
Die USA riefen die Konfliktparteien zur Deeskalation auf. Präsident Biden forderte für den Libanon und den Gazastreifen eine Waffenruhe. Zugleich unterstrich er die Notwendigkeit einer diplomatischen Lösung. Frankreich verlangte von Israel, die Luftangriffe im Libanon unverzüglich einzustellen. Auch China mahnte die Konfliktparteien zur Mäßigung. Zugleich hieß es, Peking lehne jede Verletzung der Souveränität des Libanons ab.
Bundesaußenministerin Baerbock bezeichnete die Lage in der Region als brandgefährlich und betonte, eine Destabilisierung des gesamten Libanons wäre in keinster Weise im Interesse der Sicherheit Israels.
Grund für die zunehmenden Befürchtungen einer Eskalation ist der Tod von Hisbollah-Chef Nasrallah durch einen israelischen Raketenangriff in Beirut. Im Libanon wurde deswegen ab morgen eine dreitägige Staatstrauer angeordnet. Es gibt Berichte, dass inzwischen noch ein weiterer ranghoher Hisbollah-Kommandeur getötet wurde.
Netanjahu warnt Iran vor Vergeltung
Der israelische Regierungschef Netanjahu warnte den Iran davor, nach der Tötung von Hisbollah-Chef Nasrallah Vergeltung zu üben. Netanjahu sagte am Abend, es gebe keinen Ort im Iran und der gesamten Region, den Israels langer Arm nicht erreichen könne.
Der Iran unterstützt und finanziert die militant-islamistische Hisbollah, deren bewaffneter Arm von der EU als Terrororganisation eingestuft wird, seit vielen Jahren. Netanjahu bezeichnete die Tötung von Nasrallah durch das israelische Militär als notwendigen Schritt, um die selbstgesteckten Ziele zu erreichen. Zum einen werde die Rückkehr der israelischen Bevölkerung in den Norden des Landes an der Grenze zum Libanon erleichert, zum anderen verbesserten sich auch die Chancen, die übrigen Geiseln der Hamas im Gazastreifen freizubekommen.
Lawrow in der UNO-Vollversammlung: "Das war ein politischer Mord"
Der russische Außenminister Lawrow sprach in der UNO-Vollversammlung dagegen von einem "politischen Mord". Es sei alarmierend, dass solche Methoden fast zur Routine geworden seien. Russland und Syrien sind Verbündete des iranischen Regimes.
Diese Nachricht wurde am 29.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.