Bis heute ist völlig unklar, wie diese Flecken entstehen. Offenbar halten viele Profiastronomen sie für eine optische Täuschung, dabei sind sie seit fast hundert Jahren auch auf Fotografien zu erkennen.
Die Idee, die Flecken gingen auf eine unterschiedliche Verteilung chemischer Stoffe zurück, konnte nicht überzeugen.
In einem als Hypothese bezeichneten Artikel der Zeitschrift "Astrobiology" haben einige Experten gemutmaßt, die Flecken kämen durch Mikroorganismen in der Venusatmosphäre zustande.
Auf der Oberfläche ist die Venus mit fast 500 Grad Celsius und extremem Druck absolut lebensfeindlich. Doch in 50 Kilometern Höhe herrscht Luftdruck wie auf der Erde und es ist nur noch 60 Grad warm.
Womöglich ist primitives Leben zunächst auf der Oberfläche der Venus entstanden und geriet später durch Aufwind in große Höhe.
In der sehr stabilen Strömung dort wehen demnach ganze Kolonien von Mikroben um den Planeten herum. Manchmal erblühen sie wie das Plankton in den irdischen Meeren und erscheinen dann dunkel.
Künftige Venussonden müssten Biosensoren mitnehmen und in der Atmosphäre nach Spuren suchen. Sollte sich etwas finden, dann wäre extraterrestrisches Leben schon vor Jahrzehnten entdeckt worden – und zwar von Amateurastronomen.