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Rettungseinsatz
Irans Präsident Raisi mit Hubschrauber verunglückt

Nach dem Hubschrauber-Unglück im Iran ist das Schicksal von Präsident Raisi weiter ungewiss. Such- und Rettungsmannschaften sind Berichten zufolge bei dichtem Nebel in einer waldreichen Gebirgsregion im Nordwesten des Landes im Einsatz.

    Einsatzfahrzeuge stehen nach dem Unglück mit einem Hubschrauber im Iran im Nebel. Im Vordergrund sind Menschen mit einem Regenschirm zu sehen.
    Regen und Nebel erschweren die Rettungsarbeiten nach dem Unglück mit einem Hubschrauber im Iran. (dpa / Azin Haghighi)
    Der Helikopter mit dem Präsidenten und Außenminister Amirabdollahian an Bord konnte jedoch bislang nicht gefunden werden, wie staatliche Medien und Regierungsvertreter übereinstimmend berichteten. Die Region sei sehr felsig, was die Rettungsarbeiten erschwere, hieß es weiter. Das Innenministerium in Teheran sprach von einer - Zitat - "harten Landung", in anderen iranischen Medien ist von einem Absturz die Rede.
    Irak, Aserbaidschan, Saudi-Arabien boten ihre Hilfe bei der Suche an. Die Türkei entsandte Bergretter. Die EU aktivierte ihren Copernicus Notfalldienst zur Bereitstellung von Geo-Daten, um den Iran bei der Suche nach dem Hubschrauber zu unterstützen.

    Gebete für Raisi und Amirabdollahian

    In Raisis Heimatstadt Maschhad im Nordosten des Landes versammelten sich Dutzende Gläubige in dem zentralen Pilgerschrein, wie der staatliche Rundfunk berichtete. Auch in anderen Landesteilen, wie der religiösen Hochburg Ghom, strömten Anhänger in die Moscheen. Die Sorge war groß, dass Raisi und auch Außenminister Amirabdollahian etwas zugestoßen sein könnte. In den sozialen Medien hingegen gab es auch viele Iranerinnen und Iraner, die sich über das Unglück freuten. Irans Regierung warnte vor unbestätigten Informationen.

    Erzkonservativer Hardliner

    Raisi war im August 2021 als neuer Präsident des Irans vereidigt worden. Der erzkonservative Kleriker wurde damit offiziell der Nachfolger von Hassan Ruhani, der nach zwei Amtsperioden nicht mehr antreten durfte. Als Spitzenkandidat der politischen Hardliner sowie Wunschkandidat und Protegé des Religionsführers Chamenei hatte Raisi die Präsidentenwahl im Juni mit knapp 62 Prozent der Stimmen gewonnen. Seine Regierung steht seit Jahren wegen der repressiven Politik und der Wirtschaftskrise in der Kritik.
    Diese Nachricht wurde am 20.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.