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Jahresbilanz der Allianz
Gutes Jahr und Aktienrückkäufe

Bereits gestern hatte die Allianz angekündigt, das Versprechen ihres ehemaligen Vorstandschefs Michael Diekmann einzulösen: Sie will eigene Aktien zurückkaufen. Heute hat sie nun ihre Jahresbilanz vorgelegt und die zeigt: Auch sonst bot das Jahr 2016 erfreuliche Zahlen für die Anleger.

Von Tobias Krone | 17.02.2017
    Allianz-Vorstandschef Oliver Bäte und Günther Thallinger, Mitglied des Allianz-Vorstandes auf der Pressekonferenz.
    Haben angesichts der Bilanz für 2016 gut lachen: Günther Thallinger, Mitglied des Allianz-Vorstands, und Vorstandschef Oliver Bäte (r.) (imago stock&people)
    Eine eher unzeitgemäße Aktion hat die Allianz schon gestern verkündet. Sie will in diesem Jahr Aktien im Wert von drei Milliarden Euro zurückkaufen. In Zeiten, in denen viele Unternehmen eher Kapitalerhöhungen anstreben und mehr Aktien herausgeben. Vorstandschef Oliver Bäte begründet den Rückkauf damit, den Wert des Unternehmens erhöhen zu wollen:
    "Wir sind sehr stolz aufs Unternehmen, wir sind der Meinung, das Unternehmen ist viel mehr wert wie es derzeit an der Börse gehandelt wird - weil’s alle möglichen Sorgen über die Eurozone gibt, über die Lebensversicherung - und alle diese Sorgen sind berechtigt, meine Damen und Herren, nur nicht für die Allianz. Und deshalb haben wir so viel Vertrauen in unser eigenes Unternehmen, dass wir lieber in unsere eigenen Aktien investieren."
    Gerüchten über Zukäufe Absage erteilt
    Ein selbstbewusstes Statement auf der Jahrespressekonferenz in München. Doch der eigentliche Grund liegt in dem Automatismus, den Bätes Vorgänger, Michael Diekmann eingeführt hatte: Wenn Zukäufe von Firmen ausbleiben, dann muss der Konzern nach einer bestimmten Frist Aktien zurückkaufen. Das dürfte zwar die Anleger freuen, denn der Aktienwert steigt dadurch. Doch Bäte will künftig anders verfahren. Überschüsse sollen nicht mehr automatisch an die Anteilseigner fließen. Dadurch will der Vorstandschef flexibler sein für Einkäufe.
    Gerüchten, wonach sich die Allianz in Australien schon nach neuen Unternehmen umschaue, erteilte Oliver Bäte auch heute eine Absage. Dennoch: Im Bereich Sachversicherung und Vermögensverwaltung hält er weiter Ausschau.
    "Wir würden, wenn es passt, natürlich uns verstärken, weil es Märkte gibt, wo wir größer sein könnten. Aber wir suchen nicht krampfhaft nach irgendeiner Transaktion, weil wir wie eben beschrieben, genügend organische Hebel in der Hand haben, um unsere Ziele zu erreichen."
    Operatives Ergebnis soll gehalten werden
    Das hat der Konzern 2016 bewiesen. Zwar stieg das operative Ergebnis nur um 0,9 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro - Schuld daran ist eine schwächelnde Vermögensverwaltung, doch der Gewinn stieg um 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 6,9 Milliarden Euro. Etwa die Hälfte davon schüttet die Allianz an die Aktienbesitzer aus, die Dividende je Wertpapier im Vorjahr soll um 30 Cent auf 7 Euro60 steigen. Weiterhin plant der Konzern, diese Summe mindestens zu halten.
    Operativ erwartet die Allianz, das operative Ergebnis von 10,8 Milliarden Euro zu halten - plus/minus 500 Millionen Euro.