"Wer den aktuellen Konflikt Bild kontra Text im Internet verstehen und lösen will, der muß wissen, wie Menschen Informationen generieren und verarbeiten." Dieser Satz, dem Sinn nach geäußert vom Münchener Hirnforscher Ernst Pöppel, stand mahnend über der Münchener Tagung. Noch immer vernachlässigten viele Produzenten von Hard- und Software den Menschen mit seinen spezifischen Bedürfnissen und Fähigkeiten. Eine besondere Rolle komme dabei dem Medium Internet zu: Die Autoren der Webangebote ignorierten oft, daß ihre Leser Texte völlig anders aufnehmen als die ebenfalls reichhaltig angebotenen Bilder und Grafiken.
"Ein Bild gelangt über die Augen und das Zwischenhirn zu über 30 modular arbeitenden Arealen der Großhirnrinde", erklärt Ernst Pöppel, Professor für medizinische Psychologie an der Universität München. Die Integration der Einzelresultate zu einem Gesamteindruck geschehe in Windeseile. Dagegen aktiviert unser Gehirn beim Auffassen von Text völlig andere, sehr viel komplexere Prozesse. "Diese Information wird zunächst auch in den visuellen Arealen aufgenommen und dort verarbeitet. Dann jedoch wird sie in komplizierter Weise in die Sprachverarbeitungsbereiche des Gehirns hinübergereicht", so Pöppel. Das Resultat: Um textuelle Daten zu verstehen, braucht das Gehirn eine längere Zeit als für das Interpretieren von Bildinhalten.
Zwar dominieren inzwischen einprägsame, visuelle Informationsträger das Bild des Internet, doch sind die physiologischen Realitäten der Datenverarbeitung durch den Menschen den Produzenten und Konsumenten von Web-Informationen jedoch oftmals nicht bewußt. "Im Moment sind wir etwa der Information passiv ausgeliefert", meint der Forscher. Menschliche Informationsverarbeitung sei aber immer von innen heraus strukturiert und suche in definierten Rhythmen nach Änderungen in der Umwelt. Dabei werde bestehendes Wissen nur erweitert, nicht jedoch vollständig ausgetauscht.
Pöppel fordert daher, daß diese endogenen Prinzipien der Informationsverarbeitung in Zukunft sehr viel stärker in die Gestaltung der Mensch-Maschine-Schnittstelle einfließen müssen.
"Ein Bild gelangt über die Augen und das Zwischenhirn zu über 30 modular arbeitenden Arealen der Großhirnrinde", erklärt Ernst Pöppel, Professor für medizinische Psychologie an der Universität München. Die Integration der Einzelresultate zu einem Gesamteindruck geschehe in Windeseile. Dagegen aktiviert unser Gehirn beim Auffassen von Text völlig andere, sehr viel komplexere Prozesse. "Diese Information wird zunächst auch in den visuellen Arealen aufgenommen und dort verarbeitet. Dann jedoch wird sie in komplizierter Weise in die Sprachverarbeitungsbereiche des Gehirns hinübergereicht", so Pöppel. Das Resultat: Um textuelle Daten zu verstehen, braucht das Gehirn eine längere Zeit als für das Interpretieren von Bildinhalten.
Zwar dominieren inzwischen einprägsame, visuelle Informationsträger das Bild des Internet, doch sind die physiologischen Realitäten der Datenverarbeitung durch den Menschen den Produzenten und Konsumenten von Web-Informationen jedoch oftmals nicht bewußt. "Im Moment sind wir etwa der Information passiv ausgeliefert", meint der Forscher. Menschliche Informationsverarbeitung sei aber immer von innen heraus strukturiert und suche in definierten Rhythmen nach Änderungen in der Umwelt. Dabei werde bestehendes Wissen nur erweitert, nicht jedoch vollständig ausgetauscht.
Pöppel fordert daher, daß diese endogenen Prinzipien der Informationsverarbeitung in Zukunft sehr viel stärker in die Gestaltung der Mensch-Maschine-Schnittstelle einfließen müssen.