
Die britische Regierung vertritt die Ansicht, dass viele Gräueltaten inzwischen zu lange zurücklägen. Großbritannien verabschiedete deshalb im Herbst ein Gesetz, das weitere strafrechtliche Ermittlungen untersagt. Angehörigenfamilien aus beiden ehemaligen Lagern in Nordirland hatten das Gesetz kritisiert. - Die Republik Irland sieht darin einen Verstoß gegen die Europäische Menschenrechtskonvention, der Großbritannien auch nach dem Brexit weiter angehört. Die britische Regierung wies den Schritt als "unnötig" zurück.
Im Nordirland-Konflikt wurden zwischen den 1960er-Jahren und dem Karfreitagsabkommen von 1998 rund 3600 Menschen getötet. Konfliktparteien waren pro-irische und pro-britische Milizen, aber auch Polizei und britisches Militär.
Diese Nachricht wurde am 19.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.