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Updates nach Hackerangriff auf die Fritzbox

Kriminelle könnten den Router kapern, Passwörter entwenden und beispielsweise auf Kosten des Nutzers telefonieren. Nachdem die knallrote Fritzbox der Firma AVM Ziel eines Hackerangriffes geworden war, hat das Unternehmen nun Updates bereitgestellt. So soll die Sicherheitslücke geschlossen werden.

Von Stefan Römermann | 10.02.2014
    Eine Lampe leuchtet am Mittwoch (12.05.2010) an einem WLAN-Router.
    Wer den Fernzugriff der Fritzbox nutzt, braucht unbedingt ein Update (picture alliance / dpa)
    Was ist der Fernzugriff?
    Das ist eigentlich eine ganz praktische Funktion. Wenn ich unterwegs bin, kann ich mit dem Fernzugriff auf die Benutzeroberfläche meiner Fritzbox zu Hause zugreifen. Das geht ganz einfach per Internet – und ich brauche dazu nur einen Webbrowser und die Adresse meiner Fritzbox. Über die Benutzeroberfläche kann ich dann beispielsweise schauen, ob mich jemand auf meinem Festnetzanschluss zu Hause angerufen hat, oder ich kann einrichten, dass Anrufe dort auf eine andere Rufnummer umgeleitet werden. Letztlich kann man fast alle Funktionen der Fritzbox über diesen Fernzugriff steuern. Und das ist eben auch das Gefährliche. Denn wer Zugriff auf meine Fritzbox hat, hat damit auch Zugriff auf meinen Internet-Zugang und meinen Telefonanschluss – und kann damit auch eine Menge Unsinn treiben. Und in dem konkreten Fall haben das halt kriminelle Hacker ausgenutzt, um über die Fritzbox teure Rufnummern in Ländern wie Guinea oder Kuba anzurufen.
    Wie können Nutzer überprüfen, ob sie betroffen sind?
    Man ruft einfach die Benutzeroberfläche der Fritzbox auf. Dazu tippt man im Browser die Adresse fritz.box ein – und schaut dann unter dem Stichwort Telefon, ob bei den angemeldeten Telefoniegeräten unbekannte Telefone eingetragen sind, die über den Anschluss "LAN oder WLAN" verbunden sind. Wenn das so ist, besteht tatsächlich die Möglichkeit, dass man Opfer von diesen Hackern geworden ist. Aber wir sollten es vielleicht noch einmal deutlich sagen: Das betrifft wirklich nur solche Nutzer, die diesen Fernzugang selbst aktiviert haben. Normalerweise ist der ab Werk ausgeschaltet. Die meisten Verbraucher wird das tatsächlich nicht betreffen. Wer keine Ahnung hat, was der Fernzugriff ist, der wird also in aller Regel auch nicht betroffen sein.
    Was ist zu tun, bzw. wo können Nutzer sich informieren?
    Wer betroffen ist, sollte in jedem Fall alle verdächtigen Telefongeräte, die in der Fritzbox eingetragen sind, löschen und alle Passwörter und Zugangsdaten ändern, die mit der Box verbunden sind. Also das Passwort für den Fernzugriff, evtl. E-Mail-Konten, die dort eingetragen sind oder Ähnliches. Außerdem sollte man das Update für die Software der Fritzbox installieren, mit dem die Sicherheitslücke gestopft wird. Wie das alles genau geht, wird ganz gut auf der Hersteller-Seite erklärt. Das Update lohnt sich im Zweifelsfall übrigens auch für Kunden, die keine Probleme haben und auch diesen Fernzugriff auf die Box nicht nutzen – denn AVM bessert seine Software ziemlich regelmäßig nach und behebt kleine Macken, wenn die Box im Alltag vielleicht nicht immer ganz rund läuft – und rüstet teilweise sogar neue Funktionen auf den Boxen nach.