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Jahresbilanz 2015
Deutsche Bank rechnet mit 6,7 Milliarden Euro Verlust

Die Deutsche Bank rechnet mit dem größten Jahresverlust ihrer Geschichte: 6,7 Milliarden Euro nach Steuern. Die Gründe: Milliardenschwere Abschreibungen, hohe Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten und Stellenabbau.

20.01.2016
    Das Gebäude der Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt am Main.
    Das Gebäude der Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt am Main. (pa/dpa/Schmidt)
    2015 habe sich wegen hoher Ausgaben für Rechtsstreitigkeiten, Kosten für den laufenden Konzernumbau und Stellenstreichungen ein Verlust von rund 6,7 Milliarden Euro nach Steuern angehäuft, teilte die größte deutsche Bank überraschend in Frankfurt mit.
    Experten hatten zwar wegen der bekannten Ankündigung von Abschreibungen im Investmentbanking und im Privatkundengeschäft, Rückstellungen für juristische Auseinandersetzungen und Abfindungen bereits ein dickes Minus erwartet. Sie rechneten aber mit einem Minus von etwas mehr als fünf Milliarden Euro. Details zu den Zahlen des vierten Quartals und des Gesamtjahres will die Deutsche Bank am 28. Januar vorlegen.
    Ein turbulentes Jahr
    Im vergangenen Jahr musste Co-Chef Anshu Jain gehen, seit Juli ist der Brite Cryan der neue Mann an der Konzernspitze. Der Abtritt von Co-Chef Jürgen Fitschen ist beschlossene Sache. Hinzu kamen Milliardenstrafen: Die Bank einigte sich mit Behörden in den USA und Großbritannien auf die Rekordstrafe von 2,5 Milliarden US-Dollar, weil Mitarbeiter über Jahre den wichtigen Referenzzins, an dem sich viele Geschäfte orientieren, manipuliert hatten.
    Für den Konzern ist es der größte Jahresverlust und der zweite seit 2008. In der Finanzkrise hatte die Deutsche Bank erstmals in einem Gesamtjahr rote Zahlen geschrieben und rund 3,9 Milliarden Euro Verlust gemacht. Für 2014 hatte die Deutsche Bank noch rund 1,7 Milliarden Euro Gewinn ausgewiesen.
    (ach/bn)