Nach weltweitem Großeinsatz
Interpol: llegaler Handel mit lebenden Tieren floriert

Der illegale Handel mit lebenden Tieren hat nach Angaben von Interpol in diesem Jahr ein Rekordniveau erreicht. Bei einem weltweiten Einsatz seien fast 30.000 Tiere beschlagnahmt worden, teilte die internationale Polizeiorganisation mit Sitz im französischen Lyon mit. Die Ermittler verweisen auf eine gestiegene Nachfrage nach exotischen Haustieren.

    Vogelspinnen in Plastikdosen auf einer Terrarienbörse.
    (Symbolbild) (picture alliance / Yannick Tylle)
    An dem einmonatigen Großeinsatz am Mitte September beteiligten sich nach Angaben von Interpol Sicherheitskräfte in 134 Ländern. Sichergestellt wurden demnach rund 10.500 Schmetterlinge, Spinnen und Insekten sowie 6.000 Vögel und 2.000 Schildkröten, aber auch 46 Schuppentiere und zehn Großkatzen.
    Weltweit seien mehr als 1.000 Verdächtige identifiziert worden, erklärte Interpol. In Katar habe jemand versucht, einen vom Aussterben bedrohten Menschenaffen für 14.000 Dollar in sozialen Netzwerken zu verkaufen. In Brasilien sprengten Ermittler eine Bande, die mit Goldenen Löwenäffchen handelte.  
    "Der Handel mit Wildtieren macht schätzungsweise 20 Milliarden Dollar aus, aber die Dunkelziffer ist vermutlich weitaus höher", heißt es in dem Interpol-Bericht. In diese Zahl fließt auch der Handel mit toten Tieren oder Produkten ein, die für traditionelle Zwecke oder für den Verzehr bestimmt sind. So hat etwa der Export von sogenanntem Buschfleisch von Affen, Giraffen und Zebras nach Europa zugenommen. Insgesamt wurden fast 6 Tonnen beschlagnahmt. 
    Auch der illegale Handel mit Pflanzen Interpol zufolge ein Rekordniveau erreicht. Die Polizei konfiszierte 32.000 Kubikmeter Holz. Es wird geschätzt, dass zwischen 15 und 30 Prozent des weltweit vertriebenen Holzes illegal ist.
    Diese Nachricht wurde am 12.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.