Unter Wasser hört man so einiges: Wellen, Walgesang, verschiedene Fischarten und natürlich Schiffe. Vor allem sie sind für U-Boote interessant, sagt Dirk Tielbürger, Leiter der maritimen Forschung an der Forschungsanstalt der Bundeswehr für Wasserschall und Geophysik in Kiel:
"Je länger U-Boote tauchen, um so mehr sind sie auf ihre Ohren angewiesen, auf ihre Sonar-Anlage, um ein Lagebild aufzubauen: Folgende Fahrzeuge sind in folgender Entfernung in folgender Richtung an der Meeresoberfläche zu finden. Natürlich will ein U-Boot auch wissen, ob womöglich andere U-Boote noch dort vorhanden sind."
Das allerdings ist gar nicht so einfach. Denn U-Boote verwenden nicht die aus Filmen wie "Das Boot" bekannten, so genannte "aktiven Sonargeräte". Mit ihnen ist die Ortung anderer Schiffe leicht: Sie schießen hohe Schallsignale ab, so genannte "Pings". Aus dem Echo, das etwa ein Bootsrumpf zurückwirft, lässt sich dessen Position berechnen.
"U-Boote leben davon, dass sie nicht entdeckt werden und möglichst leise sind. Und sobald sie pingen, sind sie eben nicht mehr leise, sondern jemand anders kann hören, dass sie pingen. Also wird ein U-Boot immer vermeiden, einen Ping einzusetzen, sondern stattdessen eben nur zu lauschen."
U-Boote nutzen so genanntes "passives Sonar". Bis zu 50 oder sogar mehr Unterwasser-Mikrofone – so genannte Hydrophone – entlang des Schiffskörpers horchen in den Ozean hinein. An Bord versuchen leistungsstarke Computer, Signale aus dem Meeresrauschen herauszufiltern, die von einem anderen Boot stammen könnten. Das gelingt nicht immer. Zumindest nicht Anfang Februar, als im Atlantik ein französisches Atom-U-Boot mit einem britischen zusammenstieß. Man habe sich schlichtweg nicht hören können, sagten die Militärs. Doch ist das möglich? Im Prinzip schon, sagt Andreas Mues von der Firma Elac Nautik in Kiel, die Sonar-Anlagen herstellt. Denn U-Boote würden immer stärker optimiert, leise zu sein:
"Es wird sehr stark in die Formgebung beispielsweise der Schraube investiert, um an der Stelle möglichst die Geräuschkulisse zu reduzieren und den Gesamtschallpegel des U-Bootes zu reduzieren."
Gleichzeitig aber werden auch die Sonare immer besser: Neuere Bootsklassen, so auch die havarierten Atom-U-Boote im Atlantik, können hoch sensible Schleppsonare auslassen. An einem langen Schlauch ziehen sie bis zu mehrere Hundert Hydrophone hinter sich durchs Wasser. Sie sind so weit vom Schiffskörper entfernt, dass die eigenen Bootsgeräusche die Tonaufnahmen kaum mehr stören. Damit habe die Horchtechnologie einen großen Sprung nach vorne gemacht, sagt Wasserschallforscher Dirk Tielbürger von der Bundeswehr.
"Natürlich können sich U-Boote nicht so weit hören, wie U-Boote Überwasserfahrzeuge hören. Trotzdem sollte man normalerweise sie noch früh genug hören, wenn ein U-Boot nahe genug dran ist, kann man es hören."
Wie es im Atlantik dennoch zum Zusammenstoß der Atom-U-Boote kam, werden die Marinen der Franzosen und der Briten wohl nie verraten. Vielleicht hat ein Sonaroffizier nur kurz einmal nicht aufgepasst, vielleicht hatte das Computersystem einen Blackout. Oder vielleicht war der Zusammenstoß auch eine bewusst in Kauf genommene Gefahr bei einem riskanten Manöver. Ohne Grund hätte es kaum zur Kollision kommen können, glaubt Andreas Mues von Elac Nautik.
"Die Situation ist schon sehr unwahrscheinlich, es gibt ja nicht so viele U-Boote, und der Ozean ist eigentlich groß, und dass dann auch noch zwei davon zusammenstoßen, ist ein nicht unmögliches, aber doch ein sehr unwahrscheinliches Ereignis."
Wäre eines der Atom-U-Boote im Atlantik gesunken, hätte es einen strahlenden Kernreaktor mit auf den Meeresgrund gezerrt. Und Atomwaffen mit der Feuerkraft von mehreren Hundert Hiroshimabomben. Sprächen die Schiffe künftig ihre Positionen ab, ließe sich so etwas verhindern. Doch das ist nicht zu erwarten. Atom-U-Boote werden strategisch zur Abschreckung eingesetzt
"Je länger U-Boote tauchen, um so mehr sind sie auf ihre Ohren angewiesen, auf ihre Sonar-Anlage, um ein Lagebild aufzubauen: Folgende Fahrzeuge sind in folgender Entfernung in folgender Richtung an der Meeresoberfläche zu finden. Natürlich will ein U-Boot auch wissen, ob womöglich andere U-Boote noch dort vorhanden sind."
Das allerdings ist gar nicht so einfach. Denn U-Boote verwenden nicht die aus Filmen wie "Das Boot" bekannten, so genannte "aktiven Sonargeräte". Mit ihnen ist die Ortung anderer Schiffe leicht: Sie schießen hohe Schallsignale ab, so genannte "Pings". Aus dem Echo, das etwa ein Bootsrumpf zurückwirft, lässt sich dessen Position berechnen.
"U-Boote leben davon, dass sie nicht entdeckt werden und möglichst leise sind. Und sobald sie pingen, sind sie eben nicht mehr leise, sondern jemand anders kann hören, dass sie pingen. Also wird ein U-Boot immer vermeiden, einen Ping einzusetzen, sondern stattdessen eben nur zu lauschen."
U-Boote nutzen so genanntes "passives Sonar". Bis zu 50 oder sogar mehr Unterwasser-Mikrofone – so genannte Hydrophone – entlang des Schiffskörpers horchen in den Ozean hinein. An Bord versuchen leistungsstarke Computer, Signale aus dem Meeresrauschen herauszufiltern, die von einem anderen Boot stammen könnten. Das gelingt nicht immer. Zumindest nicht Anfang Februar, als im Atlantik ein französisches Atom-U-Boot mit einem britischen zusammenstieß. Man habe sich schlichtweg nicht hören können, sagten die Militärs. Doch ist das möglich? Im Prinzip schon, sagt Andreas Mues von der Firma Elac Nautik in Kiel, die Sonar-Anlagen herstellt. Denn U-Boote würden immer stärker optimiert, leise zu sein:
"Es wird sehr stark in die Formgebung beispielsweise der Schraube investiert, um an der Stelle möglichst die Geräuschkulisse zu reduzieren und den Gesamtschallpegel des U-Bootes zu reduzieren."
Gleichzeitig aber werden auch die Sonare immer besser: Neuere Bootsklassen, so auch die havarierten Atom-U-Boote im Atlantik, können hoch sensible Schleppsonare auslassen. An einem langen Schlauch ziehen sie bis zu mehrere Hundert Hydrophone hinter sich durchs Wasser. Sie sind so weit vom Schiffskörper entfernt, dass die eigenen Bootsgeräusche die Tonaufnahmen kaum mehr stören. Damit habe die Horchtechnologie einen großen Sprung nach vorne gemacht, sagt Wasserschallforscher Dirk Tielbürger von der Bundeswehr.
"Natürlich können sich U-Boote nicht so weit hören, wie U-Boote Überwasserfahrzeuge hören. Trotzdem sollte man normalerweise sie noch früh genug hören, wenn ein U-Boot nahe genug dran ist, kann man es hören."
Wie es im Atlantik dennoch zum Zusammenstoß der Atom-U-Boote kam, werden die Marinen der Franzosen und der Briten wohl nie verraten. Vielleicht hat ein Sonaroffizier nur kurz einmal nicht aufgepasst, vielleicht hatte das Computersystem einen Blackout. Oder vielleicht war der Zusammenstoß auch eine bewusst in Kauf genommene Gefahr bei einem riskanten Manöver. Ohne Grund hätte es kaum zur Kollision kommen können, glaubt Andreas Mues von Elac Nautik.
"Die Situation ist schon sehr unwahrscheinlich, es gibt ja nicht so viele U-Boote, und der Ozean ist eigentlich groß, und dass dann auch noch zwei davon zusammenstoßen, ist ein nicht unmögliches, aber doch ein sehr unwahrscheinliches Ereignis."
Wäre eines der Atom-U-Boote im Atlantik gesunken, hätte es einen strahlenden Kernreaktor mit auf den Meeresgrund gezerrt. Und Atomwaffen mit der Feuerkraft von mehreren Hundert Hiroshimabomben. Sprächen die Schiffe künftig ihre Positionen ab, ließe sich so etwas verhindern. Doch das ist nicht zu erwarten. Atom-U-Boote werden strategisch zur Abschreckung eingesetzt