Adam Golka arbeitet bei einem großen Flugzeugbauer in Bremen. Jeden Tag geht der Wirtschaftsingenieur in sein Büro in der Nähe des Airports und entwickelt dort Teile für Großraumflieger.
" Ich arbeite in der Konstruktion. Bin im Aufgabenbereich des Konfigurationsmanagements tätig. Bin für die Steuerung der Bauunterlagen zuständig und zum anderen assistiere ich dem Fachteamleiter in den planerischen und organisatorischen Aufgaben. "
Teamarbeit - doch etwas unterscheidet ihn von seinen Kollegen. Der 35-Jährige hat seinen Vertrag nicht bei Airbus unterschrieben. Adam Golka ist bei der Firma Brunel beschäftigt. Er ist einer von 1.500 Ingenieuren, Technikern und Informatikern, die Brunel anderen Unternehmen überlässt.
Der Verleih von Spezialisten geschieht vor allem an High-Tech-Firmen, erklärt Brunel-Sprecher Marcus Pabsch:
" Das fängt bei der Konstruktion und Entwicklung an von Bauteilen, von Maschinen. Das geht über Integration von Komponenten in komplette Flugzeuge zum Beispiel. In den Bereich Tests, in den Bereich Qualitätsmanagement, in den Bereich Projektmanagement. "
So unterschiedlich die Einsätze sind, so unterschiedlich sind auch die Qualifikationen der Brunel-Mitarbeiter. Vom Maschinenbauer über den Nachrichtentechniker und Schiffbauingenieur bis hin zum Softwareentwickler oder Betriebswirt reicht das Spektrum. Brunel - 1975 in den Niederlanden gegründet - ist seit elf Jahren auch in Deutschland aktiv. Der Jahresumsatz hier zu Lande: 74 Millionen Euro, fast 400 Millionen sind es weltweit. Brunel bietet Ingenieursdienstleistungen in nahezu allen technologieorientierten Branchen an. Marcus Pabsch:
" Automobil, Luft- und Raumfahrt, Schiffbau. Der ganz klassische Maschinen- und Anlagenbau. Kraftwerkstechnik bis hin zu Schienenverkehrstechnik, IT, Elektronik, Telekommunikation, das sind die Kernbranchen, in denen wir tätig sind. "
Manchmal dauert ein Einsatz nur Wochen, meist aber viele Monate, gelegentlich sogar Jahre. Natürlich zahlen Brunel-Kunden für die Leihingenieure mehr, als wenn sie die Mitarbeiter direkt einstellten. Wie viel mehr, verrät keiner der Beteiligten, doch es scheint sich zu rechnen. Vor allem für Spezialaufgaben holen sich Firmen zunehmend externe Mitarbeiter ins Haus, sagt Brunel-Geschäftsbereichsleiter Franz Vollmer:
" Es ist sehr, sehr schwer, in einem Unternehmen dann Spezialisten vorzuhalten. Oder sich jetzt speziell zu verstärken mit einem Mann, den man ja nicht kennt. Der Vorteil von uns ist: Wir kennen den Mann, der das Projekt abwickelt und können passgenau den richtigen Mitarbeiter dort vor Ort setzen. "
In anderen Fällen kaufen Kunden ganze Dienstleistungspakete bei Brunel ein. Zum Beispiel die Entwicklung eines Handys oder die Projektierung einer Maschinenstraße im Autobau. So können die Firmen ganze Abteilungen outsourcen. Brunel hat dafür 16 eigene Kompetenzzentren eingerichtet: Expertenteams also, die zum Beispiel Spezialmaschinen bauen, Schienenfahrzeuge austüfteln oder Steuerungssoftware entwickeln.
Deswegen kann das Unternehmen auch Ingenieure quasi "auf Vorrat" einstellen. Werden diese nicht extern eingesetzt, bleibt im Haus allemal genug Arbeit.
Doch zurzeit mangelt es eher an Personal. Knapp 900 freie Stellen finden sich auf der Webseite von Brunel. Man stelle in Deutschland jeden Tag einen neuen Mitarbeiter ein, suche aber händeringend Spezialisten, so Franz Vollmer:
" Wir brauchen sowohl frisches Blut von der Hochschule. Natürlich Premiumabsolventen, die eben auch entsprechendes Know-how mitbringen. Und neben dem Know-how die Sozialkompetenz. Aber besonders auch Berufserfahrung. Die schon über Jahre Projekte realisiert haben und dort auch ihr Know-how mit einbringen können. "
Dem Unternehmen liegt im Personal an einem gesunden Mix: 20 Prozent aller Mitarbeiter sind älter als 45. Sogar wer kurz vor der Rente stehe, habe noch eine Chance auf Anstellung - wenn seine Qualifikationen gefragt sind. Doch daran hapert es bei den meisten der vielen tausend Bewerbungen pro Jahr, weiß Firmensprecher Marcus Pabsch. Weil die Firmen zum Großteil Spezialisten suchen, ist es in vielen Fällen schwierig, einen geeigneten Ingenieur zu finden. Auch das erklärt die vielen freien Stellen bei Brunel.
" Auch wir können nicht jeden beschäftigen. Es geht uns um die Qualifikation, um die Erfahrung, um das Know-how, was er mitbringt. Es muss aber natürlich mit den Anforderungen, die uns gegenüber stehen seitens der Kunden, passen. "
Manche Bewerber seien zu festgelegt in ihren Erwartungen, klagt die Firma - vor allem, wenn es um den Wohnort gehe. Doch gerade auf Flexibilität und Offenheit gegenüber neuen Herausforderungen legt Brunel Wert.
Das Unternehmen wirbt unter den Ingenieuren mit unbefristeten Verträgen - keine Selbstverständlichkeit mehr. Ein Haustarif bestehe für Informatiker und Ingenieure. Doch wer spezielle Qualifikationen oder besondere Erfahrungen mitbringe, der könne sein Gehalt auch individuell verhandeln. Allemal zahle man besser als zum Beispiel in mittelständischen oder kleinen Betrieben, lässt ein Brunel-Sprecher durchblicken.
Gegen Abwerbeversuche der Kunden ist Brunel aber machtlos. Und mit Geld allein kann das Unternehmen auch nicht jeden Mitarbeiter halten. Dafür müssen sich die Beschäftigten nicht an Projekt- oder Abteilungsleitern abarbeiten, die das Fortkommen im Unternehmen behindern. Auch der Kampf gegen starre Betriebshierarchien entfalle bei Brunel, ist man dort überzeugt. Weitere Argumente im Ringen um die besten Ingenieure, die derzeit auf dem Arbeitsmarkt Mangelware sind.
" Ich arbeite in der Konstruktion. Bin im Aufgabenbereich des Konfigurationsmanagements tätig. Bin für die Steuerung der Bauunterlagen zuständig und zum anderen assistiere ich dem Fachteamleiter in den planerischen und organisatorischen Aufgaben. "
Teamarbeit - doch etwas unterscheidet ihn von seinen Kollegen. Der 35-Jährige hat seinen Vertrag nicht bei Airbus unterschrieben. Adam Golka ist bei der Firma Brunel beschäftigt. Er ist einer von 1.500 Ingenieuren, Technikern und Informatikern, die Brunel anderen Unternehmen überlässt.
Der Verleih von Spezialisten geschieht vor allem an High-Tech-Firmen, erklärt Brunel-Sprecher Marcus Pabsch:
" Das fängt bei der Konstruktion und Entwicklung an von Bauteilen, von Maschinen. Das geht über Integration von Komponenten in komplette Flugzeuge zum Beispiel. In den Bereich Tests, in den Bereich Qualitätsmanagement, in den Bereich Projektmanagement. "
So unterschiedlich die Einsätze sind, so unterschiedlich sind auch die Qualifikationen der Brunel-Mitarbeiter. Vom Maschinenbauer über den Nachrichtentechniker und Schiffbauingenieur bis hin zum Softwareentwickler oder Betriebswirt reicht das Spektrum. Brunel - 1975 in den Niederlanden gegründet - ist seit elf Jahren auch in Deutschland aktiv. Der Jahresumsatz hier zu Lande: 74 Millionen Euro, fast 400 Millionen sind es weltweit. Brunel bietet Ingenieursdienstleistungen in nahezu allen technologieorientierten Branchen an. Marcus Pabsch:
" Automobil, Luft- und Raumfahrt, Schiffbau. Der ganz klassische Maschinen- und Anlagenbau. Kraftwerkstechnik bis hin zu Schienenverkehrstechnik, IT, Elektronik, Telekommunikation, das sind die Kernbranchen, in denen wir tätig sind. "
Manchmal dauert ein Einsatz nur Wochen, meist aber viele Monate, gelegentlich sogar Jahre. Natürlich zahlen Brunel-Kunden für die Leihingenieure mehr, als wenn sie die Mitarbeiter direkt einstellten. Wie viel mehr, verrät keiner der Beteiligten, doch es scheint sich zu rechnen. Vor allem für Spezialaufgaben holen sich Firmen zunehmend externe Mitarbeiter ins Haus, sagt Brunel-Geschäftsbereichsleiter Franz Vollmer:
" Es ist sehr, sehr schwer, in einem Unternehmen dann Spezialisten vorzuhalten. Oder sich jetzt speziell zu verstärken mit einem Mann, den man ja nicht kennt. Der Vorteil von uns ist: Wir kennen den Mann, der das Projekt abwickelt und können passgenau den richtigen Mitarbeiter dort vor Ort setzen. "
In anderen Fällen kaufen Kunden ganze Dienstleistungspakete bei Brunel ein. Zum Beispiel die Entwicklung eines Handys oder die Projektierung einer Maschinenstraße im Autobau. So können die Firmen ganze Abteilungen outsourcen. Brunel hat dafür 16 eigene Kompetenzzentren eingerichtet: Expertenteams also, die zum Beispiel Spezialmaschinen bauen, Schienenfahrzeuge austüfteln oder Steuerungssoftware entwickeln.
Deswegen kann das Unternehmen auch Ingenieure quasi "auf Vorrat" einstellen. Werden diese nicht extern eingesetzt, bleibt im Haus allemal genug Arbeit.
Doch zurzeit mangelt es eher an Personal. Knapp 900 freie Stellen finden sich auf der Webseite von Brunel. Man stelle in Deutschland jeden Tag einen neuen Mitarbeiter ein, suche aber händeringend Spezialisten, so Franz Vollmer:
" Wir brauchen sowohl frisches Blut von der Hochschule. Natürlich Premiumabsolventen, die eben auch entsprechendes Know-how mitbringen. Und neben dem Know-how die Sozialkompetenz. Aber besonders auch Berufserfahrung. Die schon über Jahre Projekte realisiert haben und dort auch ihr Know-how mit einbringen können. "
Dem Unternehmen liegt im Personal an einem gesunden Mix: 20 Prozent aller Mitarbeiter sind älter als 45. Sogar wer kurz vor der Rente stehe, habe noch eine Chance auf Anstellung - wenn seine Qualifikationen gefragt sind. Doch daran hapert es bei den meisten der vielen tausend Bewerbungen pro Jahr, weiß Firmensprecher Marcus Pabsch. Weil die Firmen zum Großteil Spezialisten suchen, ist es in vielen Fällen schwierig, einen geeigneten Ingenieur zu finden. Auch das erklärt die vielen freien Stellen bei Brunel.
" Auch wir können nicht jeden beschäftigen. Es geht uns um die Qualifikation, um die Erfahrung, um das Know-how, was er mitbringt. Es muss aber natürlich mit den Anforderungen, die uns gegenüber stehen seitens der Kunden, passen. "
Manche Bewerber seien zu festgelegt in ihren Erwartungen, klagt die Firma - vor allem, wenn es um den Wohnort gehe. Doch gerade auf Flexibilität und Offenheit gegenüber neuen Herausforderungen legt Brunel Wert.
Das Unternehmen wirbt unter den Ingenieuren mit unbefristeten Verträgen - keine Selbstverständlichkeit mehr. Ein Haustarif bestehe für Informatiker und Ingenieure. Doch wer spezielle Qualifikationen oder besondere Erfahrungen mitbringe, der könne sein Gehalt auch individuell verhandeln. Allemal zahle man besser als zum Beispiel in mittelständischen oder kleinen Betrieben, lässt ein Brunel-Sprecher durchblicken.
Gegen Abwerbeversuche der Kunden ist Brunel aber machtlos. Und mit Geld allein kann das Unternehmen auch nicht jeden Mitarbeiter halten. Dafür müssen sich die Beschäftigten nicht an Projekt- oder Abteilungsleitern abarbeiten, die das Fortkommen im Unternehmen behindern. Auch der Kampf gegen starre Betriebshierarchien entfalle bei Brunel, ist man dort überzeugt. Weitere Argumente im Ringen um die besten Ingenieure, die derzeit auf dem Arbeitsmarkt Mangelware sind.