Kopf hoch, Rainer Brüderle! Es gibt einen, der auf Ihrer Seite ist! Natürlich halten Ihnen noch andere die Stange, wenn ich mal so sagen darf - aber ich bin nicht in der FDP, nicht zwischen 65 und 70, stamme aus keinem Weinbaugebiet, und doch ist es für mich immer selbstverständlich, den Mühseliegen und Beladenen zur Seite zu springen!
Die Vorwürfe gegen Brüderle sind sicher haltlos. Denn erstens werden Brüderle präzise Zitate vorgehalten: Volumen und Dirndlfüllfähigkeit eines Journalistinnenbusens habe er zum Beispiel gelobt. Völlig unglaubwürdig: Wer einmal eine im Einhörnchen-Speed durchgenuschelte Brüderle-Rede gehört hat, weiß, dass der Mann unmöglich punktgenau zu verstehen oder gar zu zitieren ist!
Zweitens war Brüderle vier Jahre lang in Rheinland-Pfalz Landesminister für Weinbau. Für dieses schöne Ministeramt ist ein stabiles mittleres Trunkenheitsniveau Voraussetzung. Und wer im Halbrausch noch fähig ist, jedes Wort zu kontrollieren - der kann das Trinken ja gleich lassen! Übrigens: Wieso geht die Journalistin erst ein Jahr nachdem Brüderle sie an einer Bar verbal überschleimt hatte, an die Öffentlichkeit?
Weil Brüderle jetzt vom drolligen Fraktionsvorsitzenden zum mitreißenden Spitzenkandidaten geworden ist! Oder, so die Journalistin mit rührender Ehrlichkeit: "Weil es relevant ist, wenn das 'neue Gesicht' der FDP veraltete Klischees lebt" - was ja bedeutet, dass man über so was wie Brüderles Benehmen gar nicht reden müsste, wenn er ein bedeutungsloser Hinterbänkler wäre. Stimmt’s?
Tröstlich, mehr als tröstlich, kommt es mir vor, dass außer mir noch einer den Gestrauchelten selbstlos die helfende Hand reicht: David McAllister! Der frühere CDU-Ministerpräsident von Niedersachsen hatte bei der dortigen Wahl nur eines im Sinn: die FDP zu retten, selbst wenn es ihn die Regierungsmacht kosten sollte. So ist es ja auch gekommen. Wer konnte ahnen, dass gleich 100.000 ehemalige CDU-Wähler zur FDP überlaufen würden? Adieu, großherziger McAllister! Edelmütiges Handeln findet seinen Lohn doch letztlich in sich selbst!
Was ging diese Woche ähnlich unter die Haut wie das schräge Schicksal der FDP und Brüderles Unterleibsgenuschel? Mir fällt da nur David Camerons Drohung ein, Britannien werde eventuell in einigen Jahren die EU verlassen, wenn diese nicht nach der Parole "Rule Britannia" umgebaut werde.
Oha. Wird Cameron künftig darauf bestehen, das Linksfahren für den ganzen Kontinent verbindlich zu machen? Wird er, um uns Europäer gefügig zu machen, vorübergehend die Ausfuhr britischer Kartoffelchips mit Salz und Essig unterdrücken? Wird er eines Tages durchdrehen und zwar dem Euro beitreten, aber nur dann, wenn ein Euro in 20 Schilling und jeder Schilling in 12 Pence aufgeteilt wird, sodass ein Euro dann unbegreifliche 240 Pence enthielte - genau wie in England bis 1971 fürs Pfund gültig? Ich kann mir nicht helfen: Irgendwie war's eine komische Idee, jemals zu glauben, Großbritannien gehöre zu Europa.
Die Vorwürfe gegen Brüderle sind sicher haltlos. Denn erstens werden Brüderle präzise Zitate vorgehalten: Volumen und Dirndlfüllfähigkeit eines Journalistinnenbusens habe er zum Beispiel gelobt. Völlig unglaubwürdig: Wer einmal eine im Einhörnchen-Speed durchgenuschelte Brüderle-Rede gehört hat, weiß, dass der Mann unmöglich punktgenau zu verstehen oder gar zu zitieren ist!
Zweitens war Brüderle vier Jahre lang in Rheinland-Pfalz Landesminister für Weinbau. Für dieses schöne Ministeramt ist ein stabiles mittleres Trunkenheitsniveau Voraussetzung. Und wer im Halbrausch noch fähig ist, jedes Wort zu kontrollieren - der kann das Trinken ja gleich lassen! Übrigens: Wieso geht die Journalistin erst ein Jahr nachdem Brüderle sie an einer Bar verbal überschleimt hatte, an die Öffentlichkeit?
Weil Brüderle jetzt vom drolligen Fraktionsvorsitzenden zum mitreißenden Spitzenkandidaten geworden ist! Oder, so die Journalistin mit rührender Ehrlichkeit: "Weil es relevant ist, wenn das 'neue Gesicht' der FDP veraltete Klischees lebt" - was ja bedeutet, dass man über so was wie Brüderles Benehmen gar nicht reden müsste, wenn er ein bedeutungsloser Hinterbänkler wäre. Stimmt’s?
Tröstlich, mehr als tröstlich, kommt es mir vor, dass außer mir noch einer den Gestrauchelten selbstlos die helfende Hand reicht: David McAllister! Der frühere CDU-Ministerpräsident von Niedersachsen hatte bei der dortigen Wahl nur eines im Sinn: die FDP zu retten, selbst wenn es ihn die Regierungsmacht kosten sollte. So ist es ja auch gekommen. Wer konnte ahnen, dass gleich 100.000 ehemalige CDU-Wähler zur FDP überlaufen würden? Adieu, großherziger McAllister! Edelmütiges Handeln findet seinen Lohn doch letztlich in sich selbst!
Was ging diese Woche ähnlich unter die Haut wie das schräge Schicksal der FDP und Brüderles Unterleibsgenuschel? Mir fällt da nur David Camerons Drohung ein, Britannien werde eventuell in einigen Jahren die EU verlassen, wenn diese nicht nach der Parole "Rule Britannia" umgebaut werde.
Oha. Wird Cameron künftig darauf bestehen, das Linksfahren für den ganzen Kontinent verbindlich zu machen? Wird er, um uns Europäer gefügig zu machen, vorübergehend die Ausfuhr britischer Kartoffelchips mit Salz und Essig unterdrücken? Wird er eines Tages durchdrehen und zwar dem Euro beitreten, aber nur dann, wenn ein Euro in 20 Schilling und jeder Schilling in 12 Pence aufgeteilt wird, sodass ein Euro dann unbegreifliche 240 Pence enthielte - genau wie in England bis 1971 fürs Pfund gültig? Ich kann mir nicht helfen: Irgendwie war's eine komische Idee, jemals zu glauben, Großbritannien gehöre zu Europa.