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Interesse geweckt - Entscheidung gefallen

Die Kölner Fachhochschule und die Ford-Werke haben Schülerinnen zwei Wochen lang die Möglichkeit gegeben, den Ingenieurberuf aus erster Hand zu erleben. Das Projekt Try-Ing will bei Mädchen für diesen Beruf werben, der eher als Männerdomäne gilt. Für die Schülerin Sarah Luna-Weaver steht nach den zwei Wochen Praxis fest: Sie will Ingenieurin werden.

05.09.2003
    In den zwei Wochen hat Sarah Luna-Weaver mit einer zweiten Schülerin an der Motoren-Vorentwicklung bei Ford mit Schwerpunkt Akustik teilgenommen. "Das Schöne daran war, dass wir beim Vergleich von zwei Fiestas ein eigenes kleines Projekt starten konnten, die Autos bewerten und die Theorie aus der Woche davor in die Praxis umsetzen", erzählt die Schülerin. "Das war für mich der Grundstein zu sagen: Das ist es, das möchte ich weiterhin machen." Ihr gefiel vor allem, dass die Ingenieursarbeit heute weniger mit Schrauben und Handwerken zu tun hat, sondern vor allem am Computer stattfindet: "Es ist sehr viel Computerarbeit, sehr viel recherchieren, und das ist es, was mir liegt: die Entwicklung am Computer."

    Ingenieurinnen gibt es bislang bei Ford nur wenige. Sarah Luna-Weaver hat den Eindruck gewonnen: "Die Ingenieure, die ich kennen gelernt habe, wünschen sich eigentlich mehr Frauen, damit das Verhältnis ein bisschen ausgewogener ist. Die Frauen, die dort arbeiten, sagen auch von sich selber, dass es sehr schön ist. Man werde nicht bevorzugt oder benachteiligt, sondern nach der Qualifikation behandelt."

    Nicht bei allen Teilnehmerinnen hat das Projekt Try-Ing allerdings die zukünftige Berufswahl in Richtung Ingenieurin beeinflusst, so Luna-Weaver: "Das ist so etwa 50/50. Der Entscheidungsprozess, glaube ich, wurde hier im Positiven wie auch im Negativen betroffen."