Donnerstag, 09. Mai 2024

Olympische Spiele
IOC-Präsident Bach unterstützt "ikonische" Eröffnungsfeier

Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Bach, hat sich trotz Sicherheitsbedenken für eine "ikonische" und "unvergessliche" Eröffnungsfeier der Sommerspiele in Paris ausgesprochen. Er sei zuversichtlich, dass sich jeder Teilnehmer der Veranstaltung sicher fühlen könne.

27.04.2024
    Eine Uhr am Seine-Ufer zählt die Stunden bis zur Eröffnung der Olympischen Sommerspiele in Paris 2024. Im Hintergrund der Eiffelturm.
    Eine Uhr am Seine-Ufer zählt die Stunden bis zur Eröffnung der Olympischen Sommerspiele in Paris 2024. (picture alliance / Anadolu / Mustafa Yalcin)
    Bach lobte den "sehr sorgfältigen und sehr professionelle Ansatz" der französischen Behörden. Die Eröffnungszeremonie, die für den 26. Juli geplant ist, solle für die Athletinnen und Athleten und alle anderen unvergesslich werden. Jeder sei fest entschlossen, die Eröffnungsfeier auf der Seine abzuhalten - und dabei gleichzeitig alle möglichen Szenarien in Betracht zu ziehen.
    Frankreich plant eine bislang einmalige Eröffnungszeremonie. Anders als bei bisherigen Sommerspielen soll sie nicht in einem Stadion, sondern entlang und auf dem Fluss Seine stattfinden.
    In Paris haben inzwischen die konkreten Vorbereitungen für die Feier begonnen. Am Stadtrand entsteht derzeit ein Militärstützpunkt für 5.000 Soldaten. Insgesamt sollen bei den Spielen etwa 18.000 Soldaten, 45.000 Polizisten sowie zahlreiche private Sicherheitsdienste eingesetzt werden.

    Anwohner müssen Sicherheitsprüfung erdulden

    Die Sicherheitskräfte sollen unter anderem die Boote auf Sprengstoff untersuchen, die an der Eröffnungsfeier auf der Seine teilnehmen und in denen die Athletinnen und Athleten sitzen sollen. Zu der Eröffnung werden insgesamt 320.000 Zuschauer erwartet, die die Zeremonie vom Seine-Ufer aus verfolgen können.
    Seit dem jüngsten Anschlag auf einen Konzertsaal in der Nähe von Moskau, den die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat für sich reklamiert hat, gilt in Frankreich wieder die höchste Terrorwarnstufe. Die Pariser Stadtverwaltung erklärte bereits sechs Kilometer des Seine-Ufers zur Sicherheitszone. Darin sind auch alle Wohnhäuser am Ufer eingeschlossen, die einen Blick auf den Fluss bieten. Deren Bewohner müssen eine Sicherheitsprüfung über sich ergehen lassen. Etwa 20.000 Pariser seien davon betroffen, schätzt Bürgermeisterin Hidalgo.

    Diskussion über Verlegung der Eröffnungsfeier

    Bei der Überwachung der Menschenmengen während der Olympischen Spiele setzt Frankreich erstmals auch Kameras mit Künstlicher Intelligenz ein. Sie sollen ungewöhnliche Geschehnisse erkennen, etwa Gerangel, Geisterfahrer, Feuer oder vergessene Gepäckstücke.
    Zuletzt war diskutiert worden, die Eröffnungsfeier im Falle von Sicherheitsbedenken von der Seine ins Stade de France zu verlegen. Möglich sei zudem, die Zeremonie auf den Palais du Trocadero auf der gegenüberliegenden Flussseite des Eiffelturms zu beschränken. Dies hatte Staatspräsident Macron erklärt.
    Diese Nachricht wurde am 27.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.