Internationaler Währungsfonds
IWF mit Konjunktur-Prognose für 2026 vorsichtiger als Bundesregierung

Die Konjunktur-Aussichten für die Weltwirtschaft haben sich dem Internationalen Währungsfonds zufolge etwas verbessert. Deutschland bleibt weiter hinter anderen Industrienationen zurück.

    Das Logo des Internationalen Währungsfonds prangt am Hauptsitz des IWF.
    Der IWF hat seine Konjunkturprognose vorgestellt (Archivbild). (picture alliance / dpa / Valerie Plesch)
    Wie der IWF in Washington mitteilte, dürfte die globale Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 3,2 Prozent zulegen. Das sind 0,2 Prozentpunkte mehr als noch im Juli angenommen. Im kommenden Jahr rechnet der Währungsfonds unverändert mit einem Wachstum von 3,1 Prozent.
    Für Deutschland erwartet der IWF 2025 ein Wachstum von 0,2 Prozent (Juli: 0,1 Prozent). Für 2026 bleibt die Prognose unverändert bei einem Plus von 0,9 Prozent. Das ist deutlich pessimistischer als die Prognose der Bundesregierung, die von einem Wachstum von 1,3 Prozent ausgeht. Der Unterschied kommt unter anderem durch eine andere Bewertung von Handelsunsicherheiten und internationalen Risiken zustande.
    Für die USA rechnet der IWF in diesem Jahr mit einem Wachstum von 2,0 Prozent und im kommenden Jahr mit 2,1 Prozent. Chinas Wirtschaft dürfte laut Prognose um 4,8 Prozent in diesem und um 4,2 Prozent im kommenden Jahr zulegen.

    Herausforderungen: Zölle, Schulden und KI

    IWF-Chefökonom Gourinchas erklärte mit Blick auf die internationale Lage, die Folgen der US-Zollpolitik seien weiterhin spürbar. Das globale Wachstum bleibe deshalb fragil. Herausforderungen sieht der Währungsfonds zudem in der wachsenden Verschuldung vieler Länder sowie in der Entwicklung der Künstlichen Intelligenz. Diese verändert nach einer Studie der Organisation mittelfristig rund 60 Prozent aller Arbeitsplätze in den westlichen Industrienationen.
    Die globalen Aussichten seien kurz- und auch langfristig recht düster, teilte der IWF weiter mit. In den 20 Jahren vor Ausbruch der Coronavirus-Pandemie war die Weltwirtschaft im Schnitt noch um 3,7 Prozent gewachsen. In den Jahren 2027 bis 2030 dürfte es dagegen im Schnitt nur zu 3,2 Prozent reichen.
    Diese Nachricht wurde am 14.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.