Bundespräsident Steinmeier
"Inklusion ist kein Nice-to-have für gute Zeiten"

Bundespräsident Steinmeier hat an Politik und Gesellschaft appelliert, auch in schwierigen Phasen an der gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu arbeiten. Inklusion sei eine der großen Aufgaben unserer Tage, sagte er in Berlin beim Jahresempfang des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Dusel.

    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Porträt
    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (Michael Bahlo / dpa / Michael Bahlo)
    "Wir dürfen das Ziel einer inklusiven Gesellschaft in dieser Zeit der Umbrüche und Krisen nicht aus den Augen verlieren", betonte Steinmeier. Inklusion sei kein Nice-to-have für gute Zeiten.

    "Die Demokratie steht unter Druck"

    Der Bundespräsident wies auf die Verbindung von Inklusion und Demokratie hin. Die Demokratie stehe unter Druck, sie werde von außen und von innen bedroht und angegriffen. Und die Verächter der Demokratie bekämpften dabei auch das gleiche Recht jedes Menschen auf Selbstbestimmung und Teilhabe. "Deshalb müssen wir jetzt unser Grundgesetz, das die Würde jedes Einzelnen schützt, verteidigen", betonte Steinmeier.

    "Es ist wichtig, Begegnung und Austausch zu ermöglichen"

    Zudem kritisierte der Bundespräsident, dass der Zusammenhalt in der Gesellschaft brüchiger und der Ton in öffentlichen Debatten schärfer und unversöhnlicher geworden seien. Um wieder zu stärken, was die Menschen verbinde, brauche man ein gutes Miteinander im Alltag: in der Kita und in der Schule, am Arbeitsplatz und in der Nachbarschaft, in der Kultur und im Sport. "Es ist wichtig, Begegnung und Austausch an vielen Orten zu ermöglichen", sagte der Bundespräsident.
    Diese Nachricht wurde am 06.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.