ist.
[Quelle: Hellmuth Nordwig]