Donnerstag, 09. Mai 2024

Kinderkrankenhaus in Gaza
Israel meldet umfangreiche Waffenfunde und Hinweise auf Geisel-Verlies

Im Keller eines Kinderkrankenhauses in Gaza-Stadt haben israelische Soldaten nach eigenen Angaben zahlreiche Waffen gefunden.

14.11.2023
    Auf einer Satelliten-Aufnahme sind umfangreiche Zerstörunjgen von Infrastruktur rund um das Areal eines Krankenhauses zu sehen.
    Die Satelliten-Aufnahme von Maxar Technologies zeigt Zerstörunjgen von Infrastruktur rund um das Areal des Rantisi-Kinderkrankenhaues im Norden des Gazastreifens. (AFP PHOTO / Satellite image ©2023 Maxar Technologies)
    Militärsprecher Hagari teilte mit, Videoaufnahmen zeigten unter anderem Sprengstoffgürtel, Handgranaten, Gewehre und Sprengsätze. Es gebe auch Anzeichen dafür, dass im Keller der Rantisi-Klinik Geiseln festgehalten worden sein könnten. So habe man etwa eine improvisierte Toilette und eine kleine Küche gefunden. Ein Vertreter der militant-islamistischen Hamas sagte dem Sender Al-Dschasira, es handele sich um falsche Vorwürfe Israels.
    Derweil mahnte US-Präsident Biden den Schutz des größten Krankenhauses i im Gazastreifen angemahnt. Die israelische Armee müsse bei ihrem Vorgehen Rücksicht auf die Al-Schifa-Klinik nehmen, sagte Biden vor Journalisten im Weißen Haus in Washington. Rund um das Krankenhaus kam es zu Kämpfen zwischen Soldaten und Mitgliedern der Hamas.

    Waffenruhe gegen Geisel-Freilassung?

    Das von der Terrororganisation kontrollierte Gesundheitsministerium teilte mit, die israelische Armee habe Panzer an den Eingängen der Klinik positioniert. Israel hatte zuletzt versichert, dass die Soldaten nicht auf das Krankenhaus schießen würden. Das Militär vermutet in den Kellerräumen die Hamas-Zentrale.
    Die militärische Unterorganisation der Hamas, die Kassam-Brigaden, teilten mit, sie seien bereit, im Gegenzug für eine fünftägige Waffenruhe bis zu 70 im Gazastreifen festgehaltene Frauen und Kinder freizulassen. Der Waffenstillstand müsse aber eine vollständige Feuerpause und die Lieferung von Hilfsgütern beeinhalten.
    Unterdessen meldete der Libanon einen israelischen Luftangriff im Süden des Landes, bei denen ein Zivilist getötet und ein weiterer verletzt worden sei. Israels Militär erklärte dagegen, der Angriff habe Hisbollah-Milizionären gegolten, nachdem zuvor vom Libanon aus Raketen auf Israel abgefeuert worden seien.
    Diese Nachricht wurde am 14.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.